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Zurück zur Tauschhandels-Gesellschaft

Es ist ein weit über die Finanz- und Wirtschaftswelt hinausgehender Kulturbruch, dessen Bedeutung wohl noch über die Erfindung des Buchdrucks, der Dampfmaschine, der Impfung, der Antibiotika, des Autos oder des Computers hinausgeht. Bei all diesen Erfindungen hat man anfangs ihre später große positive Bedeutung nicht erkannt und eher mit Ängstlichkeit reagiert. Beim aktuellen Kulturbruch – der schon Jahre vor Corona begonnen hat – ist es umgekehrt: Politik und viele Europäer freuen sich über die kurzfristigen Vorteile und ignorieren die langfristig katastrophalen Folgen.

Es geht um die Minuszinsen der Europäischen Zentralbank in Verbindung mit ihrer hemmungslosen (eigentlich vertragswidrigen) Staatenfinanzierung und einer Versiebenfachung der Euro-Geldmengen in einem Jahrzehnt. Das hilft kurzfristig vielen: den Regierungen, die sich im Glauben wiegen, unbegrenzt Schulden machen zu können und an diesen sogar noch zu verdienen (Deutschland etwa hat allein 2020 dadurch sieben Milliarden verdient), wie auch viele eigentlich konkursreife Unternehmen.

Dies alles geht Hand in Hand damit, dass man Insolvenzen kaum mehr stattfinden lässt: Das hat in der Corona-Krise mit Aufhebung der Pflichten, bei Überschuldung Konkurse anmelden zu müssen, einen Höhepunkt erreicht. Das hat aber auch zum Teil schon vorher bei Staaten stattgefunden, siehe Griechenland, siehe Italien, die beide eindeutig pleitereif waren und viel Geld von den anderen Europäern bekamen.

Die langfristigen Folgen des Kulturbruches, der Sparen von einer Tugend zu einer Untugend macht, zeichnen sich langsam ab: Eine ist etwa die massive Flucht aus Geld in Aktien- und Immobilien-Blasen (von Bitcoin gar nicht zu reden), deren Erwerb scheinbar eine ewige Geldmühle geworden ist. Eine andere ist die Tatsache, dass man bei keinem Geschäftspartner mehr weiß, ob er dauerhaft zahlungsfähig bleibt, ob er nicht nur noch ein untot wandelnder Toter ist, ein Zombie.

Vor allem geht die Steuerung der gesamten Wirtschaft durch Zinsen verloren, die immer darin bestanden hat, dass sich Geld die jeweils aussichtsreichsten Investitionen sucht. Als Folge ist eine Rückkehr zu echtem Wirtschaftswachstum unwahrscheinlich geworden. Letztlich wird die Bedeutungslosigkeit des Geldes Inflationen und eine Rückkehr zum Tauschhandel auslösen. Wie in der Steinzeit. Wie in Europa zuletzt nach 1945.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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