Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (10 Euro pro Monat) ist jederzeit beendbar und endet extrem flexibel einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Fünf Rezepte, um die Amerika-Berichte zu verstehen

In Iowa hat es also jetzt Vorwahlen gegeben. Ringsum ist man hierzulande über das Ergebnis erregt – auch oft Menschen, die Iowa nicht einmal auf der Landkarte finden würden. Das wird nun monatelang so weitergehen. Wie bei einer Fußballmeisterschaft werden vor allem die Medien ständig vor und nach jedem Detailergebnis hyperventilieren.

Ein paar Tipps, wie man in dieser Zeit am besten die Flut der zahllosen Berichte aus Amerika überlebt:

  • Erstens: Gelassenheit! Die USA sind wichtig. Aber sie sind nicht so wichtig, dass man über jede dortige Präsidentenwahl in Mitteleuropa ungefähr hundert Mal mehr lesen müsste als über Führungsentscheidungen in jedem anderen Land von Großbritannien über Frankreich bis Russland und China.
  • Zweitens: Eegal, wer bei den Republikanern jeweils in den einzelnen Bundesstaaten voranliegen wird: Er wird in allen Medien jeweils als das Allermieseste und Allerdümmste dargestellt werden, was nur denkbar ist. Mediales Motto: „Wir sind zwar natürlich nicht parteiisch und gegen die Republikaner, aber bitte doch nicht ausgerechnet der …“ (Hier kann man dann den jeweils erfolgreichen Namen einsetzen; Trump, Cruz, Rubio usw). „Der“ ist dann immer „ultra-“ oder „erz-“ oder gar „christlich“. Dass auf der demokratischen Seite ein deklarierter Sozialist antritt, was für Amerika total ungewöhnlich ist, stört hingegen keines der objektiven Medien. Und für den ORF ist der "charismatisch".
  • Drittens: In den amerikanischen Vorwahlen geben sich alle Kandidaten immer radikal, um das eigene Lager zu gewinnen. Im eigentlichen Wahlkampf selbst klingen die Kandidaten dann immer viel gemäßigter, weil sie dann die Anhänger der anderen Lager überzeugen müssen. Und der gewählte Präsident wird am Ende überhaupt eine Politik betreiben, die sich von der seines Vorgängers nur noch marginal unterscheidet.
  • Viertens: Gewählt wird am zweiten Dienstag im November. Bis dahin haben wir zweihundert wichtigere Themen.
  • Fünftens: Am darauffolgenden Mittwoch wird in keiner der jetzt so aufgeregten Zeitungen das Ergebnis stehen können. Es wird aber sehr wohl im Tagebuch analysiert werden ;-) .

 

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung