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Solidarität mit Beigeschmack

Die sogenannten Solidaritätskonzerte für die Ukraine stehen unter der Überschrift eines überaus edlen Zwecks, der zu Recht das Herz von Millionen Österreichern bewegt. Dennoch sind sie mit mehr als einem üblen Beigeschmack verbunden. Deshalb sollten Menschen, denen es primär um Hilfe für die – im Land wie auf der Flucht – notleidenden Menschen der Ukraine, geht, ihr Spendengeld für die Ukraine besser auf anderen Kanälen fließen lassen. Wie man ja überhaupt bei jeder Spendenaktion nicht nur den Zweck, sondern auch den Weg des Spendenflusses genau anschauen sollte – um dann doppelt und dreifach zu spenden (mit nachträglicher Ergänzung).

Der üble Beigeschmack dieser Konzerte hat gleich mehrere Ursachen:

  • Zum ersten sind solche Veranstaltungen primär fast immer eine Marketing-Bühne für die dort auftretenden Künstler und Möchtegern-Künstler. Wenn die Sache halbwegs gut organisiert ist, und wenn auch das Fernsehen kräftig mitspielt, ist der Werbewert für alle Auftretenden gewaltig höher als der Ausfall der Gage für einen Abend (es sei denn, es ginge um Superstars mit Supergagensätzen). Zur Erhöhung des Werbewertes hat auch der ORF mehr als kräftig mitgespielt. So stehen auch noch am Tag danach zwei dieser Benefizkonzerte im Mittelpunkt der ORF-TVThek. Die Superstars haben freilich total gefehlt – stattdessen wissen wir jetzt, dass der/die/das bärtige Sänger namens Conchita noch am Leben ist, auf den wir fast vergessen hätten, seit er nicht mehr vom ORF gepusht wird.
  • Zum zweiten klaffen beim Heldenplatz-Konzert vom vergangenen Sonntag die gemeldeten Teilnehmerzahlen so weit auseinander wie sonst nie (auch wenn wir von den verschiedenen linken wie rechten Demos oft krasse Differenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit gewohnt sind). Denn die Organisatoren meldeten 100.000, die Polizei hingegen nur 10.000 Teilnehmer. Aber zugegeben: Es ist ja nur eine Null, die da verloren gegangen ist.
  • Zum dritten fiel bei den Fernsehbildern vom Heldenplatz auf, dass die eigentlich – in der auf ihre Strenge so stolze Gemeinde Wien – gewünschten Corona-Masken weitestgehend fehlten. Nun ist das ja an sich durchaus verständlich. Leiden doch vor allem Brillenträger wie ich sehr unter den Masken (da bis jetzt kein brillentaugliches Modell entwickelt worden ist). Aber in der Erinnerung fällt schon auf, wie intensiv sich die Medien und die Polizei über die Maskenabstinenz bei Veranstaltungen der diversen Corona-Verschwörungstheoretiker aufgeregt haben. Und wie diesmal diese Kritik so gar nicht zu hören gewesen ist.
  • Zum vierten werden bei solchen Veranstaltungen leider nie saubere und kontrollierte Abrechnungen darüber veröffentlicht, wieviel von den eingenommenen Geldern zuerst für die diversen technischen und organisatorischen Overheads aufgeht, bevor der Rest an den verkündeten guten Zweck fließt.
  • Zum fünften fällt auf, wie sehr gerade die von grünen und roten Budgetgeld-Verteilern abhängige Kulturszene sich auf allen möglichen Benefiz-Schauplätzen immer in den Dienst ausgerechnet der Volkshilfe gestellt hat, die ein sehr, sehr SPÖ-naher Verein ist.
  • Und zum sechsten ist besonders empörend, wie eindeutig der Wiener Heldenplatzauftritt als – nicht offen deklarierte – Vorwahlkampfhilfe für Alexander van der Bellen inszeniert worden ist. Er durfte als einziger österreichischer Politiker dort auftreten. Auch wenn er formal seine Kandidatur für die ja noch heuer stattfindende Wahl noch nicht verkündet hat, weiß ganz Österreich, dass der Mann – trotz aller Alterserscheinungen – wieder kandidieren will. Weshalb ja auch schon mehrere andere Parteien frustriert auf eine eigene Kandidatur verzichtet haben.

Wer Zweifel hat an der Zuordnung des Konzerts zum anlaufenden Van-der-Bellen-Wahlkampf, der schaue sich an, wer den Ballhausplatz organisiert hat: Das war niemand anderer als Daniel Landau, also ein Mann, der auf vielen Fronten schon für die Grünen agiert hat, der für diese auch in der Gewerkschaft ein Mandat ausübt, und der nebstbei auch für eine SPÖ-Internet-Plattform Texte verfasst (der Unterschied zwischen Rot und Grün ist ja politisch ohnedies kaum wahrnehmbar, höchstens in der Reihenfolge, wofür sie das Land und unsere Kinder noch mehr verschulden wollen: die einen primär zur angeblichen Planetenrettung und dann sekundär zur noch stärkeren Auswattierung des Wohlfahrtsstaates – während es bei den anderen genau umgekehrt ist …).

Diese Strategie des Herrn Landau ist ja bei den Grünen auch sonst nicht unbekannt. Ganz ähnlich – nein, noch viel dreister – geht es sein Parteifreund Lothar Lockl an: Der Mann ist vor allem gut bezahlter Berater des Herrn Van der Bellen. Was in einem korruptionsfreien Staat eigentlich jede andere öffentlich-politiknahe Aktivität strikt ausschließen sollte. Gleichzeitig sitzt Lockl aber für die Grünen im ORF-Stiftungsrat, also dem mächtigsten Gremium des Gebührenfunks, der uns regelmäßig mit stinklangweiligen Van-der-Bellen-Predigten quält. Gleichzeitig soll Lockl dort nach gut informierten Aussagen sogar Vorsitzender werden. Und gleichzeitig wird er dafür bezahlt, dass er die Propaganda für den sogenannten Klimarat der grünen Umweltministerin macht, also für jenes Gremium, mit dem die Grünen den Eindruck erwecken wollen, dass die Österreicher selber den Unsinnigkeiten der Planetenrettungspolitik zujubeln. Und das von ORF und Van der Bellen besonders intensiv gefördert wird. Es braucht kein besonderes Insider-Wissen, um zu erkennen, wie da in diesem grünen Räderwerk alles perfekt zusammenpasst und ineinandergreift.

Köstlich ist nur, dass ausgerechnet die Grünen und ihr Van der Bellen uns einreden wollen, sie wären eine Partei, die für besondere Sauberkeit stünden. Aber zum Glück haben sie ja auch noch die Justizministerin und die Korruptionsstaatsanwaltschaft, sodass ihnen eh nichts passieren kann.

PS: Wie verlogen und schlagseitig die Kulturblase ist, war in den letzten Stunden auch auf einem anderen Kontinent, nämlich bei der Oscar-Verleihung aus Los Angeles, zu beobachten: Während der Krieg, also die weitaus größte Katastrophe des bisherigen Jahrhunderts, in den vielen mehr oder meist weniger geglückten Wortmeldungen kaum beachtet worden ist, wurde viel stärker das offenbar so traurige Schicksal von "Trans", "Queers" und anderen Schwulen beklagt. Die Szene weiß halt, was wichtig ist …

Nachträgliche Ergänzung: wie mickrig insbesondere das vom ORF laut bejubelte Heldenplatz-Konzert war, wird erst zwei Tage später zugegeben: Es hat lediglich 150.000 Euro erbracht (die zum Teil wieder der ORF-Aktion !Nachbar in Bot" zukommen!) ...

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