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Das grüne Drehbuch für Europas Abstieg ist fertig

In der EU hat man sich neuerlich – über die großmundig schon oft verkündeten Überschriften und Vorgaben hinaus – nicht einigen können, wie denn eigentlich die "Rettung des Planeten" genau und konkret erfolgen soll, die man gerade gemeinsam mit Herrn Biden in Washington lauthals verkündet und bejubelt hat. Mehr als eine Verdammung von Kohlekraftwerken und der Bau von ein paar Radwegen ist da nämlich kaum an Substanz zu finden. Für die angeblich alternativlos nötige Planetenrettung wären aber viel drastischere Maßnahmen nötig. Davor scheut man dann aber doch wieder zurück. Schließlich will man ja wiedergewählt werden. Deshalb verschweigt man alle Widersprüche der Planetenrettungs-Euphorie oder gar, was das abstrakte Ziel eigentlich für das Leben der Menschen konkret bedeutet.

Da rufen die von den deutschen Medien schon als nächste Kanzlerpartei bejubelten Grünen nach einem weitgehenden Verbot von Autofahrten, Flugzeugreisen und Kühlschränken – und halten sich auch noch für liberal, wenn sie den Menschen gnädigerweise erlauben wollen, alle drei Jahre ein Flugzeug zu besteigen, und 20 Prozent der Autos behalten zu dürfen (was die Grünen in Österreich allerdings noch nicht so deutlich sagen wollen). Wird das alles verwirklicht, dann wird der Spruch von "Zurück in die Steinzeit" zur sehr realen totalitären Devise.

Da sagen viele andere, wie Franzosen oder Tschechen: Wir werden die verkündete CO2-Reduktion nur dann schaffen, wenn wir verstärkt auf Atomenergie setzen. Aussagen für die Atomkraft bringen wiederum jeden aufrechten Grünen an den Rand des Herzinfarkts – während die von ihnen zur angebetenen Ikone erhobene schwedische Schulschwänzerin ebenfalls auf Atomkraft setzt.

Da verbietet die Gemeinde Wien zur Rettung des Planeten den Wienern die Installation von mit Gas betriebenen Heizungen. Der ähnlich weit links stehende Nachbar Deutschland hingegen baut mit aller Energie eine Gaspipeline fertig. Mit der entlarvenden Begründung: Man brauche jetzt eine "Brückentechnologie", weil man alle Atom- und Kohlekraftewerke verboten hat (und weil man insgeheim entdeckt hat, dass ein modernes Industrieland unmöglich nur mit Windmühlen und Solarpaneelen ausreichend mit Strom versorgt werden kann. Und seien es noch so viele Mühlen auf jedem Berg und jedem Feld).

Da muss Österreich bald absurde hohe Strafen an die EU zahlen, weil es die irrwitzigen CO2-Vorgaben nicht erfüllen kann, auf die sich vor der Jahrtausendwende (mit Zustimmung von Rot-Schwarz und einem schwarzen Umweltminister in Wien!) die EU-Länder verpflichtet haben. Diese würgende Selbstverpflichtung der EU steht im Gegensatz zum Rest der Welt, wo man den Planeten immer nur verbal rettet und sich ansonsten über die Europäer amüsiert. Die österreichische Regierung hat damals – leider, leider – übersehen, dass es ein Hauptopfer der EU-Planetenrettung ist, weil die Union das Jahr 1990 zur Vergleichsbasis genommen hat, der gegenüber alle Länder ihre CO2-Emissionen drastisch (um 55 Prozent!) reduzieren müssen. Aber damals waren die osteuropäischen Staaten noch von stinkenden Schornsteinen aus der kommunistischen Zeit überzogen gewesen, weshalb eine Reduktion der Emissionen gegenüber jenem Jahr ganz leicht gewesen ist; während Österreich schon 1990 nicht nur eine recht saubere Industrie hatte, sondern auch einen extrem hohen Anteil von Stromproduktion aus der Emissions-armen Wasserkraft, der seither aber kaum mehr erhöht werden konnte.

Da waren pikanterweise die heute für ein totalitäres Planeten-Rettungs-Regime eintretenden Grünen jahrzehntelang die vordersten Kämpfer gegen jeden weiteren Ausbau der Wasserkraft gewesen, während diese heute auch bei ihnen als die CO2-freundlichste Stromproduktion gilt. Aber da sie die Mainstreammedien fast vollständig in der Hand haben, erinnert keine Zeitung, kein ORF an diesen fundamentalen Widerspruch bei den Grünen.

Da werden heuer – mit gigantischen Schulden auf die Zukunft, mit massiven Enteignungen aller Sparer sowie mit Verursachung großer Inflationsgefahren – sowohl in der EU wie auch in Österreich gigantische Projekte zur Wiederankurbelung der Wirtschaft und zum Abbau der Arbeitslosigkeit wie auch der riesigen Budgetdefizite nach der Corona-Krise verkündet. Aber statt da wenigstens alle Kraft diesem ohnedies sehr schwierigen Ziel zu widmen, hat schon wieder eine massive Umlenkung der Gelder begonnen – richtig, schon wieder zugunsten der Planetenrettung. Der österreichische Grün-Häuptling Werner Kogler verkündet, dass "mehrere Ziele unter einem" erreicht werden. Und begreift nicht (oder ignoriert bewusst), dass logischerweise jedes einzelne Ziel nur viel schlechter erreicht werden kann, wenn man gleichzeitig mehrere Ziele verfolgt.

Da werden als angebliche Wiederankurbelungsmaßnahme (und als Fortsetzung einer schon vor Corona begonnen Geldverschwendung) viele Milliarden zur Förderung von Elektroautos ausgegeben. Diese sind allerdings viel teurer als herkömmliche Autos (aber "sozial" zu sein, zählt derzeit ja interessanterweise nicht zu den Politikerphrasen, auch nicht bei den Sozialdemokraten, die sich auch ganz grün eingefärbt haben). Die E-Autos haben auch einen viel geringeren Anteil an europäischer Wertschöpfung. Selbst wenn sie vielleicht noch weiter unter deutschen Markennamen verkauft werden, wird ein viel größerer Teil des Kaufpreises in außereuropäischen Taschen landen.

Da wird diese Wertschöpfungs-Verschiebung Österreich mit seiner spezifischen Industriestruktur besonders hart treffen, wo sehr viel an die deutschen Automarken zugeliefert wird (beispielsweise gerade Dieselmotoren); da weiß man schon jetzt, dass der Bedarf an Werkzeugmaschinen um ein Viertel zurückgehen wird, während der Bedarf an leider kaum in Europa vorrätigen "Seltenen Erden" für die Batterieproduktion und anderen Rohstoffen intensiv steigen wird; da weiß niemand, woher eigentlich der jetzt schon oft knappe Strom für all die E-Autos kommen soll. Aber die österreichischen Grünen setzen dennoch vehement die Förderung von E-Autos aus Steuergeldern durch. Und sie erklären nicht, wie die arbeitslos bleibenden Massen dann eigentlich die dafür benötigten Steuern zahlen sollen. Sie stoßen aber dennoch auf keinen Widerstand aus anderen Parteien, die sich angesichts des Götzen "Planetenrettung" alle wie die Lemminge verhalten.

Und da begreifen erstaunlich wenige Österreicher, wie sehr das Drama um die vor der Schließung stehende große Lkw-Fabrik in Steyr nur das Vorspiel für die Tragödie ist, für die die Grünen schon das Drehbuch geschrieben haben. Freilich: Wie sollen die Menschen auch dazu imstande sein, wenn in Print wie Elektronik fast nur noch grüne Gehirnwäsche stattfindet?

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