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Heuchler, Propagandisten, Fußballhelden

Diese Europameisterschaft hat stärker denn je gezeigt, dass Fußball ein Sport ist, der hunderte Millionen, ja Milliarden Erdenbürger so emotional bewegen kann wie keine andere Sportart, wie keine andere Kultur- und Unterhaltungsindustrie. Aber es wurde zugleich auch deutlicher denn je, wie sehr gerade deshalb ständig versucht wird, den Fußball zur Geisel aller möglichen Ideologien zu machen, wie sehr ihn gesellschaftliche Moden, Geld und nationale Propaganda, positive wie negative Entwicklungen zu überlagern drohen. Wobei oft die negativen zu überwiegen scheinen – aber letztlich scheint der Spannungscharakter des Fußballs doch unzerstörbar zu sein.

Das zeigen zehn persönliche Beobachtungen rund um diese Spiele:

  1. Auch wenn überall mit allen Mitteln Frauenfußball forciert wird, auch wenn bei diesen Spielen – von den wieder einmal besonders peinlich auffallenden Deutschen – erstmals versucht worden ist, das Spielfeld in eine homosexuelle Propagandaplattform zu verwandeln, so gibt es doch kaum eine Sportart, die so typisch männlich ist: körperliche Mann-gegen-Mann-Kämpfe, Mannschaftsgeist und Kameradschaft, Spielintelligenz und Schnelligkeit, Taktik und Strategie.
  2. Mit dem sogenannten Videoschiedsrichter hat die Technik erstmals in einem wichtigen Bereich das Kommando übernommen. Sie sorgt zweifellos des Öfteren für mehr Gerechtigkeit – freilich keineswegs immer. Aber sie nimmt dem Spiel zugleich viel von seiner menschlichen Unmittelbarkeit, wenn man immer wieder lange auf Entscheidungen von irgendwo im digitalen Off sitzenden Richtern warten muss. Deren Anschein der Unfehlbarkeit raubt vor allem jungen Zuschauern die Erfahrung der subjektiven Fehlbarkeit auch jedes Schiedsrichters, selbst wenn dieser noch so sehr um Objektivität bemüht ist (wie klein wäre übrigens mein Wortschatz an obszönen wie witzigen Schimpfwörtern, hätte ich diese nicht einst am Fußballplatz durch die Kommentare der Umstehenden über die Männer mit dem Pfeiferl gelernt …).
  3. Eine andere Errungenschaft der Technik könnte sich freilich verheerend für die Zukunft des Fußballs auswirken: Das ist der Einsatz von Laserpointern durch Zuschauer, mit denen sie gegnerische Spieler, insbesondere Tormänner, zu blenden versuchen. Wird am Ende dieses Problem gar dazu führen, dass man wie zu Corona-Zeiten Spiele ohne Zuschauer durchführen muss? Das ist eine absurd anmutende, aber dennoch nicht mehr ganz auszuschließende Perspektive.
  4. Noch mehr als der Vormarsch der Technik war aber zweifellos jener der ideologischen Propaganda signifikanter Teil dieser Spiele. Mit vielen abstoßenden Erscheinungen. Dazu zählte etwa der Versuch eines deutschen Greenpeace-Extremisten, mit einem Motorsegler in das Stadion zu gelangen, um dort eine Botschaft des grünen Vorfeldvereines abzusetzen. Das ging gründlich schief und brachte dem Verein ein Strafverfahren und ein Verfahren wegen Aberkennung der Gemeinnützigkeit ein – dessen Ausgang noch durchaus spannend werden dürfte.
  5. Nirgendwo ist optisch so deutlich geworden wie bei dieser Europameisterschaft, dass China global immer mehr das Kommando übernimmt. Obwohl die Chinesen bei Europameisterschaften naturgemäß gar nicht mitspielen können, obwohl sie auch sonst durch ihre Mannschaften im Fußball noch – noch! – keine sonderliche Rolle spielen, haben sie die sündteure Bandenwerbung am Rande der Spielplätze dominiert. Am auffälligsten geschah dies durch chinesische Schriftzeichen bei einzelnen Werbe-Sujets (eines rein europäischen Bewerbs!). Am wirksamsten dadurch, dass mit einem Schlag ganz Europa bisher unbekannte Firmennamen wie "Hisense" oder "Ant" eingetrichtert bekommen hat.
  6. Während Chinas Wirtschaft ihre durch die Dichtheit beklemmende Propaganda zumindest auf korrektem Weg kommuniziert (und bezahlt) hat, haben zwei andere ebenso problematische Ideologien ihre Propaganda von außen weitgehend ungehindert und unentgeltlich hineintragen können. Während Greenpeace wenigstens ein Verfahren bekommen hat, sind die anderen Propagandaaktionen sogar ganz offiziell unterstützt worden.
  7. Insbesondere aus Deutschland ist die Homosexuellen-Propaganda forciert worden. Der deutsche Tormann trug diese Farben demonstrativ in seiner Kapitänsbinde. Die halbstaatliche Autofirma VW hat ihre Werbung am Rand des Spielfelds in die Regenbogenfarben der Homosexuellen gefärbt (während das ebenfalls kurzfristig umfärbende booking.com sehr rasch erkannt hatte, dass es sich mit den Regenbogenfarben selbst schadet). Und der Münchner SPD-Bürgermeister versuchte sogar das dortige Stadion bei einem EM-Spiel in den Regenbogenfarben anzustrahlen (wogegen dann endlich der europäische Fußballverband UEFA eingeschritten ist).
  8. Überhaupt nichts unternommen hat die UEFA auch gegen die rassistische Geste des Niederkniens durch einige Teams, mit der diese ihre Unterstützung für die radikale schwarzamerikanische Blacklivesmatter-Bewegung ausdrückten. Was eindeutig ein polarisierendes politisch-ideologisches Statement ist.
  9. Während der europäische Fußballverband diese beiden politischen Propagandaaktionen tolerierte, ging er gegen einen österreichischen Fußballspieler mit einer Sperre vor, weil dieser einen mazedonischen Gegenspieler beschimpft hat. Das ist total absurd, weil Beschimpfungen auf Fußballplätzen wirklich Alltag sind. Das hätte wohl auch nie zu Sanktionen geführt, hätten die Mazedonier nicht offiziell geklagt, dass der Österreicher "rassistisch" geschimpft hätte. Das war raffiniert und geschickt, weil die Mazedonier erkannt haben, dass in der UEFA die Political Correctness das Kommando übernommen hat. Und da ist natürlich "rassistisch" ein Killervokabel – wie auch umgekehrt eben Propaganda-Aktionen der Schwulen-Lobby und der Schwarzamerikaner automatisch positiv sind, obwohl sie viel mehr als eine verbale Beschimpfung das oft verkündete Prinzip "Keine Politik am Fußballplatz" durchbrechen.
  10. Das Verbot politischer Hetze am Fußballplatz wird auch durch den Text so mancher Hymne durchbrochen. Am schlimmsten durch jene, die von den Spielern am lautesten mitgebrüllt worden ist, also durch die italienische. Darin wimmelt es nur so von faschistisch-kriegshetzerischen Aussagen und antiösterreichischer Hetze. Wie: "Wir sind bereit zum Tod!", wie: "Der Klang jeder Kriegstrompete ertönte zur Vesper", wie: "Der österreichische Adler hat schon die Federn verloren. Das Blut Italiens, das Blut Polens hat er mit dem Kosaken getrunken. Aber sein Herz hat es verbrannt."
  11. Nach den letzten eineinhalb Jahren war es sicher der stärkste Eindruck dieser Spiele, wieder ein (fast) volles Fußballstadion zu sehen. Das war zwar für die einen ein "Voreilig und gefährlich!", für die anderen aber ein "Endlich!". Die letzten Spiele dieser Europameisterschaft vor (fast) vollen Häusern bildeten jedenfalls einen dramatischen Gegensatz zu den unmittelbar danach anschließenden Olympischen Spielen, bei denen überhaupt niemand zuschauen darf. Was man vielleicht den Japanern zumuten kann, den Europäern auf die Dauer nur schwer. Wie immer man das auch bewertet: Es erinnerte jedenfalls dramatisch daran, dass viele von uns unausrottbare Sehnsucht haben, sich erstens unter andere Menschen zu mischen, und zweitens, wie sehr die allermeisten sich mit ihrem Heimatland identifizieren. Der Mensch ist und bleibt nicht nur als Fußballzuschauer ein soziales und geselliges und mit seinem Vaterland verbundenes Wesen. Und das ist gut so, sogar sehr gut, auch wenn es uns die linke Political Correctness verbieten will.

Jenseits aller Heuchelei, aller Propaganda, aller technischen Entwicklungen und aller politischer Widerlichkeit bleibt Fußball aber ein faszinierender Sport. Und manchmal gewinnt dabei sogar der Bessere.

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