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Erpressen wirkt

Es ist absolut faszinierend: Die Griechen testen bis zum äußersten Extrem aus, wie viele Provokationen sich die übrigen Europäer noch gefallen lassen. Bevor diese dann doch zahlen und sich dabei absurderweise auch noch als Sieger ausgeben werden. Denn die Euro-Länder begreifen noch immer nicht: Sie können nur gewinnen, wenn sie jetzt „verlieren“, wenn also Griechenland ihren Forderungen nicht nachgibt.

Die bisherigen Erfahrungen scheinen den Griechen mit ihrer Kamikaze-Taktik Recht zu geben: In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat Europa am Ende immer nachgegeben. Erpressungen – auch durch die Griechen – waren stets erfolgreich. Denn meistens haben die Deutschen in die Tasche gegriffen, wenn auch erst nach tage- und nächtelangen Krisensitzungen.

  • Man denke etwa an die jahrzehntelangen Erpressungen durch die französischen Bauern.
  • Man denke, wie beinhart und erfolgreich die Spanier immer wieder Kohäsions-Milliarden von der EU herausgezwungen haben.
  • Man denke, dass Süditalien seit vielen Jahrzehnten Gelder des Nordens für seine Misswirtschaft holt, ohne dass sich irgendetwas ändern würde.
  • Man denke, wie leichtfertig die Euro-Zone ihre eigenen Regeln durchbrochen hat, als sie wider alle Maastricht-Kriterien schwer verschuldete Staaten wie Italien, Belgien und Griechenland in den Euro aufgenommen haben.
  • Man denke aber auch – außerhalb der wirtschaftlichen Zusammenhänge – daran, dass Griechenland es seit fast einem Vierteljahrhundert verhindern konnte, dass Mazedonien auch wirklich international Mazedonien heißen darf.

Daher kann man auch diesmal annehmen: Nach noch ein paar Nervenkriegen und ein paar verbalen griechischen Konzessionen, werden die Griechen genau das bekommen, was sie wollen: weitere 7,2 Milliarden Euro. Sie werden wohl ein paar Monate das Sparprogramm verlängern (was nach außen als griechische Konzession gilt), aber dafür für nachher umso höhere Gegenleistungen und eine gleichsam ewige Stundung der Kreditrückzahlung erreichen. Und die EU-Europäer werden sich noch freuen und es als Sieg feiern, dass sie zahlen dürfen. Obwohl sie wissen, dass sie das Geld nie zurückkriegen werden.

Die Regierungen werden das alles tun, weil sie sich vor den andernfalls ausbrechenden turbulenten Tagen fürchten. Und weil insbesondere die deutsche Regierung nicht will, dass die Öffentlichkeit erkennt, wie dumm und falsch die gesamte Finanzpolitik der letzten Jahre gewesen ist.

Daher zahlt man immer weiter, so lange es bis zum endgültigen Crash halt geht.

Derweil kann man die Bürger noch total verwirren. Denn die begreifen gar nicht, dass sie die wahren Gewinner wären, wenn die Griechen wie sie seit Wochen androhen, keiner Verlängerung des ominösen Programms zustimmen sollten. Dann wäre Griechenland sofort zahlungsunfähig und von allen internationalen Geldbewegungen abgeschnitten. Dann wäre es auch aus dem Euro draußen. Und dann würden auch alle anderen jahrzehntelang flott dahinlebenden Schuldnerländer bis hin zu Italien und Frankreich endlich erkennen, dass es so nicht mehr weitergeht, dass sie selber und nicht Deutschland für ihr Geschick verantwlrtlich sind.

Aber es wird eben zur Vergrößerung des Schadens noch eine weitere Zeitlang so weitergehen.

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