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Fake zum Quadrat: Was der ORF alles verschweigt

Es ist ziemlich sensationell, wie positiv sich der amerikanische Außenminister erstmals vor Kameras über die künftige österreichische Regierung äußert. Und es ist zugleich ein wirklich atemberaubender Skandal, dass Zuseher das nur über Servus-TV und andere Sender erfahren konnten, aber mit keiner Silbe in der Haupt-ZiB des Gebührensenders. Den ORF Fake-News-Sender zu nennen, ist da fast schon beschönigend. Vor allem sein Fernsehen erinnert in seiner ständigen totalen Verzerrung der Realität nun endgültig an das einstige Radio Moskau der Sowjetunion.

Jedenfalls waren die begeisterten Äußerungen von US-Minister Tillerson am Beginn des großen OSZE-Gipfels die weitaus freundlichsten Worte seit Jahrzehnten, die aus amerikanischem Mund über die österreichische Politik zu hören waren. Sie haben daher durchaus historische Qualität und sind für Österreich außenpolitisch sehr wichtig. Ist doch hierzulande jahrzehntelang jede hochgezogene Augenbraue der Großmächte zu Österreich als nationales Zentralthema abgehandelt worden. Sind doch die Herren Gusenbauer, Faymann und Kern in Washington auch unter linken Präsidenten nicht einmal zur Kenntnis genommen worden.

Vor allem der Kontrast zur kritischen Reaktion auf die Bildung der letzten schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 ist gewaltig, Daher wäre auch aus diesem Grund eine journalistische Berichterstattung absolut zwingend. 2000 haben die USA zwar lange nicht so negativ auf Schwarz-Blau reagiert wie die 14 Sanktionen-Staaten unter Führung der (damals noch starken) europäischen Sozialdemokratie. Begeisterung gezeigt haben sie aber anfangs auch keinwswegs (diese gab es im amerikanischen Außenministerium erst, als Schwarzblau zwei substanzielle Pakete zur Entschädigung einstiger Zwangsarbeiter und für untergegangenes jüdisches Vermögen schnürten).

Nur in den anderen Sendern konnte man jedenfalls erfahren, dass der US-Minister Sebastian Kurz nicht nur ausdrücklich zur Wahl gratulierte, sondern zu ihm auch wörtlich sagte: "Sie haben starke Führungsqualitäten." Tillerson freute sich auch ausdrücklich auf die "Zusammenarbeit mit der neuen Regierung". Und er zeigte sich zuversichtlich, dass die Wiener Koalitionsverhandlungen bald zu einem positiven Ende kommen werden. Das war eindeutig weit mehr als diplomatische Höflichkeit.

ORF-Kunden brauchen so etwas jedoch nicht zu erfahren. Sie brauchen nur zu zahlen.  Dort mokiert sich ein Redakteur lediglich darüber, dass Tillerson zu Kurz mehrfach "Prime Minister" gesagt hat. Der schlichte Mann begreift also offensichtlich nicht, dass das nicht Unwissenheit des Amerikaners, sondern ein ganz demonstratives Signal der Zustimmung zu einer Regierung Kurz gewesen ist. Aber freilich: Wer will sich schon die linken Fake-Behauptungen der letzten Wochen zerstören lassen, dass die Außenwelt empört über Schwarz-Blau wäre ...

Der ORF zitiert Tillerson dafür statt dessen ausführlich mit Äußerungen – zur Krim. Obwohl zu diesem Thema wirklich seit Jahr und Tag jeder Beistrich der amerikanischen Haltung völlig unverändert ist.

Der Gebührensender macht auch sonst in dieser Sendung seinem linken Kampf- und Desinformationsauftrag alle Ehre: Dass in Graz ein spektakulärer vorweihnachtlicher Terroranschlag jetzt offensichtlich im letzten Augenblick verhindert worden ist, ist ihm im Gegensatz zu anderen – journalistischen – Sendern nur eine Kurzmeldung wert.

Dafür gibt es einen sehr langen Beitrag über einen skurrilen Professor, der herausgefunden hat, dass Jugendliche aus betreuten Wohneinheiten seltener studieren als andere. Was für eine Überraschung! Das hätte wirklich niemand gedacht!  Da muss man wirklich lange berichten! Und im ersten Programm befassen sich die parallel laufenden "Nachrichten" schlagseitig mit den armen Menschen, die mit der Mindestsicherung durchkommen müssen (weil ja Schwarz und Blau da über Kürzungen nachdenken).

Die Spitzenmeldung der ZiB-1 sind die "beginnenden Proteste" im radikalislamischen Gaza-Streifen gegen die Jerusalem-Ankündigung von Präsident Trump. Als ob dort nicht ohnedies fast täglich Proteste gegen Israel und die USA stattfinden würden. Und gleichzeitig drückte man kaum verhüllt die Hoffnung aus, dass es noch mehr Proteste gegen die bösen USA geben werde.

Und ebenso passt in diesen ORF, dass es auch noch ein Interview mit Christian Kern gibt, in dem dieser wieder einmal gegen Schwarz-Blau stänkern darf.

Den neben Tillerson-Österreich sensationellsten Fernsehbericht dieses Abends konnte man überhaupt nur in Servus-TV sehen. Das war ein ausführliches Interview mit dem Opfer einer schweren Vergewaltigung. Der Zorn dieser Frau über die Lächerlichkeit der MeToo-Kampagne und über die dortigen Diskussionen war ergreifend, in denen thematisiert wird, wie ein Mann eine Frau überhaupt noch anreden darf. Was die wirklich schweren Untaten völlig relativiert.

Ein solcher Beitrag wird mit absoluter Sicherheit aber nie im ORF zu sehen sein. Ebensowenig wie ausländisches Lob für Schwarz-Blau.

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