Der neue SPÖ-Chef?

Autor: Markus Szyszkowitz

Die Gezeiten der modernen Zeiten II

Autor: Leo Dorner

Deutsche Energielogik

Autor: Markus Szyszkowitz

Lisas Pasta-Rezepte als Beginn einer neuen Ära

Autor: Werner Reichel

Wie ein Staatsoberhaupt sein Amt NICHT ausüben sollte

Autor: Jakob Cornides

Deutsches Selbstbestimmungsgesetz: Die Abschaffung der Realität

Autor: Werner Reichel

Die Wohlstandsvernichtungs-Union

Autor: Josef Stargl

Die Decke der SPÖ ist zu kurz

Autor: Willi Sauberer

Kommunisten auf dem Vormarsch: Wo bleibt der Aufschrei der Demokraten?

Autor: Werner Reichel

Entlarvt: Die Motivierung zur Unwahrheit beim CO2

Autor: Helmut Wöber

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (10 Euro pro Monat) ist jederzeit stornierbar. Nicht-Abonnenten können Artikel hingegen erst nach 48 Stunden lesen. 

weiterlesen

Die Moral und die Banken

So wie die Finanzkrise 2008 viele Jahre die Welt beschäftigt hat, so wird das auch mit dem Jahr 2023 sein. Denn da wurden gleich zwei Prinzipien brüsk beiseitegeschoben, die immer als moralische Fundamente guter Wirtschaftspolitik gegolten hatten.

Das eine ist die Sicherung des Wettbewerbs, das andere die Vermeidung von Moral Hazard. Beides scheint nicht mehr zu gelten.

Weltweit wird das Funktionieren des Wettbewerbs als wichtigstes Element des Marktes angesehen. Deswegen wird jede Fusion durch EU- wie nationale Behörden peinlich genau durchleuchtet – und untersagt, wenn es den Wettbewerb reduziert.

Die Fusionierung von UBS und Credit Suisse reduziert ganz eindeutig den Wettbewerb. Dennoch gibt es bei dieser Fusion auf einmal keinen besorgten Wettbewerbshüter, weder in der Schweiz noch außerhalb, der Bedenken hegt oder Einspruch einlegt. Wir lernen: Es gibt offenbar Wichtigeres als den sonst so hochgehaltenen Wettbewerb.

Ebenso neu sieht die Welt rund um das Stichwort "Moral Hazard" aus. Es bedeutet im Wesentlichen: Wenn die Menschen sicher sind, dass sie im Ernstfall eh von der Allgemeinheit gerettet werden, werden sie keine vorbeugenden Maßnahmen treffen, keine Versicherungen abschließen, sich riskanter verhalten. Andererseits steht die Politik in jedem Ernstfall unter Druck der Öffentlichkeit: Den armen Opfern müsse doch geholfen werden. Das führt zwangsläufig eben zu dem beschriebenen "Moral Hazard".

Dieses Hasard-Spielen wird bei Sachversicherungen, etwa bei Autokasko, in aller Regel durch einen Selbstbehalt verhindert, also dadurch, dass die Versicherung nur den diesen übersteigende Schaden ersetzt. Diese Regelung führt zweifellos zu mehr Vorsicht.

Bei Bankeinlagen gilt jedoch das umgekehrte Prinzip: Da sind im Falle des Ausfalls einer Bank die ersten 100.000 Euro (wie in Österreich) oder 250.000 Dollar (wie in den USA) gesichert. Das hat ein ganz anderes Motiv: die soziale Sicherung der kleinen Sparer. Immer öfter werden aber auch die großen Sparer auf Kosten der Allgemeinheit gerettet, um einen Bank Run zu vermeiden.

Beides führt dazu, dass man sich nicht die sicherste Bank sucht, sondern jene, die mehr Zinsen zahlt. Dass man also "Moral Hazard" begeht – zu Lasten der Steuerzahler. Dieses Verhalten kann man doppelt bekämpfen: Erstens durch Abzug eines Selbstbehalts, bevor eine Einlagensicherung greift. Und zweitens durch Nicht-Rettung all jener, die sich riskant verhalten haben.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)
Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print



© 2023 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung