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Zehn große Gewitterwolken am Himmel

Medien und Politik wiegen uns derzeit im Glauben: Gibt es erst einmal die heißersehnte Impfung, dann wird alles wieder gut in Sachen Corona, dann kehren Leben und Wohlstand wie früher zurück. Schön wäre es, kann man nur sagen - selbst wenn man die Hoffnung vieler für Wirklichkeit hält, dass der Terror nur eine Kurzfrist-Katastrophe sein sollte.

Es wird anders kommen. Keineswegs nur deshalb, weil realistische Schätzungen ausgereifte Impfungen nicht vor Sommer versprechen. Und weil eine sogenannte Durchimpfung auch dann noch lange dauern wird.

Denn die Schäden an Wirtschaft und Wohlstand sind damit keineswegs behoben. Das ist zwar eine wenig erfreuliche Nachricht, aber es ist dennoch notwendig, sie sich bewusst zu machen. Es geht dabei sowohl um die Schäden durch den Lockdown und die gigantischen Gegenmaßnahmen, wie auch die schon vorher bestandenen globalen, europäischen wie nationalen Fehlentwicklungen. Die wichtigsten:

  1. Auch der sinnvolle Teil des "Koste es, was es wolle" muss durch Einsparungen oder – noch schlimmer – durch Steuererhöhungen wieder hereingebracht werden. Und der unsinnige, überflüssige Teil wie die teilweise exorbitanten Pensionserhöhungen erst recht.
  2. Der gewaltige Rückstau an Insolvenzen, also die unumgängliche Grablegung derzeit weiterexistierender Zombie-Firmen, wird eine dritte ökonomische Tsunami-Welle auslösen und viele weitere Opfer fordern, die Forderungen an die Zombies hatten.
  3. Die Pandemie hat auch das ausreichende Entstehen neuer dynamischer Start-Ups behindert, was langfristig schadet.
  4. Die Beschädigung der wichtigsten deutschen und damit auch österreichischen Industrie, also der Autobranche, durch klimapolitische Vorgaben wird noch gewaltige Folgen haben.
  5. Der Brexit muss unweigerlich auf beiden Seiten des Kanals negative Auswirkungen haben.
  6. Deutschland wie Österreich leiden zunehmend an den zu hohen Lohnkosten, die immer mehr Unternehmen abwandern lassen.
  7. Die Demographie und das Ausbleiben einer Pensionsreform in Österreich werden von Jahr zu Jahr zu höheren Pensionslasten führen.
  8. Der überaus teure Migranten-Zuzug ist in keiner Weise imstande, die in Pension gehenden Fachkräfte aus der Babyboomer-Generation zu ersetzen, weil sich die kulturellen Defizite erst nach Generationen ausgleichen werden.
  9. Die (fortschreitende) Einengung der Meinungsfreiheit führt immer auch wirtschaftlich zu negativen Folgen.
  10. Die Geldpolitik der EZB wird weitere Sparguthaben vernichten und zu gefährlichen Blasen bei Immobilien und Aktien führen.

Zu diesen und etlichen anderen jetzt schon bekannten Problemen fügt die Weltgeschichte in aller Regel noch sogenannte "externe Schocks" hinzu, die zwar vorerst noch unbekannt sind, die aber dennoch in unregelmäßigen Abständen zu erwarten sind. Wie es der Wiener Terroranschlag war, dessen wirtschaftliche Folgen allerdings eher gering bleiben dürften.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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