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Fußnote 212: Die Gründe eines Ausschlusses

Die FPÖ trennt sich von dem bisher den Österreichern weitgehend unbekannten Abgeordneten Königshofer. Man weiß aber eigentlich nicht genau warum.

Das würde man aber über die Metaphern von Gelben und Roten Karten hinaus schon gerne präzise erfahren: Geschah das, weil Königshofer Abtreibungen als Mord bezeichnet hat? Dann hat die FPÖ schlagartig den gesamten Geländegewinn verloren, den sie in den letzten Jahren bei christlichen und konservativen Kreisen verzeichnet hat. Geschah das, weil er Ausländer mit dem Ausdruck „Kanaken“ bezeichnet hat? Dann wäre der Ausschluss zwar problemlos nachvollziehbar, aber er käme halt reichlich spät. Geschah das, weil Neonazis stinkende Postings auf seiner Seite deponiert haben? Dann müsste man sich aber die Mühe machen, seine persönlichen Verantwortung dafür darzulegen, etwa, ob er diese Eintragungen gelöscht hat, sobald er darauf aufmerksam gemacht worden ist, dringt doch diese Kloake (und viele andere ebenso stinkende) durch alle Poren des freien Mediums Internet. Geschah das, weil man dem Druck der Medien nachgegeben hat? Dann wäre das ganz neu in der FPÖ. Geschah das, weil man hier in Wahrheit ganz andere parteiinterne Rechnungen abgerechnet hat? Dann wäre das freilich gar nicht neu, man erinnere sich nur an die von Jörg Haider regelmäßig in die Bundesländer ausgesandten politischen Exekutionskommandos. Aber die FPÖ bleibt jede präzise Antwort schuldig.

 

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