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Auto des Jahres: Opel-Blamage

Ganz schön blöd, wie die Deutschen jetzt dastehen. Monatelang hatten sie großspurig so getan, als ob man durch Verbrennung von 4,5 Milliarden Euro über die Zukunft der Marke Opel entscheiden könnte. Und jetzt sagt GM: Nichts da, wir nehmen das Geld und behalten uns Opel. Das alles nur, weil zwei sozialdemokratische Parteien - Schwarz und Rot - wieder einmal geglaubt haben, es wäre gut, wenn sich der  Staat in die Wirtschaft einmischt.

Dabei wäre alles logisch gewesen: Wenn GM pleite ist, dann gibt es ein klassisches Insolvenzverfahren, in dem die bestmögliche Verwertung der vorhandenen Unternehmensteile, wie es etwa die europäische Marke Opel ist, sichergestellt wird. Aber in der Wahlkampfpanik wagte das einzig Wirtschaftsminister zu Guttenberg anzudenken (und ist deshalb auch prompt der Liebling der Nation geworden, die offenbar mehr von Wirtschaft versteht als die Berliner Regierung). Die anderen Politiker mussten ständig Opel retten. Und haben dabei offenbar so schlechte Verträge gemacht, dass sich der amerikanische Konzern nun die alte deutsche Marke wieder zurückholen kann.

Samt den 4,5 Milliarden. Denn Berlin hat inzwischen der EU-Kommission versprechen müssen, dass es das Geld nicht nur für Frank Stronachs Magna-Konzern, sondern für jeden Käufer gibt. Jetzt gehört Opel eben wieder den Amerikanern, die das Unternehmen gerade noch in den Graben gefahren haben. Die sich aber inzwischen wieder ein wenig erholt haben - und natürlich ganz gierig auf das deutsche Geld sind.

GM kann sich ins Fäustchen lachen. Das sollte auch Magna tun. Denn es wäre der größte Fehler des großen Automobilzulieferers gewesen, plötzlich zum Markenproduzenten und damit Konkurrenten der eigenen Kunden zu werden.

In die Faust beißen werden sich hingegen die Opel-Mitarbeiter, die alle GM hassen. Und vor allem die deutschen Steuerzahler. Die nun genau gesehen haben, wie sozialdemokratischer Staatsinterventionismus scheitert. Eine Blamage.

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