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Wie die Jugend der Demokratie abhanden kommt

Die Jugend ist derzeit im Mittelpunkt der Kritik, Vor allem, weil bei ihr die Impfwilligkeit nicht besonders groß ist, und – um eins draufzusetzen – die jungen Menschen trotzdem feiern wollen, und zwar ohne sich hinter einer Maske zu verstecken und auch noch den Baby-Elefanten mitzuführen. Aber auch mit dem anderen Pol der Jugend – den Engagierten, den Umweltbewegten, die die älteren Generationen umerziehen wollen – kommen wir schlecht zurecht.

Natürlich: Es gibt nicht "die Jugend". Auch diese Altersgruppe ist so facettenreich, dass man sie nicht über einen Kamm scheren sollte. Was aber die vielen jungen Menschen bewegt, die weder den Party-Tigern noch den Weltverbesserern angehören, damit setzen wir uns alle viel zu wenig auseinander. Dabei sollten wir mehr über die jungen Menschen wissen, sind sie doch die Zukunft des Landes.

Nun hat die Jugendforschung einige beunruhigende Befunde zutage gefördert, mit denen sich die Politik, aber nicht nur sie, dringend beschäftigen sollte.

In einem Vergleich mit Deutschland etwa stellt sich als Folge der Pandemie heraus, dass sich die österreichischen Jugendlichen viel stärker von der Regierung abgewandt haben als die Deutschen. Hierzulande vertraut nur mehr ein rundes Drittel der 16- bis 29-Jährigen (also der jüngeren Wähler) der Regierung, bei unseren Nachbarn immerhin noch 40 Prozent. Aber für die Opposition besteht deshalb überhaupt kein Grund zur (Schaden-)Freude: Ihr vertrauen die Jungen noch weniger. Das kann Zeichen einer gefährlichen Systemmüdigkeit sein, wenn sich eine Generation kaum mehr mit dem Angebot der demokratischen Parteien identifizieren kann.

Noch schlimmer: 70 Prozent fühlen sich vom politischen Diskurs ausgeschlossen. Da helfen keine Jugendparlamente, keine Demokratie-Werkstätten oder sonstige recht hilflose Versuche, die halbherzig unternommen werden, um als jugendfreundlich zu gelten. Die Jungen nehmen derartiges genau als das wahr, was es ist: In erster Linie eine PR-Übung, mit der man als Politiker eine große Geschichte in Fernsehen und Zeitungen bekommt.

Die Pandemie erzeugt unter den jungen Menschen – so fanden die Jugendforscher heraus – wie alle unsicheren Zeiten eine zunehmend konservative Haltung. Traditionen werden wichtig (70 Prozent), Sauberkeit, Ordnung und Sparsamkeit sind Werte, die wieder hoch im Kurs stehen (80 Prozent), ebenso die bürgerliche(!) Familie. Und die Jungen sind stolz, Österreicher zu sein (80 Prozent).

Solche Zahlen, die unter den Jungen eine stark konservative Haltung identifizieren, sind eigentlich verwunderlich: Wo doch in Medien wie Politik besonders gerne immer die organisiert Aufmüpfigen und Lauten gehypt werden. Wie beeindruckt zeigen sie sich etwa von den Greta-Jüngern der "Fridays for Future". Ihre kindlichen Klima-Forderungen schreiben Journalisten sogar in die Pflichtenhefte der Regierung – ohne dass ihnen auffällt, dass die Schar der Streikenden in den Ferien ihre Freitage für ganz andere Aktivitäten nützt. Mit Schulanfang werden sie wieder da sein – mitsamt dem medialen Vergrößerungsglas. Aber ist das nicht nett, wenn man sogar eine Art öffentlichen Sanktus fürs Schule-Schwänzen hat, weil man ja mit der Lernverweigerung das Klima rettet?

Da bei uns die 16-Jährigen wählen dürfen, wäre es an der Zeit, dass sich die Parteien überlegen, was sie tun könnten, um diese wichtige Gruppe nicht zu verscheuchen, womöglich ein für alle Mal. Wenn eine junge Generation nach bald eineinhalb Jahren Pandemie und Unsicherheit um ihre Lebenschancen bangt, wird man ihnen nicht das Gefühl einer hilfreichen staatlichen Aktivität vermitteln, wenn Parlamentarier die Millionen in einem U-Ausschuss auf Bassena-Niveau verschleudern und daneben kaum mehr Zeit für irgendeine relevante politische Arbeit finden, von deren Ergebnissen die Jungen etwas spüren.

Dass Machtspiele die "Kids" befremden, ist nicht weiter verwunderlich. Das empfinden auch viele Ältere so. Die Politik ist aber gerade dabei, eine ganze Generation zu verlieren, weil sie ständig vermittelt, dass in erster Linie die Anliegen der Schwulen- und der Migranten-Lobby zählen, nicht aber die Sorgen der jungen Österreicher. Übrigens nicht nur der jungen.

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