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Von der Karfreitagstrauer zum Osterjubel 2018: von China über Rom nach Frankreich

Jene Ereignisse, derer die Christen zu Ostern gedenken, verbinden binnen weniger Stunden tiefste Traurigkeit und höchste Freude, auch wenn die Jünger des Jesus von Nazareth einst erst mit Zeitverzögerung gejubelt haben. Frappierend ähnlich sind die Bilder, die Kontraste, welche die Kirche heute weltweit zeigt: Sie reichen von einem französischen Gendarmen über einen argentinischen Papst bis zu chinesischen Bischöfen.

Beginnen wir mit dem weitaus größten Grund zu heutiger Freude: Noch nie hat man in den letzten Jahrzehnten so haut- und zeitnah, so überzeugend mitverfolgen können, wie sich ein Mitmensch als Heiliger entpuppt, wie das beim französischen Gendarmen Arnaud Beltrame der Fall ist.

Der Gendarm hat sich bei einer Geiselnahme in einem Supermarkt durch einen islamistischen Gangster im Austausch für eine in dessen Gewalt geratene Frau selbst als Geisel eintauschen lassen. Er hat damit dieser Frau das Leben gerettet und ist selbst ermordet worden. Überdies hat er durch das Liegenlassen eines Handys mit geöffneter Verbindung seinen vor dem Supermarkt wartenden Kameraden auch taktisch geholfen. Er war mutig, opferbereit und intelligent zugleich.

Kann man deutlicher und klarer zeigen, was Heiligsein wirklich heißt, heißen muss? Es ist wohl mehr als ein Zufall, dass Beltrame vor zehn Jahre zur Kirche konvertiert ist, dass er seither praktizierender Christ war, dass er in wenigen Wochen auch kirchlich heiraten wollte und dass er in den Stunden zwischen seinen vielfachen Stich- und Schussverletzungen und seinem Tod zusammen mit seiner Frau vom vorgesehenen Trauungspriester gesegnet worden ist.

Warum ertönt da eigentlich nicht über alle österlichen Petersplätze und Kathedralen dieser Welt der laute Ruf "Santo subito"? Weil der Mann mitten im Leben gestanden und nicht ein priesterliches Haupt gewesen ist? Weil er schon vor der beabsichtigten Hochzeit mit seiner Frau zusammengelebt hat? Weil seine Mutter nach seinem Tod primär von seiner Heimatliebe gesprochen hat ("Ich kenne Arnaud nur als so loyal, mutig, uneigennützig. Seit er ganz klein war, war er für andere da. Er hat oft gesagt: mein Vaterland, das kommt noch vor der Familie")? Oder weil er auch bei den Freimaurern gewesen ist?

Diese haben jedenfalls gleich sehr gezielt und geschickt Beltrame im eigenen Namen Blumen gestreut, obwohl sie sonst ja nicht sehr viel für Leute über haben, die so intensiv die Liebe zu ihrem Vaterland zeigen, die demonstrativ katholisch sind, und die sich mutig dem Islamismus entgegenstellen.

Der Papst hingegen hat gar nichts begriffen. Er hat dem ermordeten Gendarmen lediglich in einem kollektiven Aufwaschen zusammen mit den Brandopfern aus einem russischen Einkaufszentrum sein Gebet gewidmet. Wahrscheinlich hat er halt in jenen italienischen Linksblättern, die er als Nachrichtenquelle konsumiert, nicht viel über Beltrame gelesen. Auch die Österreicher haben ja sehen können, wie viel der ORF über das Heldentum dieses Mannes berichtet hat. Besser gesagt, sie haben es nicht sehen können.

Wir wollen ja nicht gleich annehmen, dass der Papst (und der ORF) genauso über Beltrame denkt wie der französische Linkspolitiker Stephane Poussier, der öffentlich und voll Hass den Tod des Gendarmen als "Großartig!" bejubelt hat. Aber festhalten darf man schon, dass dieser Papst mehrfach durch Wort und Tat das Hereinströmen von islamischen Massen nach Europa unterstützt hat. Und damit ganz anders handelt als die Kirche in all den 1500 Jahren davor, als sie immer an der Seite des christlichen Abendlandes gegen (vor allem islamische) Bedrohungen von außen gestanden war. Eindeutiger Höhepunkt dieses Engagements war der kirchliche Einsatz für die Befreiung Wiens von islamisch-türkischer Bedrohung im Jahr 1683.

Mit dem thematischen Wechsel von Beltrame zum Papst sind wir sinnbildlich, wenn auch chronologisch verkehrt vom Osterjubel zur Trauer des Karfreitags gewechselt. Man kann natürlich mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Kirche – die ja weit mehr ist als der argentinische Papst – sehr wohl früher oder später die Heiligmäßigkeit des Franzosen erkennen wird. Die Heiligkeit herausragender Menschen hat sie ja letztlich auch in der Vergangenheit fast immer erkannt. Diese Erkenntnis ist im Falle Frankreichs umso wichtiger für sie, als dort das Christentum in einer besonders schweren Krise steckt. Sie ist auch deshalb besonders wichtig, als manche der anerkannten Heiligen historisch eher zweifelhaft sind.

Aber bei einer anderen aktuellen Entwicklung ist ein Fehler der Kirche nicht rückgängig machbar. Das ist die skandalöse Annäherung des Papstes an das chinesische Regime. Wohlgemerkt: Keine Regierung der Welt sollte kritisiert werden, wenn sie im Dienste des Friedens Arrangements oder gar Aussöhnung mit noch so unguten Diktatoren sucht. Einzig die Kirche sollte dabei keinesfalls ihre Grundsätze und Werte verraten. Noch weniger darf sie jene vielen Menschen verraten, die ihr über Jahrzehnte des kommunistischen Terrors, die ihr trotz Folterungen und Einschüchterungen treu geblieben sind.

Aber dennoch sprechen alle verfügbaren Informationen davon, dass der Papst dabei ist, ein solches Arrangement abzuschließen. Dass er die große und tapfere katholische Untergrundkirche in China verrät und sich über deren Köpfe hinweg mit den vom Regime eingesetzten Bischöfen arrangiert.

So hat der Vatikan den kirchentreuen Bischof Vincent Guo Xijan schon aufgefordert, die Ostermesse zusammen mit dem von Peking ernannten Bischof zu feiern. Und als sich Guo Xijan geweigert hat, ist er vom Vatikan einfach abgesetzt und von den Behörden zeitweise inhaftiert worden.

Dieses Verhalten ist eigentlich bei einer Kirche absolut unvorstellbar, die zu Recht eine Unzahl von Märtyrern feiert, die bis zum Tod tapfer zum Glauben und gegen staatliche Machtanmaßung gestanden sind. Es ist aber allen Informationen nach doch wahr. Vorerst wagen freilich lediglich die Katholiken in Hongkong, gegen diese Kapitulation zu protestieren. Der ehemalige Hongkonger Kardinal Joseph Zen sieht darin einen Pakt mit dem Teufel und fürchtet "Verwirrung und Schmerz".

Dabei geht es bei der Bischofseinsetzung um ein Zentralthema der Kirche. Zumindest seit Canossa 1077 verteidigt sie ihr Recht, selbst die Bischöfe zu bestimmen. Das heißt zwar nicht, dass automatisch von Kaiser oder eben der KP Chinas eingesetzt Bischöfe schlecht oder schlechte Christen (gewesen) sein müssen. Oder dass alle von Rom eingesetzten Bischöfe gut gewesen wären. Aber dennoch hat die Kirche zweifellos richtig gehandelt, dass sie letztlich der politischen Macht (wie in Österreich) maximal ein Vetorecht gegen Bischofernennungen zugestanden hat. Es ist absolut essenziell für ihr freies und spirituelles Überleben, dass sie sich nicht von der Politik Bischöfe hineinsetzen lässt (wie manche evangelische und orthodoxe Kirchen).

Das Verhalten der Kirche in China ist doppelt wichtig, da Asien eines der großen Hoffnungsgebiete des Christentums ist. Allein in China liegt die Zahl der Christen zwischen 12 Millionen (nach Pekinger Angaben) und 100 Millionen (nach Angaben von konservativen christlichen Gruppen, die Kontakt mit der Untergrundkirche haben).

Diese Zahl bringt uns nahtlos zurück zu jenen für das Christentum positiven Entwicklungen, die an Ostern und nicht an die Betrübnisse des Karfreitags erinnern. Sie sei noch durch eine andere Zahl ergänzt: Seit Beginn des vorigen Jahrhundert ist weltweit die Zahl der Christen von 0,5 Milliarden auf 3,4 Milliarden gestiegen, wobei bis auf Europa alle Kontinente eine oft bis ins Zweistellige gehende Vervielfachung erlebt haben.

Freilich – und damit sind wir schon wieder weg vom Jubel: Während sich alle anderen Religionen deutlich langsamer entwickelt haben als das Christentum, übertrifft eine einzige Religion die Christen an Zuwachstempo: der Islam. Die Zahl der Moslems ist seit 1900 von rund 0,2 auf 2,8 Milliarden angestiegen. Dieses Wachstum wird die Moslems noch in diesem Jahrhundert zur größten Religionsgruppe machen. Global und auch in etlichen Regionen Europas und Österreichs.

Das ist angesichts der Gewaltaufrufe im Koran eindeutig bedrohlich, für Europa, für die gesamte europäische Kultur und Zivilisation, wie auch für das Christentum.

Dennoch erlaubt der Blick auf den islamischen Raum auch eine letzte, wenngleich eher bescheidene Rückkehr zu positiven Signalen: Das ist die Entwicklung in einigen bisher rein islamischen Golfstaaten. In Bahrain und in Katar (Doha) werden jetzt erstmals große Kirchen gebaut. In Bahrain eine katholische und in Katar eine orthodoxe Kathedrale.

Freilich: Sie dienen vor allem den dort werkenden Gastarbeitern aus Osteuropa, aus Indien, aus den Philippinen, also ansonsten in weitgehender Rechtlosigkeit gehaltenen Menschen. Für die Rückkehr der Moslems selbst zum Christentum gibt es hingegen nur sehr wenige Indizien.

Lediglich bei Migranten aus Iran nach Europa gibt es eine signifikante Anzahl von Taufen. Auch in diesen Ostertagen wieder.

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