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Der Rubel-Schuss geht nach hinten los

Was bedeutet Russlands Forderung, Gas nur noch gegen Rubel zu liefern? Auf den ersten Blick wirkt sie als raffinierter Schachzug, mit dem Moskau die Sanktionen beantwortet. Auf den zweiten Blick jedoch wird dadurch ein langfristig schwerer Schaden für Russland selbst erkennbar.

Dieses Verlangen ist jedenfalls ein klarer Vertragsbruch. Gewiss, so ist einzuwenden, nach einem so massiven Bruch von Völker- und Menschenrecht, wie es der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist, kommt es auf einen weiteren Rechtsbruch – noch dazu auf "bloß" zivilrechtlicher Ebene – auch nicht mehr an. Das ist aber ein Irrtum.

Der hat weniger damit zu tun, dass noch nicht klar ist, wie die zweifellos in allen Gaslieferverträgen vereinbarten Schiedsgerichte eines (fernen) Tages urteilen werden. Aber letztlich ist es ja nicht wahrscheinlich, dass Moskau deren Urteile ernster nehmen wird als die vielen von ihm jetzt gebrochenen Konventionen und Abkommen.

Spannend wird viel mehr etwas anderes werden: Hält Moskau das Gas auch dann zurück, wenn einer der Bezieher darauf besteht, die Lieferung nur zu den vereinbarten Konditionen zu zahlen? Das werden zwar die meisten Gasbezieher nicht wagen – es sei denn, sie werden von der EU dazu gezwungen –, aber es wird gewiss welche geben, die es darauf ankommen lassen.

Gewiss muss man zugeben, dass nicht nur Moskau seine Vertragsbedingungen einseitig zu ändern versucht; auch viele andere Lieferanten kündigen derzeit über Nacht Verträge und schnalzen die verlangten Summen gewaltig in die Höhe.

Aber jeder einzelne von ihnen riskiert damit einen schweren Vertrauensschaden für die Zukunft. Alle Kunden wissen nun, dass er unzuverlässig ist. Das ist für Russland besonders dramatisch. Denn es ist als ganze Nation vom Energieverkauf abhängig. Es verliert damit total seinen bisherigen Ruf, zumindest als Gaslieferant verlässlich zu sein, was auch immer es sonst am Kerbholz hat. Dieser Ruf war aber neben dem Preis die entscheidende Grundlage, dass sich etwa Österreich oder Deutschland in Sachen Gas so von Russland abhängig gemacht haben.

Ist der Ruf eines Lieferanten einmal ruiniert, lebt es sich keineswegs ganz ungeniert. Denn dann ist das Vertrauen auf viele Jahre zerstört. In dieser Zeit wird Europa mit Sicherheit viele Energie-Alternativen aufgebaut haben: Flüssiggas-Importanlagen, zahlreiche Gasbohrungen an den verschiedensten Orten, Erhöhung der strategischen Gasreserven, Wiederbelebung von Atom- und Kohle-Energie bis hin zu einem echten Schub für die Entwicklung der diversen Alternativenergien, die sich ja bisher nur in der Propaganda von einer Frau Gewessler gerechnet haben.

Der Schachzug war also auch für Russlands echte Interessen gar nicht so klug.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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