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Modellstudie, wie Bürokratie entsteht

Es ist nur scheinbar ein Minithema. In Wahrheit zeigt das Thema "Ärztegesellschaften" die ganze Absurdität des überregulierten und überbürokratisierten österreichischen Realsozialismus. Und ebenso wird demonstriert, dass auch die katastrophale Geldnot kein Umdenken bei Politikern und Beamten ausgelöst hat.

Die erste Absurdität ist schon der Ist-Zustand. Aus irgendwelchen juristischen Spitzfindigkeiten heraus dürfen sich Ärzte nicht zu einer GmbH zusammenschließen. Obwohl die Vorteile auf der Hand liegen: Kosteneinsparungen und tendenziell längere Öffnungszeiten durch gemeinsame Großordinationen, Entlastung der überlaufenen Spitalsambilanzen.

Nach langem Drängen der Ärzte ist nun der Gesundheitsminister bereit, das mit einem eigenen Gesetz zu erlauben. Großzügigerweise.

Doch was fällt ihm und seinen Beamten dazu ein? Er kann nicht einfach etwas eigentlich Selbstverständliches erlauben; da muss es zuerst eine "Bedarfsprüfung" geben! Wohlgemerkt: nur für die Gründung einer Gesellschaft, ohne dass das irgendwie mit einem Krankenkassenvertrag zusammenhängt.

Warum bitte muss da die Obrigkeit schon wieder etwas prüfen und genehmigen, was keine ernsthaften negative Auswirkungen haben kann? Kann sie nicht endlich etwas stattfinden lassen, ohne sich einzumischen? Und warum kann ein SPÖ-Minister nicht begreifen, dass der Markt viel besser als zehn Beamte prüft, ob es den Bedarf an einer solchen Großordination gibt oder nicht? Gibt es nämlich keinen, wird die GmbH in Konkurs gehen. Kein Beamter kann das vorhersehen.

Dafür wissen wir alle schon jetzt, dass diese Lächerlichkeit dann wieder zur Begründung verwendet werden wird, warum es unbedingt mehr Beamte braucht.

Und eine Woche später redet die Politik dann wieder großartig von Verwaltungs- und Aufgabenreform.

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