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Amerika, die Rasse und die Gerechtigkeit

In Amerika steht eine der unsinnigsten Regelungen vor der Abschaffung: die sogenannte "Affirmative Action", die zynischerweise als "positiv" bezeichnete Diskriminierung bei der Zulassung zu Universitäten. Sollte der Oberste Gerichtshof, wie sich zumindest deutlich abzeichnet, diese verbreitete Übung wirklich abschaffen, dann gibt es nicht nur ein Stück mehr Gerechtigkeit in der Welt; denn Amerika strahlt immer auf viele andere Länder aus. Dann ist zweifellos auch die Qualität von Lehre und Wissenschaft ein Stück besser abgesichert. Aber noch ist es nicht offiziell, dass der Gerichtshof, der durch Trump erstmals seit langem keine linke Mehrheit hat, so entscheidet. Doch viele Hinweise sprechen jedenfalls dafür, dass er das in den nächsten Tagen tun wird.

In den USA gibt es an sehr vielen Universitäten strenge Aufnahmetests – also etwas Ähnliches, was es auch in Österreich bei einigen Studienrichtungen wie Medizin seit einiger Zeit gibt. Aber stärker als diese Tests ist bei der Uni-Zulassung in den USA etwas anderes relevant: die Rasse. Dadurch bekommen vor allem Schwarzamerikaner, deren Schul- und Testergebnisse in aller Regel weit nachhinken, über ihre Testergebnisse hinaus Plätze in den Unis.

Die US-Schwarzen schneiden nicht nur schlechter ab als die Amerikaner europäischer Abstammung. Sie sind auch von den asiatischen und lateinamerikanischen Studenten überholt worden. Dabei hat sich interessanterweise ergeben, dass es gar nicht die Weißen, sondern die Asiaten mit ihren exzellenten Leistungen sind, die dadurch am meisten benachteiligt werden, weil sie einerseits so gute Studenten sind (wären), weil sie andererseits aber die kleinste Quote haben.

Das beweist, dass das auch bei der europäischen Linken populäre Gerede von einer Diskriminierung andersfarbiger Menschen durch die weiße US-Mehrheit Unsinn ist. Das heißt aber zugleich auch, dass die USA einen wissenschaftlichen Nachteil erleiden, weil viele hochqualifizierte und besonders in die Naturwissenschaften strömende Asiaten aus dem Land oder aus der Forschung vertrieben werden.

Der – schwarzamerikanische – Universitätsprofessor Thomas Sowell hat wie viele andere diese "positive Diskriminierung" immer scharf kritisiert. Diese sei eine vor allem von linken Universitätsprofessoren aus ideologischen Motiven gestartete Politik, die letztlich den Schwarzen schade. Denn dadurch würden die in den ohnedies bildungsfernen schwarzen Ghettos aufwachsenden Jugendlichen nie gezwungen, durch Lernen, Leistung und Anstrengung ihren Weg und Aufstieg zu suchen. Es schadet ihnen daher langfristig enorm, dass sie bevorzugt werden. Allzu viele von ihnen verlassen sich schon ganz automatisch auf die Quote statt die eigene Anstrengung. Und sie sehen in der "Affirmative Action" in Wahrheit einen indirekten Beweis, dass die Schwarzen immer noch diskriminiert würden. Sonst wäre diese ja nicht notwendig …

Besonders peinlich ist für die US-Schwarzen, dass sie nicht nur von den Asiaten, sondern auch den Hispanics überholt worden sind, also von den Zuwanderern aus Südamerika.

Für die Europäer sind an der Entwicklung mehrere Aspekte interessant:

  1. Das ist einerseits der Umstand, dass in den USA völlig ungehemmt von "Rassen" gesprochen wird und dass die Bevölkerung (nicht nur beim Uni-Zugang) nach diesen eingeteilt wird. Das ist ein Politik- und Denkansatz, der in Europa, zumindest in den deutschsprachigen Ländern, als geradezu kriminell behandelt wird. 
  2. Zweitens wird aus etlichen österreichischen Schulen berichtet, dass dort schon Ähnliches im Gang ist – wenn auch indirekt. Vielerorts wird ebenfalls durch falsche Milde einer zurückgebliebenen Minderheit (zusätzlich) geschadet, der dummes Gutmenschentum eigentlich nutzen wollte: Um jene Kinder nicht unter Druck zu setzen, die daheim eine andere Sprache als Deutsch sprechen, werden sogar bei der Matura die Anforderungen bei Deutschaufsätzen gegenüber früher deutlich gesenkt.
    Das ist zweifellos der völlig falsche Weg, den aber in sozialistischen Bundesländern die dortigen Bildungsdirektionen von den Lehrern fordern. Damit wird das sogenannte Gastarbeiterdeutsch geradezu gefördert. Und das wirft einen Teil der Migrantenkinder dauerhaft zurück.
    Diese falsche Schulpolitik ist wiederum eindeutig Folge der aus ideologischen Gründen völlig falschen Haltung von Rot und Grün zum Sprachgebrauch. Während in allen traditionellen Einwanderungsländern den Immigranten klar signalisiert wird: Ihr und eure Kinder haben nur Aufstiegschancen, wenn ihr auch daheim die Landessprache – also meist Englisch – verwendet, wird etwa den Türken von der Gemeinde Wien ständig gesagt: Bleibt daheim nur bei Türkisch.
    Ich habe bei einer Studienreise nach Kanada das selbst einmal genau untersucht: Wirklich alle Österreicher, die in den armen Nachkriegsjahren dorthin ausgewandert sind, haben sehr bald auch daheim Englisch gesprochen – und tun das dann ganz automatisch selbst mit einem Gast aus Österreich. Sie tun dies zwar meist mit einem lebenslangen Akzent. Aber dadurch konnten sie selbst die englische Sprache schneller lernen und vor allem ihren Kindern oft brillante Karrieren ermöglichen. Frank Stronach ist das prominenteste Beispiel des Erfolgs eines Sprachwechsels der Austrokanadier.
  3. Drittens gibt es etwas ganz Ähnliches zur "Affirmative Action" auch in Österreich. Das sind reservierte Quoten für Frauen (zumindest solange nicht auf Wunsch der Linken die Geschlechter ganz abgeschafft werden …).
    Das hat automatisch zur Folge, dass fast jede noch so tüchtige Frau, die Karriere macht, – auch bei den eigenen Geschlechtsgenossinnen – im Ruf steht, eine Quotenfrau zu sein. Gefordert werden Geschlechterquoten immer wieder auch für die Studienzulassungen, also insbesondere für jene zum Medizinstudium. Das ist bis jetzt nicht realisiert worden. Das würde aber künftig jede Ärztin in den wenig hilfreichen Geruch einer Quotenärztin bringen, die von Patienten automatisch gemieden wird – es sei denn, es gibt so einen krassen Ärztemangel wie derzeit ...

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