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Die neuen Freunde der Skinheads

Die Causa ORF-FPÖ wird immer lustiger. Vieles deutet darauf hin, dass da von allen Seiten geheuchelt und die Unwahrheit gesagt wird, bis sich die Balken biegen. Jetzt haben sich - fast muss man sagen: natürlich - auch noch SPÖ und Grüne eingemischt. Mit mehr als seltsamen Positionen.

Denn es fällt schon mehr als merkwürdig auf, dass sich Grün und Rot nun massiv gegen den Vorwurf engagieren, jemand habe Neonazi-Rufe ausgestoßen. Bisher war es bei den beiden geradezu ehernes Gesetz, dass ein solcher Vorwurf alleine genügt und der Rest, die Vorverurteilung, die sich stündlich eskalierende Empörung war quasi Teil des Parteiprogramms. Schließlich hat man ja keine andere Basis mehr, um sich die eigene moralische Überlegenheit über alle anderen einzureden, die meinen, wir hätten größere Probleme als 70 Jahre zurückliegende Ereignisse und waren sie noch so verbrecherisch.

Jetzt ist alles anders. Grün und Rot stellen sich schützend vor zwei Skinheads, die nun sagen, dass ihre Aussagen vor der Polizei - die sie selbst, aber auch den ORF schwer belasten - nur unter Druck zustandegekommen wären. Jetzt wissen wir's: Wir brauchen weder Polizei noch Gericht, sondern nur die Herrn Jarolim und Pilz, um herauszufinden, welche Skinheads und welche rechtsradikalen Sprücheklopfer nun die guten und welche die bösen sind. Natürlich ist etwas anderes wahr: Für Rot und Grün ist die Verteidigung ihres Parteirundfunks zehnmal wichtiger als der heroische - nur leider etwas verspätete - Kampf gegen Adolf Hitler.

Dennoch ist es gut vorstellbar, dass der psychische Druck (ein anderer wird nicht behauptet) und die Verwirrtaktiken der Polizei so labile und intelligenzarme Typen wie die vom ORF vorgeführten nach wenigen Stunden alles unterschreiben lassen. Solches ist ja schon oft genug vorgekommen. Daher spielen in Gerichten auch Sachbeweise immer eine wichtige Rolle. Freilich: Wo die neugeborenen Skinhead-Freunde in polizeilichen Verwirrtaktiken ein Delikt sehen wollen, bleibt absolut rätselhaft.

Es ist auch gut vorstellbar, dass H.C. Strache sich die neonazistischen Rufe nur eingebildet hat. Hat er doch in seinen Berichten zwischen "Heil Hitler" und "Sieg Heil" geschwankt. Was seine Glaubwürdigkeit nicht gerade erhöht.

Also glauben wir (vorerst: nur) das, was zumindest einer der Skinheads nunmehr gegenüber der APA gesagt hat. Das reinigt sie zwar vom Wiederbetätigungsvorwurf. Das belastet aber den ORF - oder zumindest die von all ihren Vorgesetzten massiv verteidigten Sendungsmacher - massivst.

Denn auch dieser APA-Aussage zufolge hat der ORF jedem der Skinheads sehr wohl täglich Geld gegeben. Was in Summe 300 bis 700 Euro pro Kopf ausgemacht hat - viel Geld für solche Typen. Was die vor Kameras gemachten ORF-Behauptungen, es wären nur ein einziges Mal 100 Euro geflossen, Lügen gestraft hat. In diesem APA-Interview wird auch neuerlich bestätigt, dass zusätzlich 50 Euro geflossen sind für zwei Leibchen und eine Fahne aus einem rechtsradikalen Souvenirshop. In diesem APA-Interview wird auch klar, dass die beiden Früchtchen nicht ständiger Gast von FPÖ-Versammlungen gewesen sind, sondern vor der vom ORF inszenierten Wiener Neustädter Veranstaltung nur ein einziges Mal.

Womit wir beim zentralen Thema sind: beim ORF. Es ist absolut unerträglich, dass die Verantwortlichen weiterhin im Amt sind, dass also der von Zwangsgebühren und zusätzlichen Geschenken aus Steuermitteln lebende öffentlich-rechtliche Rundfunk gezielt radikale Typen zu politischen Veranstaltungen karrt, dass er ihnen die Anschaffung ungustiösen Propagandamaterials finanziert, dass er sie mit hohen Summen mindestens so gefügig macht, wie es das dann einem geschickten Polizeibeamten im Verhör gelingt. Und last not least, dass die Propagandamaschinerie ORF solche ungustiösen Typen immer nur in der Nähe von FPÖ-Veranstaltungen bringt, dass er sich aber in seinen sozialpornografischen Beiträgen nie mit den ebenso ungustiösen linken Typen auf der anderen Seite der Eskalations-Szene befasst.

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