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Dieser EU ist nicht mehr zu helfen: E-Autos werden Pflicht

Da wird von China bis Großbritannien jetzt kräftig angestoßen werden. Die einen mit Maotai, die anderen mit Whisky (oder auch importiertem Champagner). Denn keine Entscheidung der EU-Politiker hat jemals der europäischen Industrie im globalen Wettbewerb so geschadet, hat jemals so viele hochqualifizierte Arbeitsplätze von Europa nach Ostasien vertrieben und gleichzeitig eine so massive Attacke auf die Geldtaschen der EU-Europäer ausgelöst wie das nunmehr fixierte Verbot, dass die EU-Bürger ab 2035 nur noch Autos mit Verbrennungsmotor kaufen dürfen. Alles Grund zum Jubeln für die Nicht-Europäer (nachträglich wurden einige technische Ergänzungen in den Text eingebaut – bitte um Nachsicht).

Eine solche Entscheidung ausgerechnet in Zeiten der größten Stromknappheit und der höchsten Inflation seit siebzig Jahren zu treffen, ist absolut unfassbar. Dazu sind nur die von jeder Realität völlig abgehobenen und massiv grün getrimmten EU-Politiker imstande.

Hätten sie nur eine minimale Ahnung von der wirklichen Welt, dann wäre ihnen hingegen bewusst:

  1. Millionen von Europäern werden über den Beschluss empört sein. Denn dieser ist in keiner Weise mit ihnen diskutiert worden. Er ist ganz eindeutig bewusst an der Öffentlichkeit vorbeigeschmuggelt worden (Oder hat beispielsweise im österreichischen Präsidentschaftswahlkampf, in dem über Tausende Themen geredet worden ist, jemand auch nur eine Silbe dazu gehört?). Politik und Medien befassen sich viel lieber mit den – auf den ersten Blick als verlogen und erzwungen erkennbaren – Aussagen des Thomas Schmid oder der Aufstellung von ein paar Zelten als mit jenen Beschlüssen, die mehr oder weniger alle ins Mark treffen werden.
  2. Die EU-Bürger lassen sich solche Täuschungsmanöver immer weniger als "europäische Demokratie" andrehen.
  3. Besonders provozierend müssen sie auch empfinden, dass nur für einige Luxusauto-Firmen wie Ferrarri Ausnahmen gemacht werden. Diese Fahrzeug, die sich kaum ein Europäer leisten kann, dürfen weiter benzingetrieben verkauft werden.
  4. Dieser EU-Beschluss wird der bisher in den meisten Ländern auf Sparflamme köchelnden EU-Skepsis eine noch nie dagewesene Dynamik verleihen. Viele Menschen werden in empörte EU-Feindschaft verfallen, sobald sie begriffen haben, was da beschlossen worden ist.
  5. Es gibt zwar weltweit ausreichend Benzin und Diesel, aber speziell in Europa zu wenig Strom und Gas. Nur in der Logik verkrampfter Grünideologen, die heute die EU dominieren, kann das zu einem Verbieten von Benzin und Diesel führen und zur absichtlichen Explosion der Nachfrage nach Strom.
  6. Strom, mit dem künftig die Europäer die Autos antreiben müssen, wird mit großer Sicherheit (so wie jetzt) auch 2035 keineswegs in ausreichendem Umfang emissionsfrei produziert werden können – selbst wenn Deutschland vom Stachus bis zum Alexanderplatz jede freie Fläche mit Windmühlen zupflastert. Strom wird vielmehr weiterhin sehr oft mit Gas produziert werden. Das Gerede von Emissionsfreiheit ist eine reine Propagandalüge.
  7. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass irgendeine andere Wirtschaftsmacht auf der Welt ähnliche Beschlüsse fassen wird, Europa dürfte also ziemlich allein bleiben. Das Vorbild für die Welt bleibt ohne Nachahmer.
  8. Damit wird der Beschluss außer einen Riesenschaden für die Bürger Europas absolut Null Nutzen für eine Reduktion der angeblich menschengemachten Erwärmung bringen (einmal angenommen, die Thesen der Klimapaniker stimmen).
  9. Es gibt keinerlei realistische Perspektive, dass E-Autos billiger oder zumindest gleich teuer sein werden wie Benzin oder Diesel-Fahrzeuge. Das wird zusammen mit den unweigerlich durch die EU-Beschlüsse noch einmal in die Höhe getriebenen Strompreise zur Folge haben, dass sich viele das Autofahren nicht mehr leisten werden können.
  10. Es gibt keinerlei Perspektive, dass es irgendwo auf der Welt überhaupt genügend der seltenen Rohstoffe für die Produktion der Batterien gibt, wenn alle europäischen Autos solche brauchen werden. 
  11. Jede Knappheit führt zwangsläufig zu Preisexplosionen: Das wird die E-Autos noch teurer machen.
  12. Der Abbau der notwendigen Rohstoffe führt zu schweren Umweltkatastrophen und Menschenrechtsverletzungen, die vor allem Drittweltländer wie den Kongo plagen. Die Seltenheit und steigenden Preise werden nach allen Erfahrungen der Vergangenheit überdies zu einer Steigerung der Kriminalität rund um den Abbau führen.
  13. Die Produktion von E-Autos wird mehr Wertschöpfung aus Europa nach China verlagern als alle bisherigen europäischen Desinvestitionen.
  14. Im Bereich der Batterieproduktion hat China einen Weltmarktanteil von 80 Prozent, der wird in der nächsten Dekade trotz aller europäischen Anstrengungen bestenfalls auf 70 sinken.
  15. Bei den benötigten Rohstoffen hat China derzeit einen Anteil von 70 Prozent bei Lithium; von 84 Prozent bei Nickel und von 85 Prozent bei Kobalt.
  16. Nickel kann zwar vermehrt auch in Indonesien gewonnen werden – aber nur in Verbindung mit gewaltigen CO2-Emissionen (deren Vermeidung eigentlich der behauptete Grund für die Forcierung der E-Autos gewesen ist!!).
  17. Die bekannten Kobaltreserven reichen nur für elf Jahre.
  18. In keinem Bereich waren europäische Industrieprodukte quantitativ und qualitativ so erfolgreich wie bei der Erzeugung und Entwicklung von Verbrennungsmotoren.
  19. Das trifft nicht nur das Autoland Nummer 1, also Deutschland – und damit die vielen Zulieferbetriebe aus Österreich! – sondern auch Italiens, Frankreichs oder Spaniens Industrie.

Wir werden es zwar nie erfahren, aber vieles lässt vermuten, dass dieser EU-"Konsens" noch rasch gefasst worden ist, bevor Italiens neue Regierung die Ministerbüros bezogen und begriffen hat, was da noch schnell mit einer Lizenz der alten Linksregierung beschlossen worden ist.

In Deutschland und Spanien regieren Linksregierungen, da sind solche vernunftfreien Beschlüsse kein Wunder. Und Frankreich spekuliert ganz eindeutig damit, dass es dank seiner vielen Atomkraftwerke als führender Stromproduzent Europas selbst sogar davon profitieren wird, auch wenn seine Autobetriebe ebenfalls leiden werden.

Besonders absurd ist, dass Deutschland im April 2023 die letzten drei Atomkraftwerke schließen wird, ohne zu wissen, woher dann – vor allem im nächsten Winter – der notwendige Strom kommen soll. Und da beschließt man jetzt, für die Autos noch viel mehr des nicht vorhandenen Stroms zu benötigen …

Gewiss, die Grünen werden jubeln. Aber vor allem Europas Sozialdemokraten als Hauptverantwortliche für diesen Beschluss werden sich wundern, wenn sie angesichts der Massenzerstörung industrieller Arbeitsplätze und der dramatischen Verteuerung des Autofahrens bald wohl die Stimmen der letzten Arbeiter an AfD & Co verloren haben werden. Sie verdienen jedoch kein Mitleid. Es hat sie ja niemand gezwungen, mehr auf die Parolen der grüntrunkenen Bobos und Studenten zu hören als auf die eigenen Wähler. Oder gar auf die Vernunft.

Besonders schlimm ist, dass auch die Hoffnungen jener platzen werden, die glauben, dass mit dem E-Auto-Zwang jetzt einmal auf längere Zeit die Quälereien durch die Grünideologie vorbei wären. Die Grünen (in allen Parteien) haben noch genug Folter-Ideen auf Lager.

Normalerweise müssten bei solchen Beschlüssen Psychiater gerufen werden, um die notwendigen Besachwalterungs-Tests zu machen. Aber das EU-Europa kann offenbar ungestraft glauben, Napoleon zu sein und den Planeten retten zu müssen.

Auch in Österreich besteht keine Chance auf eine offene Diskussion dieses Wahnsinnsbeschlusses. So, wie er im Vorlauf verheimlicht worden ist, so wird es wohl weitergehen: Denn ganz zufällig(??) gleichzeitig mit den Brüsseler E-Auto-Zwangs-Beschlüssen hat die nationale Nachrichtenagentur APA – der monopolistische Trichter dafür, welche Nachrichten die Österreicher erfahren dürfen, – gemeinsam mit dem "Standard" einen Kodex präsentiert, wie die Medien künftig über das Klima-Thema zu berichten haben.

Einen Vorgeschmack darauf, welche Auswirkungen diese Gleichschaltung haben wird, hat der APA-Hauptgenossenschafter, also der ORF, jetzt schon geliefert: In der Hauptnachrichtensendung ZiB wird noch vor dem Bericht darüber, dass Bundeskanzler und zwei Minister für den Winter 2023/24 ein zusätzliches Gas-Importschiff organisiert haben, als Spitzenmeldung ausgerechnet ein Funktionär des (demokratisch durch nichts legitimierten) Vereins "Global 2000" für seine Klima-Hetze vors Mikrophon gebeten.

Man sollte das alles wirklich jetzt schon dokumentieren, weil dann künftig ja niemand am (weiteren) rapiden Zurückfallen Europas Schuld gewesen sein wird.

PS: Besonders empörend ist auch die österreichische Haltung. Da stimmt auf der einen Seite das grüne Verkehrsministerium all dem begeistert zu. Auf der anderen Seite äußert sich als erster (und bisher einziger) österreichischer Politiker die ÖVP-Abgeordnete Thaler mit heftiger (und berechtigter) Kritik. Nur: Ist nicht die ÖVP jene Partei, welche die Grünen in die Regierung gebracht hat? Hätte nicht die ÖVP (wie auch jede andere Partei) die Möglichkeit gehabt, die Frage VOR einem Beschluss in Brüssel gemäß Artikel 23f der Verfassung im Nationalrat zu diskutieren und stoppen zu lassen?

PPS: Das im EU-Beschluss völlig unpräzise zu findende Gerede, dass eventuell sogenannte E-Fuels vielleicht doch erlaubt bleiben, ist nicht weiter ernst zu nehmen, ist ein reines Ablenkungsmanöver. Denn inzwischen ist man draufgekommen, dass es einerseits wenig Sinn hat, Treibstoffe auf landwirtschaftlichen Böden zu produzieren, da das weder in Hinblick auf die Ernährung der Weltbevölkerung noch den eigentlich wachsenden Bedarf an Wald klug ist. Andererseits ist auch das Gerede von Wasserstoff nicht ernst zu nehmen. Denn für dessen Erzeugung braucht man – wiederum Strom. Und auch für den sonstigen Einsatz von Wasserstoff sind wir mit einigen seit 50 Jahren nicht gelösten technischen Problemen konfrontiert. Zugleich ist es jedenfalls Gift für jedes Unternehmen, Forschung und Investitionen auf Rahmenbedingungen abzustellen, die nur eventuell Gültigkeit bekommen.

PPPS: Mit Sicherheit wird auch die Zahl der Verkehrstoten in die Höhe schnellen, wenn Autos gleichsam unhörbar daherkommen und Fußgänger nicht akustisch mitbekommen, dass da etwas fährt …

PPPPS: Wie zum Beweis, dass Elektroautos das Reich Chinas sind, hat jetzt der chinesische Elektroautobauer BYD einen Rekordgewinn vermeldet, der sogar den von Tesla übertrifft, dem größen Erzeuger socher Autos im Westen: Alleine im dritten Quartal haben sich bei BYD die Gewinne verdreifacht – und da war vom Wahnsinnsbeschluss der EU noch gar keine Rede.

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