Kein Steuergeld für das Früchtchen des ORF
23. Mai 2025 01:00
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 4:00
Nach den jüngsten Geschmacklosigkeiten des "JJ" genannten Diskantsängers, der für den ORF einen Gesangswettbewerb gewonnen hat, wird es doppelt inakzeptabel, dass die Republik Steuergeld dafür ausgibt, dass dieser ORF nächstes Jahr diesen Wettbewerb austrägt. Es ist ohnedies schon schlimm genug, dass der ORF weiterhin – und sogar von mehr Österreichern denn je zuvor – ohne jede objektive Begründung Zwangsgebühren einstreifen darf. Denn der ORF ist selbst Hauptschuldtragender an den skandalösen wie dummen politischen Äußerungen des Sängers.
Herr "JJ" hat erstens im Internet den antisemitischen Mord an zwei israelischen Botschaftsmitarbeitern in Washington mit einem ausdrücklichen "Like" versehen. Und er hat sich zweitens von der linken spanischen Zeitung "El Pais" zu dem Satz hinreißen lassen: "Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt." Er bezeichnete Israel als ebensolchen "Angreifer", wie es das vom Song-Contest ausgeschlossene Russland ist.
Beides ist gleich in fünferlei Hinsicht absolut dumm.
- Denn sogar Sportler wissen – und haben es sicherheitshalber auch meist in ihre Verträge hineingeschrieben bekommen –, dass sie sich aller politischen Äußerungen in der Öffentlichkeit zu enthalten haben. Deshalb scheitern etwa in Österreich auch alle Parteien regelmäßig beim Versuch, Unterstützungserklärungen von aktiven Fußballern oder Skifahrern zu bekommen. Das gilt auch für Schauspieler oder Moderatoren – es sei denn, diese verdienen ihr Geld beim SPÖ-nahen ORF. Denn sie alle wissen: Sobald sie sich substantiell äußern, verärgern sie – mindestens – die Hälfte ihres Publikums. Der ORF hat dies offensichtlich verabsäumt, als er den jungen, vorher völlig unbekannten Mann unter Vertrag genommen hat. Das ist wirklich extrem unprofessionell und verantwortungslos. Denn stünde das im Vertrag, müsste "JJ" jetzt eine saftige Pönale zahlen. Immerhin war der ORF ja auch imstande, das hoffnungsvolle Früchtchen am Entrollen einer schwulen Regernbogenfahne zu hindern.
- Der zweite schwere Fehler: Die Äußerungen des Herrn "JJ" sind auch deshalb peinlich, weil sie massiv nach sauren Trauben klingen. Denn die israelische Teilnehmerin hat mit Abstand die Abstimmung des Publikums in den teilnehmenden Ländern gewonnen. Und JJ hat nur dank der Jury gewonnen, die traditionell schwulenfreundlich urteilt. In dieser Situation nun abwertende Bemerkungen über die Publikumssiegerin zu machen, und sogar ihren Ausschluss zu fordern, kommt in den meisten Ohren vor allem als nicht bewältigte Eifersucht und eindeutiger Neid an.
- Drittens hat JJ einen Fehler gemacht, der bei vielen Schwulen wirklich nur noch unverständlich und masochistisch ist. Sie biedern sich immer wieder den Moslems an, obwohl ihre sexuellen Vorlieben dort meist letal enden, während Israel da völlig freizügig ist. Glauben die Homosexuellen am Ende gar, dass sie im Gegenzug für solche Äußerungen künftig auf islamisch-arabische Gnade hoffen dürfen?
- Viertens ist ein "Like" für einen kaltblütigen Doppelmord nicht einmal dann irgendwie zu rechtfertigen, wenn man Israels Verhalten sehr kritisch sieht.
- Und fünftens ist der Vergleich mit Russland ein ganz besonderer Skandal: Denn selbst wenn man glaubt, das Recht zu haben, Israel zu einer humaneren Behandlung der Palästinenser auffordern zu können (was man sich in Österreich wie Deutschland – auch als Austrophilippine – hundert Mal überlegen sollte), so ist jedenfalls eine solche Gleichsetzung impertinent. Denn sie ignoriert völlig die gewaltigen Unterschiede der Konflikte, sie vermischt Opfer- und Täter-Rollen:
- Israel ist aus heiterem Himmel von Gaza-Palästinensern überfallen worden, während Russland selbst aus ebenfalls heiterem Himmel die Ukraine überfallen hat.
- Die palästinensische Zivilbevölkerung hat massiv die Verbrechen vom 7. Oktober bejubelt und die israelischen Geiseln gedemütigt.
- Israel würde sofort mit der Bombardierung des Gazastreifens aufhören, wenn die Geiseln freigelassen würden und der Beschuss israelischer Städte vom Gazastreifen aus glaubwürdig eingestellt würde.
- Die Gaza-Zivilbevölkerung ist daher primär Opfer der vom Iran finanzierten Terrororganisation Hamas.
- Israel ist das einzige kriegführende Land der Geschichte, das noch vor einem Friedensschluss seinen Kriegsgegnern regelmäßig – wenn auch gewiss zuwenig – humanitäre Hilfe schickt.
- Die israelischen Aktionen gegen die Gaza-Bevölkerung sind unvergleichlich zivilisierter als die alliierten Terrorbombardements österreichischer und deutscher Städte im zweiten Weltkrieg, die ohne jeden militärischen Sinn zum Teil zu 90 Prozent zerstört worden sind. Diese wurden ohne jedes Gerichtsverfahren gerechtfertigt mit der – ebenfalls eindeutigen – Tatsache, dass die Deutschen den Krieg begonnen und als erste Terrorbombardements durchgeführt haben.
- Daher ist es im Übrigen auch recht heuchlerisch, wenn etwa britische Politiker jetzt allzu moralistisch über Israel urteilen, selbst wenn man der Meinung ist, der Judenstaat gehe bei seinem Befreiungsschlag gegen die ständigen Angriffe aus dem Gaza-Streifen mit deutlich übertriebenen Methoden vor.
Für Österreich bleibt jedenfalls die klare Konklusion: Keinen Steuercent für irgendetwas, was mit JJ, dem ORF und dem Song-Contest zusammenhängt. Auch wenn man den Anstrudel-Empfang für den Diskant-Sänger durch die Herren Stocker und Babler sowie die Frau Meinl-Reisinger nachträglich nicht mehr rückgängig machen kann, so kann man noch immer jetzt klare Worte finden. Und Taten setzen.