Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Nicht einmal zwei Drittel der Österreicher vertrauen noch den Nachrichten des ORF – aber dennoch müssen alle dafür zahlen. Gleichzeitig zeigt die einzige objektive und vom ORF nicht beeinflussbare Messung der Vertrauens- und Nutzungswerte des ORF seit etlichen Jahren eine absolut katastrophale Entwicklung. Das ist angesichts der für den ORF von jedem österreichischen Haushalt und Unternehmen kassierten Zwangsgebühren wirklich fatal. Die beiden privaten Zeitungen "Standard" und "Presse" genießen praktisch ebensoviel Vertrauen – haben aber keine Zwangsfinanzierung hinter sich, sondern müssen sich aus dem Markt finanzieren und bekommen auch deutlich weniger Bestechungsinserate als die Boulevard-Medien aus dem Dunstkreis des Wiener Rathaus-Imperiums (was vielleicht gerade eine Ursache ihres relativ hohen Vertrauens ist …).
Dabei wird vom globalen "Digital News Report", der alljährlich im Auftrag von Reuters erstellt wird, ohnedies nur das "Vertrauen" in die "Nachrichten" gemessen, und nicht etwa auch die Objektivität der Kommentierungen, Analysen und "Einschätzungen" der ORF-Redakteure oder die ausgewogene Zusammensetzung von Diskussionsrunden im ORF oder die ideologische Schlagseite in Krimis oder Kultursendungen des Gebührensenders. Würde danach gefragt werden, würde das Urteil über den ORF zweifellos noch viel vernichtender ausfallen.
Aber auch unabhängig davon sollte die objektive Vertrauenswürdigkeit der Nachrichten der alleroberste Auftrag, die wichtigste Pflicht eines öffentlich-rechtlichen Mediums sein. Wenn der ORF diese Pflicht jedes Jahr signifikant schlechter erfüllt, wenn die beiden genannten Zeitungen genauso viel Vertrauen genießen, dann müsste der Gesetzgeber den ORF eigentlich zusperren. Beziehungsweise müsste sich dieser eben genauso aus dem Markt (also Werbung plus freiwillige Abonnements) finanzieren wie alle anderen Medien elektronischer oder gedruckter Art. Denn für Schlagersendungen, Quizshows, Sportübertragungen oder Krimis braucht es zweifellos schon gar keine Zwangsfinanzierung, die in die gewaltig überhöhten ORF-Gehälter fließt.
Auch die ÖVP müsste diese Fakten endlich erkennen, die dem ORF bisher knurrend, aber doch die Stange gehalten hat. Auch aus rein parteipolitischem Interesse: Denn solange die FPÖ die einzige Partei ist, die den Gebührenfunk grundsätzlich in Frage stellt, bringt ihr jedes Zwangsinkasso der ORF-Gebühren weitere Wähler, vor allem wenn die Nutzung des ORF und das Vertrauen in ihn ständig zurückgehen. Dieser ORF-bedingte Profit der FPÖ geschieht natürlich auch auf Bundesländerebene, selbst wenn die Landeshauptleute noch so oft bei der Eröffnung eines Kreisverkehrs ins Bild kommen …
Das Bekanntwerden dieser Studie fällt zeitlich mit zwei bemerkenswerten anderen Fakten aus der Medienwelt zusammen:
Das für den ORF und seine Zwangsfinanzierung verheerende Ergebnis dieser Studie in den wesentlichsten Fakten:
In der Folge sind noch einige weitere interessante Erkenntnisse aus der Datenflut dieser Studie ausgewählt, welche die gesamte Medienwelt betreffen und ein riesiges und weiter wachsendes Problem für alle alten Medien von der Zeitung bis zum Radio zeigen, aber auch ein bestürzend zurückgehendes Interesse an Nachrichten: