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Fischer erklärt den Chilenen Chile

Wer hätte das gedacht: Selbst die Reisen unseres hochgeschätzten Herrn Bundespräsidenten ins ferne Chile können interessant werden. Vor allem, wenn Heinz Fischer den Chilenen Chile erklärt.

Bei seinem Aufenthalt in Santiago de Chile lobte Fischer nämlich die „imponierende wirtschaftliche Entwicklung“ des Landes seit dem Ende der Pinochet-Diktatur 1989. Vielleicht glaubt der Mann ja selber an diese Analyse. Alle Ökonomen wissen aber, dass nicht nach, sondern schon in der Pinochet-Ära alle entscheidenden und bis heute wirrksamen Grundlagen für die große wirtschaftliche Stabilität Chiles gelegt worden sind. Vor Pinochet war Chile hingegen vom Allende-System völlig zerrüttet worden.

Aber unsere Sozialdemokraten zimmern halt immer gerne ihre Geschichtslegenden. In Hinblick auf ferne Regionen wie Lateinamerika geht das natürlich besonders leicht. Kennt sich doch dort hierzulande kaum jemand aus. Daher hat die Linke ja jahrelang auch von dort viel mehr als aus eigenen Verdiensten ihr Gutmenschtum zu schöpfen und beweisen versucht.

Diese Anmerkungen sind nun in keiner Weise eine Verteidigung oder gar Leugnung der Menschenrechtsverbrechen unter Pinochet. Auch wenn es Tatsache ist, dass diese von Fischers Lieblingsland Kuba noch weit übertroffen werden. Dort halten sie noch dazu bis heute an.

Aber es ist unleugbare Tatdsache, dass Pinochet Chile auf den – langfristig – immer optimalen Kurs einer liberalen Marktwirtschaft gebracht hat. Diese triumphiert dort seither, sehr zum ökonomischen Nutzen der Bürger. So wie sie es auch im ebenfalls menschenrechtsverletzenden China tut. Denn Pinochets Nachfolger waren klug genug, diese wirtschaftspolitischen Errungenschaften nicht über Bord zu werfen.

Dementsprechend feinsinnig war auch die Replik des jetzigen chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera auf die eigenwillige Chile-Erklärung Fischers. Er lobte das große kulturelle Erbe Österreichs – und hob dabei ausgerechnet den aus Wien stammenden Ökonomen und Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek besonders hervor. Ich spüre trotz der Distanz geradezu, wie sich bei diesen Worten die Magennerven Fischers verkrampft haben. Denn Hayek ist (zusammen mit Milton Friedman) der größte liberale Denker der letzten Hundert Jahre und für Linke der Inbegriff des bösen Neoliberalismus (was auch immer dieses „Neo-“ für eine Spezifikation von „liberal“ bedeuten mag. Das hat ja noch nie jemand erklärt). Deswegen wird Hayek zugunsten des Schuldenapostels Keynes auch völlig totgeschwiegen.

Und gerade dieser Hayek ist unter Pinochet in Chile hoch verehrt und mit seinen ökonomischen Empfehlungen auch umgesetzt worden (Wobei freilich Hayeks flammendes Engagement für die Freiheit auf politischer Ebene ignoriert worden ist).

 

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