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Gendern: Vielleicht traut sich die ÖVP jetzt ein klares Nein?

Eine ORF-Umfrage sollte auch den knieweichen Schwarzen endlich Mut machen. Im Gefolge des Aufschreis von Elternvertretern gegen das absurde und jedes sinnerfassende Lesen unmöglich machende Gendern in Schulbüchern hat der ORF nämlich eine Internet-Befragung gemacht. Deren sensationelles Ergebnis ist für den ORF und die rotgrünen Kampffeministen (die auch in vielen Redaktionen zu finden sind) ein Schock, weil es ganz anders ausfällt als dort wohl erwartet. Es ist aber für die Elternvertreter ein voller Triumph.

Die vom ORF gestellte Frage lautete: „Sind gegenderte Schulbücher sinnvoll?“

  • Darauf sagten nur 8,9 Prozent: „Ja, es ist ein gutes Mittel, um Benachteiligungen abzuschaffen.“
  • 4 Prozent: „Vielleicht ist es nur eine Frage der Gewohnheit.“
  • Jedoch 87,1 Prozent: „Nein, es ist nur kompliziert und macht es den Kindern schwerer.“

Danke. Alles klar. Vielleicht endlich auch für die ÖVP.

Diese hatte bisher ja auch in diesem Punkt wie in vielen anderen Fragen möglichst keine Meinung. Und wenn sie sich unter dem Druck von Rotgrün und der linken Mainstream-Medien doch zu einer durchringen musste, dann wollte sie immer modern und politisch korrekt wirken. Und war dann letzten Endes doch für Gendern und Quoten (die mit Sicherheit ebenso unpopulär sind – auch wenn ich noch keine Umfrage dazu kenne). Womit sie mit Garantie keine einzige Stimme gewonnen, aber viele verloren hat.

Aber diese ORF-Umfrage könnte den Schwarzen doch einmal Mut machen, sich von diesem angeblichen Zeitgeist zu lösen, den ihr irgendwelche dumme Berater eingeredet haben, und ab nun vehement für die Abschaffung des Genderns zu kämpfen (das ja auch alle staatlichen Gesetze und Verordnungen noch unlesbarer macht, als sie ohnedies sind). Oder gar die Pflicht, es auch anzuwenden, will man eine positive Note haben. Was nur noch mit den einst staatlich angeordneten Tributen an Hitler beziehungsweise Stalin zu vergleichen ist.

Das wäre endlich auch eine sinnvolle Aufgabe für den „Integrationsminister“: Denn das Gendern macht es für nichtdeutschsprachige Jugendliche ja noch viel schwerer, sinnerfassend lesen zu lernen. Aber wahrscheinlich ist es ohnedies immer nur hohles Gerede, wenn Politiker von Integration schwätzen.

Eines kann man jedenfalls nicht: an der Glaubwürdigkeit dieser Umfrage substanzielle Kritik zu üben. Natürlich wird bei Internet-Umfragen mobilisiert (zweimal wählen geht jedoch technisch nicht). Aber offensichtlich haben die Feministen jederlei Geschlechts niemanden hinter sich, den sie mobilisieren könnten, obwohl die Umfrage von dem ihnen sehr nahestehenden ORF gemacht worden ist. Für die Eltern geht es hingegen offensichtlich um ein enorm wichtiges Thema, wenn sie in so großer Anzahl ausrücken. Daher sind die Feministen auch am Wahltag völlig unwichtig. Die Eltern wären jedoch sehr wichtig.

Aber dennoch kann man natürlich auch noch eine wissenschaftlich repräsentative Umfrage in Auftrag geben. Um dann mit Sicherheit ein ähnliches Ergebnis zu erhalten.

Übrigens zeigen jüngste Umfragen auch bei einem zweiten Schul-Thema, dass die Menschen ganz anders denken als die Linken. Und als die ÖVP in ihrem krampfhaften Modernitätsgetue und völligen Bürgerferne geglaubt hat, dass die Menschen denken. Denn sowohl in Tirol wie in Vorarlberg ist das Projekt Gesamtschule ebenfalls von einer massiven Mehrheit abgelehnt worden. Worauf die beiden dortigen Landeshauptleute, die genau mit dem Gesamtschulthema gegen Michael Spindelegger intrigiert haben, nun ziemlich blamiert im Regen stehen. Diese beiden sind freilich schon vorher die intelligenzärmsten unter den österreichischen Landeskaisern gewesen.

PS.: Übrigens senden mir empörte Eltern und Lehrer dauernd neue Beispiele für die Absurdität der oktroyierten Schulbücher. Im Buch "Sprachräume" finden sich zwei besonders köstliche Beispiele, die zeigen, dass das Gendern so absurd und kompliziert ist, dass selbst Schulbuchautoren nicht damit zurecht kommen.
" . . . die Podiumsdiskussion, bei der ein ausgewählter Kreis von Diskutanten vor passiven Zuhörerinnen und Zuhörern diskutiert." (unfreiwilliges Beispiel für eine Diskriminierung, weil die weibliche Form nur bei den Zuhörern, aber nicht den Diskutanten gewählt worden ist)
" . . .alle Teilnehmer/innen sitzen in einem Gesprächskreis. Hinter jedem/r sitzt ein Beobachter/in." (Hier hätte natürlich auch bei "ein" ein "ein/e" gehört)

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