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Dreizehn gute Nachrichten aus aller Welt

"Only bad news is good news." Dieser Satz wird oft in schlechtem Englisch im Plural verwendet. Er enthüllt auch eine üble Journalistenkrankheit, die meint, nur im Sportteil wären gute Nachrichten auflagenfördernd, in allen anderen Bereichen würden die potentiellen Leser aber nur dann zum Kauf gereizt, wenn es negative Schlagzeilen gibt. Auch in den inzwischen wichtiger gewordenen sozialen Medien scheinen nach Abzug der Katzenfotos die negativen Nachrichten zu dominieren. Daher will das Tagebuch als kleines Gegengewicht immer wieder positive Entwicklungen vor den Vorhang bringen.

Das gute Dutzend plus eins im Einzelnen:

  1. Die positiven Entwicklungen in Spanien sind zwar erst auf halbem Weg; und sie sind eindeutig nur deshalb in Gang gekommen, weil die sozialistische Regierung auf die Stimmen der katalanischen Separatisten angewiesen ist. Aber immerhin wurde ein Amnestiegesetz auf den (noch holprigen) parlamentarischen Weg geschickt, das zur Versöhnung beitragen könnte, auch wenn vom einzig demokratisch richtigen Weg, dem Selbstbestimmungs- und damit Sezessionsrecht, noch immer keine Rede ist. Ein kleines Zeichen der Entkrampfung des noch immer sehr nationalistischen Landes ist auch die Anerkennung der kosovarischen Reisepässe, die man bisher ignoriert hatte, weil Spanien lange nirgendwo in Europa eine Sezession anerkennen wollte, um den unruhigen Katalanen kein Argument zu liefern.
  2. In der Schweiz passiert etwas Grundvernünftiges und Gerechtes, was in Österreich keine einzige Partei auch nur als Idee zu erwähnen wagt: Die Witwenpensionen werden gekürzt (nach einem Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, das eigentlich richtertypisch auf eine Besserstellung der männlichen Witwer abgezielt hatte!). Künftig soll die Hinterlassenenrente primär nur noch während der Erziehungs- und Ausbildungszeit gemeinsamer Kinder zustehen. Und kinderlose Witwen – oder Witwer – bekommen in Zukunft überhaupt nur während zweier Jahre nach dem Tod des Partners eine solche Rente. Damit kommt die Schweiz im 21. Jahrhundert an, während in Österreich noch immer das 19. Jahrhundert herrscht, wo Eheschließungen für Frauen vor allem den Zweck hatten, wirklich lebenslang versorgt zu sein.
  3. Ganz eindeutig zu den positiven Nachrichten zählt Frankreichs Beschluss, deutlich mehr Atomkraftwerke zu bauen als bisher geplant. Standen bisher nur 6 auf der Ausbauliste, so werden es nun 14 zusätzliche AKW sein. Damit können nicht nur Kohlekraftwerke ersetzt werden, damit wird auch ein weiterer Beitrag für die Absicherung der gesamteuropäischen Energieversorgung geleistet. Damit wird Frankreich aber auch wirtschaftlich im Vergleich zum bisherigen Dominator Deutschland immer relevanter.
  4. Genauso positiv zu werten ist auf einem ganz anderen Feld, dass Frankreich jetzt dabei ist, die auch dort verbreiteten seltsamen Gender-Sprachformen wieder abzuschaffen, die aus "il" und "elle" ein "iel" zu machen versucht haben. In Österreich hat Karl Nehammer eine ähnliche Absicht zwar verkündet, aber keinen diesbezüglichen Gesetzplan vorgelegt, geschweige denn Zustimmung seiner Koalitionspartner gefunden.
  5. Eine weitere positive Entwicklung aus Frankreich: Dort werden Schuluniformen eingeführt, was die islamische Kleidung von Mädchen unmöglich macht. Zuerst geschieht das testweise in 100 Schulen und soll dann 2026 landesweit ausgerollt werden. Im Grund ist es hochinteressant und durchwegs positiv, was der einst aus der Linken gekommene Präsident Macron jetzt alles aus Angst vor dem ständigen Aufstieg der rechten Le-Pen-Partei durchzieht.
  6. Noch eine gute Nachricht aus dem gleichen Land: Wider alle Schwarzseher kann der Wiederaufbau der abgebrannten Kathedrale Notre-Dame in Paris heuer ganz wie geplant abgeschlossen werden.
  7. Saudi-Arabien will unbedingt 48 Eurofighter anschaffen. Das ist eine neue Bestätigung dafür, dass die einstige österreichische Flugzeugentscheidung, die von der SPÖ und linken Staatsanwälten (einer leitet jetzt ausgerechnet den Kurz-Prozess) so heftig und so lange bekämpft worden ist, ein ziemlich gutes Gerät ausgewählt hatte.
  8. Argentiniens neuer Präsident macht radikal Schluss mit vielen teuren Dingen in dem von den sozialistischen Peronisten total heruntergewirtschafteten Land. So wird die Zahl der Ministerien von 18 auf 9 halbiert. Und die Zahl der Beamten wird um 34 Prozent reduziert. Kein Wunder, dass die Gewerkschaften wild protestieren. Aber Präsident Milei bleibt zumindest vorerst auf Kurs.
  9. Einen kleinen Schritt zur Vernunft hat in Hessen die dortige CDU gemacht. Die Mehrheitspartei hat die Grünen als Koalitionspartner hinausgeschmissen und statt dessen die SPD in die Landesregierung geholt. Um die zweitgrößte Partei auch dieses einst lange sozialdemokratisch regierten Bundeslandes, die AfD, macht sie freilich weiter einen großen Bogen.
  10. Einen anderen kleinen Schritt hat die CDU in Berlin geschafft: Die von ihr gestellte Bildungssenatorin hat allen Schulen ausdrücklich muslimische Gebete während der Unterrichtszeit verboten und den Schulleitungen auch das Recht gegeben, öffentliche muslimische Gebete während der Pausen zu untersagen.
  11. Der wunderbarste Fortschritt für einen elfjährigen Buben aus armen marokkanischen Verhältnissen wurde in den USA erzielt. Durch eine Gentherapie kann der Kleine zum ersten Mal in seinem Leben hören.
  12. Wasserstoff gilt ja als Wundermittel zur künftigen Energieversorgung der Welt. Derzeit kann er aber praktisch nur durch stromintensive Elektrolyse gewonnen werden. Deren Einsatz in großem Maßstab aber würde wiederum den flächendeckenden Großausbau der umweltschädlichen, hässlichen und bei den Bürgern verhassten Windmühlen und Solarpaneele voraussetzen. Inzwischen aber haben Wissenschaftler herausgefunden, dass unter der Erdoberfläche sehr viel Wasserstoff zu finden ist. Dieser könnte ähnlich wie Erdöl gefördert werden, produziert aber zum Unterschied beim Verbrennen kein CO2.
  13. Und schließlich muss man auch die Tatsache sehr positiv hervorheben, dass Nordirland nach Jahren wieder eine Regierung hat. Nachdem Großbritannien geschickt vermittelt und den Unionisten einige Konzessionen in Sachen Grenzkontrollen gemacht hat (die eigentlich auf Proteste der EU stoßen müssten, aber erstaunlicherweise nicht stoßen), sind diese wieder bereit, sich mit den Republikanern an einen Regierungstisch zu setzen.

In manchen Situationen freut man sich halt schon über Dinge, die anderswo Selbstverständlichkeiten sind.

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