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Wohnen nach realsozialistischer Art

Die Hauptursache des Knapper- und Teurerwerdens von Wohnungen liegt ganz eindeutig auf der Hand. Es ist wirklich abenteuerlich zu glauben, dass ausgerechnet Kommunisten oder eine andere Linkspartei diese Hauptursache bekämpfen würden. Ganz im Gegenteil. Sind sie doch selbst in den meisten Fällen hauptschuld am Schlechter- und Knapperwerden des Wohnungsangebots. Nur wird das von den Mainstreammedien verwischt und ignoriert. Diese verfallen vielmehr schon in Begeisterung, wenn deklarierte Kommunisten sagen, dass Wohnen ein Problem sei.

Die Hauptursache des Knapper- und Teurerwerdens liegt eindeutig in der Zuwanderung nach Österreich. Denn die Zahl der Menschen, die in diesem Lande leben, ist im Laufe meines bisherigen Lebens von unter sieben auf deutlich über neun Millionen angestiegen. Und sie wird am Ende dieses Jahrhunderts bei Fortsetzung der gegenwärtigen Trends (aber ohne größere neue Migrationswellen!) voraussichtlich auf zehneinhalb Millionen ansteigen.

Diese Vermehrung liegt einzig und allein am Zuzug von Nicht-Österreichern, ob diese nun legal oder illegal gekommen sind, ob sie mit einem Asylbescheid oder mit "humanitärem" Bleiberecht ausgestattet worden sind. Denn ohne Zuwanderung wäre die Einwohnerzahl der Republik angesichts des seit den Kreisky-Jahren anhaltenden Geburtendefizits schon auf fünf bis sechs Millionen gesunken.

Die Folge der angeblich humanitär begründeten und von allen Linksparteien – von pink bis dunkelrot – sowie dem Verfassungsgerichtshof forcierten Massenzuwanderung ist für die Österreicher selbst eine ganz und gar nicht humanitäre, nämlich dass die Suche nach Wohnraum für sie zu einem immer drückender und teurer werdenden Problem wird. Denn in welchen Wohnungen die Zugewanderten auch immer unterkommen: Dadurch wird das Angebot für den Rest reduziert und der Preis der wenigen leeren Wohnungen erhöht.

Da aber die Linksparteien und viele Mainstreammedien beziehungsweise die dortigen Journalisten die illegale Zuwanderung immer verteidigt und jede Kritik daran als "Haltungs"-los, als menschenrechtswidrig, als extremistisch dargestellt haben, ist in diesem Land vielen die Hauptursache für das Teurerwerden des Wohnens gar nicht bewusst. Auch illegal Gekommene verbleiben nur relativ kurz in irgendwelchen Flüchtlingslagern und Integrationshäusern, sie drängen in den Städten danach sehr rasch in den normalen Wohnungsmarkt. Freilich nur in den Städten.

Wenn die illegale Bevölkerungsvermehrung und gleichzeitig das Ignorieren der Marktmechanismen weitergeht, sind die Konsequenzen für die Wohnsituation wohl unvermeidlich: Es werden Schritt für Schritt die gleichen Rezepte wie einst in den kommunistischen Ländern Osteuropas angewendet werden müssen.

Dort war die Wohnungsrealität in allen Ländern des real existierenden Sozialismus (wie sich die Kommunisten genannt haben) eindeutig einer der stärksten Beweise für das Versagen seiner Konzepte:

  • scheinbar oder wirklich leerstehende Wohnungen wurden beschlagnahmt;
  • in größere Wohnungen, die nur von einer oder zwei Personen genutzt wurden, wurden willkürlich fremde Familien eingewiesen;
  • Altbauten waren auch Jahrzehnte nach Kriegsende nicht renoviert und zeigten noch Kampfesspuren.
  • auf neuentstehende Wohnungen, die fast alle nur in mieser Plattenbauqualität gebaut waren, musste man viele Jahre warten;
  • nur Mitglieder der Parteinomenklatura bekamen die wenigen vorhandenen schönen Häuser.

Wer das nicht glaubt, soll sich bei tschechischen, polnischen, slowakischen, ungarischen, rumänischen, ukrainischen Freunden erkundigen, wie die kommunistische Wohnrealität jahrzehntelang ausgesehen hat.

Ursache der Wohnungs-Knappheit in Österreich und ihrer damit unweigerlich verbundenen Verteuerung ist nicht nur die Bevölkerungsvermehrung. Dazu kommen noch etliche andere Faktoren, die teils politisch verschuldet, teils unvermeidlich, teils an sich auch erfreulich sind. Die wichtigsten:

  1. Erfreulich, aber dennoch folgenschwer ist die Tatsache, dass die Wohlstandsvermehrung durch das marktwirtschaftliche System dazu geführt hat, dass jeder Österreicher heute im Schnitt doppelt so viele Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung hat wie die Österreicher zur Zeit meiner Kindheit. Damals hatte zum Beispiel fast keiner meiner Mitschüler ein eigenes Zimmer. Gewiss, wir haben unsere Jugend deswegen nicht als depressiv empfunden – aber halten die Raumvermehrung dennoch für einen der größten Fortschritte.
  2. Extrem problematisch ist hingegen die Tatsache, dass die Baukosten und damit unweigerlich die Kosten neuer Wohnungen viel rascher gestiegen sind als der Verbraucherpreis. Hauptursache ist die Fülle an Sicherheits- und ökologischen Auflagen beim Bauen, die sich Politiker und Beamte immer wieder (oft unter Druck der Medien) neu einfallen lassen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Kaum passierte einmal ein Unfall, wurde für alle Aufzüge vorgeschrieben, dass sämtliche Liftkabinen auch eine innere Tür haben müssen.
  3. Ein besonders großes Problem ist der immer drängender werdende Mangel an Baugrund in praktisch allen größeren Städten. Dafür ist einerseits die Tatsache ausschlaggebend, dass die Migranten auf Afrika und Asien fast alle nur zu ihren ethnischen Communities ziehen wollen, die es nur in den Städten gibt. Dazu kommt aber auch noch die anhaltende innerösterreichische Landflucht. Diese führt auf der anderen Seite dazu, dass – nach dem Tod der meist in der ländlichen Heimat verbliebenen Eltern – in kleineren, touristisch uninteressanten Orten am Land Häuser leerstehen und keinen Käufer oder Mieter finden. Die Strategien zugunsten des "Ländlichen Raums" scheinen weitgehend entschlafen.
  4. Es gibt aber auch schon rein räumlich in den Städten immer seltener freien Baugrund. Was sich auch an den sich vermehrenden Fällen von Korruption rund um Umwidmungen zeigt.
  5. Gleichzeitig droht durch die grünen und EU-Kampagnen gegen Versiegelung der für die wachsende Bevölkerung zur Verfügung stehende Baugrund immer knapper zu werden.
  6. Jenes Problem, das als einziges politisch und medial aufgegriffen worden ist, besteht in den Sorgen junger Paare, die einen Kredit für eine Wohnung oder ein Haus brauchen. Aber erstens sind dafür die derzeit hohen Zinsen Ursache, und zweitens die Ablehnung von Kreditanträgen junger Paare, wenn sie nicht genug Eigenkapital oder Spitzeneinkommen haben.
  7. Negativ auf die Zahl der verfügbaren Wohnungen haben sich auch die politischen Maßnahmen gegen die Vermieter von Eigentumswohnungen ausgewirkt, wie etwa die Tatsache, dass diese jetzt auch noch die Maklergebühren alleine zu tragen haben, nachdem schon immer laufende Erhaltungsarbeiten auf sie abgewälzt worden waren. Solche Maßnahmen haben immer stärker die Bereitschaft verringert, zumindest befristet eine Wohnung zu vermieten, die man nicht mehr sonderlich benötigt (etwa weil man zum neuen Lebenspartner gezogen ist, etwa weil man nach der Pension ins Wochenendhaus übersiedelt ist, etwa weil man zu einem Arbeitsplatz ins Ausland gewechselt ist, etwa weil man die Wohnung für die in ein paar Jahren erwachsen werdenden Enkel frei halten will).
  8. Schädlich ist auch immer noch der Mietendeckel bei etlichen Altbau-Wohnungen, wie es der seit dem ersten(!) Weltkrieg geltende Friedenszins ist. Das führt dazu, dass es noch immer viele einsame (meist verwitwete) Benützer von Großwohnungen gibt, die eigentlich lieber in eine viel kleinere Wohnung ziehen würden, das aber nicht tun, weil diese – auch unabhängig von den Übersiedlungskosten – teurer wäre.
  9. Alle vermieterfeindlichen Maßnahmen führen überdies dazu, dass die ja an sich reicher werdende Bevölkerung ihr Geld immer weniger gern in Projekte wie etwa "Vorsorgewohnungen" steckt, wo dann andere wohnen könnten.

Da der Markt, also das Naturgesetz von Angebot und Nachfrage, immer wirkt, auch wenn man ihn noch so verteufelt und zu verbieten versucht, kann das Wohnungsproblem prinzipiell nur auf zweierlei Wegen gemildert und gelöst werden: Entweder durch Reduktion der Zahl jener Menschen, die eine Wohnung wollen (siehe die Anmerkungen zur Migration), oder durch Vermehrung der zur Verfügung stehenden Wohnungen und Häuser.

Ein Drittes gibt es nicht: Mietenbremsen und Ähnliches funktionieren nur in der Traumwelt von Kommunisten und Babler-Sozialisten. Das sollte man eigentlich schon vor langem bei Brot und Semmeln gelernt haben: Diese sind erst dann ausreichend und in guter Qualität vorhanden gewesen, als die Preisregelungen aufgehört haben.

Einen besonders skurrilen Akzent setzt seit ein paar Wochen die SPÖ. Die erregt sich laut darüber, dass die ÖVP dem Verlangen nicht zustimmt, den zusätzlichen Bodenverbrauch drastisch zu unterbinden. Dabei wären die Folgen dieses Wunsches von Rot und Grün zwingend: Die Grundstückspreise für den verknappten Baugrund werden explodieren. Und damit noch mehr die Wohnkosten.

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