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Unis: Wir zahlen für Pferde und Japaner, nicht für unsere Zukunft

Unsere Unis haben zu wenig Geld. Dieser Satz wird nicht nur von studentischen Demonstranten, sondern auch von links bis rechts als eherner Stehsatz verwendet. bloß nennt jede Seite andere Gründe und Therapien. Ob der Satz aber überhaupt so generell stimmt, wird nie hinterfragt.

Ich mache mich seit einiger Zeit in Gesprächsrunden mit der Frage wichtig, ob jemand erraten kann, welche Universität pro Student beziehungsweise Absolvent am meisten Geld bekommt. Zugegeben, auf diese Statistik bin ich nicht selber gekommen, sondern ein ehemaliger Rektor – der zum Schutz seines Lebens natürlich nicht genannt sein will – hat mich darauf aufmerksam gemacht.

Unter fast Hundert Befragten hat jedenfalls nur ein einziger richtig geantwortet. Denn die richtige Antwort lautet: die veterinärmedizinische Universität. Dort kostet uns jeder Absolvent 287.000 Euro, an den für Österreichs wirtschaftliche Zukunft ungefähr zehnmal so wichtigen Technischen Universitäten ist es nicht einmal halb so viel (Graz: 104.000, Wien 96.000 Euro).

Da fragt man sich schon: Nach welchen Regeln verteilen die diversen Wissenschaftsminister eigentlich das Geld auf die Unis? Gibt es da irgendeine Rangordnung nach nationalen und rationalen Bedürfnissen? Oder geht es nur darum, wer die beste Lobby hat? Worin besteht die große Zukunftsbedeutung der Tierärzte? Warum bekommen etwa die humanmedizinischen Universitäten deutlich weniger, nämlich zwischen 211.000 (Graz wie Innsbruck) und 250.000 Euro (Wien, worin sich wohl im Vergleich zu der mehr als ebenbürtigen Innsbrucker Medizin schon eine Subvention an die Gemeinde Wien versteckt)?

Dieser Republik sind die Menschen weniger wert als die Tiere. Ein trauriges Land.

Das mag damit zusammenhängen, dass in Österreich die Grünen und die Kronenzeitung die meinungsbildenden Kräfte sind, das hier entlaufene Hunde oder entflogene Kanarienvögel echte Dramen auslösen, während sie in anderen Kontinenten verspeist werden. Vielleicht ist es auch noch immer der Einfluss des Bauernbundes mit seinem Interesse an milchfreudigen Kühen. Ein wirklicher Kenner der heimischen Forschungsszene meint hingegen: „Das ist vor allem eine Subvention an die Reiterlobby in allen Parteien, gehen doch Frauen und Töchter jedes zweiten Politikers und Firmenchefs reiten.“

Was auch immer die Ursache ist: Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Damen und Herren Reiter mögen die Kosten für die Heilung ihres Tieres künftig gefälligst selber tragen. Ebenso die Hundehalter und die hochsubventionierten Rinderbauern.

Ähnliches kommt einem in den Sinn, wenn man sich die zweitteuerste Universität anschaut, nämlich die für Musik und darstellende Kunst, wo jeder Absolvent 215.000 Euro kostet, während die schlechtest finanzierte Uni, nämlich die Wirtschaftsuniversität, nur 42.000 bekommt (aber sich trotzdem heimlich, still und leise ein paar Millionen zur Seite legen konnte).

Gewiss sind die Musik und damit auch die dazugehörige Uni für Wien sehr wichtig und sollen es auch bleiben. Das gilt aber auch für Salzburg – wo ein Mozarteum-Absolvent jedoch nur 140.000 Euro kostet. Nicht nur dieser Unterschied ist dringend erklärungsbedürftig. An keiner anderen Universität ist auch der Ausländeranteil so hoch, vor allem der an Söhnen und Töchtern wohlbetuchter Ostasiaten. Diese stellen in manchen Musik-Fächern 90 Prozent. Warum bitte müssen die nicht einen annähernd kostendeckenden Beitrag zahlen, wenn sie in der Welthauptstadt der Musik studieren wollen? So wie sie es ja auch in Harvard für das weltbeste Wirtschaftsstudium tun müssen. Was hat das Studiengebühren verteufelnde Sozialgewäsch von Rot/Grün mit der Tatsache zu tun, dass Österreichs Steuerzahler hier Wohlstandskinder aus Japan und Korea teuerst subventionieren?

Vielleicht sollte man all das ernsthafter diskutieren statt ständig nur zu jammern. Immerhin liegt Österreich mit seinen Ausgaben für Unis&Co („Tertiärbereich“) laut einer weiteren Statistik des Wissenschaftsministeriums an vierter Stelle unter den EU-Ländern. Immerhin liegen diese Ausgaben auch in BIP-Prozenten sowohl über dem Schnitt der EU wie jenem der OECD.

Hier wird also auf recht hohem Niveau gejammert. Und von schwachen Ministern verschwendet.

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