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Die lustigen Bobo-Eltern, Sepp Schellhorn, die Grünen und die Pinken

Zuerst haben sie milieutypisch linke Parteien gewählt, oder gar für sie kandidiert. Und dann wundern sie sich, dass sie genau das bekommen haben, was sie gewählt haben. Und was die Gewählten ja auch immer so angekündigt hatten.

Das passiert jetzt massenweise insbesondere den Eltern an Wiener Pflicht-, vor allem Volksschulen. Dort schichtet die pink-rote Wiener Schulverwaltung Gelder – was konkret Lehrer, Freizeitpädagogen und Förderstunden bedeutet – von den normalen Schulen zu sogenannten "Brennpunktschulen" um. "Brennpunktschule" ist die modische Tarnbezeichnung für "Mittelschulen" mit einem besonders hohen Anteil von Kindern, deren Eltern vom Balkan oder aus anderen Kontinenten nach Wien gekommen sind und die auf den Schlangenrat von Gemeinde-Wien-Sozialarbeitern hin nicht versucht haben, mit ihren Kindern daheim Deutsch zu sprechen und diese ein wenig an die österreichische Kultur heranzuführen.

Durch diese Umschichtung gibt es selbst für Wiener Schulen mit einem 37-prozentigen Anteil von Kindern, für die Deutsch nur zweite Sprache ist, signifikant weniger Posten beziehungsweise Stunden. Aber das sind eben in Wien schon "bessere" Schulen, denen Rote und Pinke glauben, etwas wegnehmen zu können, damit sie noch mehr Geld in Schulen mit einem 90-prozentigen oder höheren Migrantenanteil verschieben können.

Geradezu köstlich mutet da ein Rundmail einer Elternvertreterin einer solchen 37-Prozent-Schule an, das mir gerade zugespielt worden ist: Sie ruft alle Eltern der 3B auf, sich an die Grünen zu wenden, damit die Geld- und Lehrerkürzung für die Schule ihrer Kinder wieder rückgängig gemacht werden.

Süß. Entweder die Dame weiß noch gar nicht, dass die Grünen in Wien nicht mehr mitregieren; oder es fallen Müttern im infantil gebliebenen Bobo-Milieu zwischen Prosecco und Cafe Latte halt prinzipiell nur die Grünen als Partei ein. Jedenfalls weiß die Elternvertreterin nicht, dass die Grünen am liebsten noch radikaler als Pink und Rot Geld zu den Brennpunktschulen umschichten würden.

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Mütter der heutigen Volksschulkinder 2015 voller gutmenschlich-kindlicher Begeisterung Teddybären geworfen haben, um damit die damaligen Einmarschierer jubelnd zu begrüßen. Ob sie das bei der jetzt nach Corona anschwellenden neuen Welle illegaler Migration auch wieder tun werden? Möglich. Denn viel klüger scheint zumindest diese rundmailende Elternvertreterin nicht geworden zu sein, die nur die Grünen als Ansprechpartner kennt.

Jedes Kind soll gleich viel wert sein, versichern uns die linken Parteien immer wieder. Doch jetzt tun zumindest Rot und Pink in den Wiener Volksschulen gerade das genaue Gegenteil. Autochthone Kinder werden nicht nur auf den vom Steuergeld ihrer Eltern gebauten Spielplätzen der Wiener Parks immer mehr an den Rand gedrückt. Das Gleiche passiert ihnen halt jetzt auch in den Schulen.

Natürlich könnte sich einer der Wiener Schulgewaltigen gedacht haben: Vor hundert Jahren haben die allermeisten Kinder ja in Klassen mit 40 Schülern auch Lesen und Schreiben gelernt. Da sollen sich die Eltern doch wegen ein paar Lehrern weniger nichts antun. Und den Ausdruck "Freizeitpädagogen" hat es damals noch gar nicht gegeben.

Nur: Vor hundert Jahren war selbst analphabetischen Eltern die Wichtigkeit der Schule für die eigenen Kinder und deren absolute Pflicht, sich dort selbst anzustrengen, absolut klar.

Den heutigen Bobo-Eltern ist das längst nicht mehr so klar. Sind sie doch infolge der Gehirnwäsche des real existierenden Sozialdemokratismus (in allen Parteien) längst zutiefst überzeugt, dass der Staat, in diesem Fall die Gemeinde, für alles verantwortlich ist, dass diese absolut jeden ihrer Wünsche gratis erfüllen müssen. Und sie verstehen nicht einmal die Frage, wem das Geld für ihr "Wünsch dir Was" eigentlich weggenommen werden soll. Oder ob sie noch mehr Schulden auf den Schultern ihrer Kinder abladen wollen, um die sie wie Helikopter herumfliegen.

Noch mehr würden sie daher ausflippen, müssten sie so wie die Eltern vor hundert Jahren auch selbst einen finanziellen Beitrag zu den Schulkosten tragen …

Eine der teuren Auswirkungen der Massenmigration nach Österreich habe ich erst vor kurzem hier beschrieben. Die nun in Wien für Aufregung sorgenden Auswirkungen auf die Schulen sind eine weitere dramatische Migrationsfolge. Nur Linke, die glauben, dass das Geld aus der Steckdose kommt, können das Faktum ignorieren, dass absolut immer jemand anderem etwas weggenommen werden muss, wenn man einer Gruppe aus lauter Gutmenschlichkeit etwas zukommen lassen will (oder muss, wie Rot-Grün-Pink behaupten). Etwa das Recht, einfach nach Belieben in Österreich einwandern zu können.

Man könnte das alles auch geradezu amüsant finden:

  • Erstens, weil man wieder einmal miterleben kann, wie Menschen in ihrer Dummheit – so wie in etlichen Grimm-Märchen – nachher immer mit dem unzufrieden sind, was sie bekommen, obwohl sie es sich vorher gewünscht haben.
  • Zweitens ist es köstlich, dass ausgerechnet ein pinker Bildungsstadtrat als erste wahrnehmbare Maßnahme seiner Tätigkeit die Bildungsqualität für viele Wiener Kinder verschlechtert. Waren es doch gerade die Pinken, die in allen Wahlkämpfen keine andere Überschrift lauter getrommelt haben als das Wort "Bildung". Ob die Neos-Wähler unter pinker Bildungs-Politik damals wirklich verstanden haben, dass als erste Folge normalen Volksschulen Lehrer entzogen werden?

Der zornige Schellhorn

Weil wir gerade bei den Pinken und beim Auseinanderklaffen von propagandistischer Rhetorik und Realität sind: Nicht nur im Bereich Bildung, sondern auch in dem der Wirtschaft sind die Neos zunehmend auffällig geworden.

Das zeigt jetzt wie ein Fanal der Rücktritt des Neos-Abgeordneten Sepp Schellhorn. Er hat nicht nur sein Mandat, sondern auch alle anderen Funktionen bei den Pinken über Nacht zurückgeschmissen. Schellhorn ist bei weitem nicht der einzige, der sich mit kaum verborgener Frustration in letzter Zeit von den Neos zurückgezogen hat. Er war de facto sogar der letzte, der dort die Wirtschaft verkörpert hat. Dabei wäre Wirtschaft ja für wirklich Liberale das entscheidende Spielfeld, wo die Freiheit der Bürger (und damit auch unser Wohlstand) gegen den Staat verteidigt werden müsste.

Mit dem demonstrativen Ausscheiden Schellhorns und dessen Gründen verlieren die Neos das letzte Recht, sich auch nur irgendwie als "liberal" zu bezeichnen. Es sei denn, sie betonen das Wort liberal auf der ersten Silbe, was es dann zu einem aus dem Amerikanischen kommenden euphemistischen Synonym für "sozialdemokratisch" macht. Dann trifft es wieder völlig zu.

Aber mit den großen liberalen Denkern, Ökonomen und Philosophen wie etwa Hayek, Friedman, Dahrendorf, Mises, Burger, Buchanan – von Smith, Hobbes und Locke ganz zu schweigen – hat die Partei absolut nichts mehr zu tun. Wenn es überhaupt jemals echte Berührungspunkte gegeben haben sollte.

Radikalfeminismus, Schwulenlobbyismus und Agitation für illegale Migration haben jedenfalls mit dem klassischen Liberalismus nichts zu tun, auch wenn manche Neos-Jungpolitikeriiiinen das glauben mögen.

Dass Schellhorns Rücktritt einer aus Frust über seine Ex-Partei ist, kann nicht nur aus der Tatsache abgelesen werden, dass er über Nacht gleich alle Funktionen auf einmal zurückgeschmissen hat. Was man nie tut, wenn man im Einvernehmen geht, weil einem etwa die zeitliche Belastung zu viel geworden ist.

Die Entfremdung Schellhorns von den Neos geht ebenso auch aus seiner Rücktrittserklärung hervor, selbst wenn er in dieser alle direkten Angriffe auf die Neos vermeidet. Aber Schellhorn hat als Rücktrittsgrund den "anhaltenden Klassenkampf gegen die Arbeitgeber als vermeintliche Ausbeuter" genannt. Der Unternehmer Schellhorn kann damit nur den Klassenkampf in der eigenen Partei gemeint haben. Anders ergäbe dieser nämlich absolut keinen Grund zurückzutreten, und das gleich von allem Ämtern. In der ÖVP, und zum Teil auch in der FPÖ ist ja gerade die Konfrontation mit dem linken Klassenkampf ganz im Gegenteil ein Hauptmotiv für unternehmerisch denkende Menschen, sich in ihrer Partei zu engagieren.

Ein noch deutlicheres Signal für Schellhorns Entfremdung von seiner Partei ist die Liste jener Politiker, bei denen er sich zum Abschied ausdrücklich bedankt und denen er seine Wertschätzung ausdrückt. Denn da nennt Schellhorn ausgerechnet den ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel an der Spitze, der von Schellhorns Ex-Fraktionskollegin Krisper tagtäglich mit Müll, Gift und Hass überschüttet wird. Von Dank oder Wertschätzung für die linksfeministische Frauenpartie der Neos ist hingegen nichts zu lesen.

Und wer noch ein weiteres Beweisstück für den Konflikt zwischen Schellhorn und seiner nach links gerückten Partei sucht, der wird dieses in einer Aussendung der Neos selber finden. Denn diese bezeichnen Schellhorn zum Abschied verächtlich als "Wut-Wirt".

Natürlich hat jede Partei das Recht, sich politisch so zu positionieren, wie sie will. Das Motiv der Neos für ihren Linksruck ist sogar zu einem gewissen Grad nachvollziehbar: Denn seit die Grünen in der Regierung sind, sind zweifellos einige Prozent linksradikaler totaloppositioneller Wähler von den Grünen zu holen, welche die Grünen höchstens in einer linken Volksfront-Regierung akzeptieren würden.

Jedoch sollte man sich dann aber nicht wundern, wenn als Folge kein Bürgerlicher, kein Selbständiger, kein klassisch Liberaler mehr mit diesen Neos etwas zu tun haben will. Und vor allem sollten die Neos mit der zum Erbrechen bringenden Verlogenheit aufhören, so zu tun, als hätten sie irgendetwas mit dem Liberalismus zu tun.

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