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Noch einen Tusch auf der Titanic

Die Katastrophe ist nun da. Und noch viel schlimmer als befürchtet. Gegen den Rat der besten Ökonomen Europas - von Hans Werner Sinn bis Vaclav Klaus - werden den Griechen nun sogar 110 Milliarden Euro zugeschoben. Wie seriös die Politik bei diesem Beschluss gearbeitet hat, zeigt sich schon an Hand der Tatsache, dass noch vor wenigen Tagen nur (nur?) von 45 Milliarden die Rede gewesen ist. Wer soll den Politikern da noch glauben, wenn sie uns nun - Hand in Hand mit den staatlich finanzierten Medien - treuherzig versichern, dass es dabei bleiben wird, und dass die Griechen das Ganze sicher zurückzahlen werden?

All das ist nur noch grotesk. Der wahre Grund ist, dass die Politik und die Zentralbanken nicht zugeben wollen, dass man bei der Aufnahme von Ländern des ausgabenlustigen Clubs Mediterranee schwere Fehler begangen hat, dass man sich tölpelhaft betrügen hat lassen, dass man keine harten Aufnahme-Kriterien angewendet hat.

Jetzt wird uns versichert, dass die Griechen für die Hilfe künftig schwere Opfer bringen müssen. Man sagt aber nicht, welche Optionen die Big-Spender-Länder haben, wenn die Griechen - wie zu erwarten ist - doch nur einen Teil der Spar-Versprechungen umsetzen, nämlich gar keine.

Denn ist das Geld erst bezahlt, sind die Möglichkeiten zu konsequenten Reaktionen noch viel mehr dahingeschmolzen. Dann können die anderen Europäer noch viel schlechter sagen: Aus, ihr wart nicht pakttreu, jetzt gibt es kein Geld mehr. Das wird hundertprozentig nicht passieren, denn dann stünden die Regierungschefs, Finanzminister und Notenbanker noch viel blamierter da, weil sich ihre nunmehrige Spendierfreude rückwirkend als sinnlos herausgestellt haben wird.

Österreich wird also fröhlich statt der vor wenigen Tagen noch verkündeten 0,9 gleich 2,3 Milliarden in die Athener Sammelbüchse werfen. Gleichzeitig weiß dieses Land seit Monaten nicht, wie es 1,7 Milliarden Steuererhöhungen realisieren soll. Österreich muss heuer jedenfalls den Beamten, den Pensionisten, den Sparern, den Steuerzahlern, den Subventionsempfängern noch kräftig in die Tasche greifen, um die schon vor Griechenland entstandene Schieflage ein wenig zu korrigieren. Mehr als "ein wenig" stand da eh nie zur Debatte.

Griechenland verschlimmert jedenfalls die österreichische Schieflage noch mehr. Daraus folgt eigentlich mit zwingender Logik, dass nun auch die Steuererhöhung viel größer sein wird. Da uns freilich versichert wird, dass das keinesfalls der Fall sein wird, können wir also sicher sein, dass es sehr wohl eine noch viel ärgere Steuererhöhung geben wird.

Das, was da jetzt rund um Griechenland passiert, ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem. Das bringt auch die westeuropäischen demokratischen Rechtsstaaten in eine lebensgefährliche Schieflage. So wie von der inflationären Geldschöpfung der 20er Jahre ein direkter Weg in Krieg und Verbrechen geführt hat.

Natürlich wäre es alles andere als problemlos, die Griechen und insbesondere deren Beamten und Gewerkschaften jetzt mit den Folgen ihrer Verschwendungssucht alleine zu lassen. Insbesondere viele Banken würden nochmals Staatshilfe brauchen, damit kein Domino-Effekt entsteht.

Aber mittelfristig wäre das zweifellos viel billiger als die Kettenreaktion, die nun ausgelöst worden ist. Denn die Griechen werden auch im kommenden Jahr wieder Geld brauchen. Die spanischen und portguiesischen Verschwender werden sich noch weniger in den Schranken weisen lassen. Das gilt aber genauso auch für die Gier der österreichischen Gewerkschafter, der Interessen- und Regionalpolitiker, der subventionsgierigen Unternehmen, der Bauern und Ökoprofiteure. In Österreich und in allen anderen Ländern.

Mit anderen Worten: Wir sind nicht dem Eisberg ausgewichen, sondern wir haben der Musik nur aufgetragen, noch länger zu spielen, damit auf der Titanic nur ja keine Panik entsteht, während die letzten Chancen versäumt werden, in Rettungsboote umzusteigen.

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