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Fußnote 54: Obama, die Medien und die Wähler

Das seltsame Auseinanderklaffen der veröffentlichten und der öffentlichen Meinung.

Die amerikanische Demokraten haben einen Senatssitz verloren, den sie jahrzehntelang, selbst in ihren schwierigsten Zeiten innehatten. Ein schwerer Rückschlag für Barack Obama, weil die Republikaner damit eine Sperrminorität errungen haben. Das kann in Europa niemand verstehen. Stehen doch hier seit fast zwei Jahren Obama-Festspiele auf dem Programm aller Medien. Wie können es die Wähler da wagen, anders abzustimmen? Ihr Verhalten könnte als ein neues Beispiel für das Auseinanderklaffen von veröffentlichter und öffentlicher Meinung in politologische Lehrbücher eingehen. Denn in Wahrheit hat Obama seine eigene Wahl wegen seines persönlichen Charismas und vor allem dem Versagen von George W. Bush, den Krieg in Irak zu einem raschen und ehrenvollen Ende zu führen, aber nicht zur Realisierung eines linken Programms gewonnen. Steuererhöhungen, Rekordschulden, eine (soziale, aber teure) allgemeine Krankenversicherungspflicht und eine Ausweitung statt Einschränkung des internationalen Interventionismus sind bei den amerikanischen Wählern einfach nicht populär. Allen Medien zum Trotz. Und auch der Tatsache zum Trotz, dass Obama keine wirklich schweren Fehler begangen hat.

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