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Irrwege aus der Unterentwicklung

Mehr Bildung ist der beste Weg zur Entwicklung für arme Drittweltstaaten; sie wird damit auch die riesigen Migrationsströme Richtung Europa und Nordamerika abflauen lassen. Aussagen wie diese sind in den letzten Jahren tausendfach in einschlägigen Analysen gestanden. Doch man sollte bereit sein, auch solche Überzeugungen bisweilen infrage zu stellen, derer man sich lange sehr sicher war, wenn die Fakten anderes sagen.

Anlass dazu könnten jetzt etwa die Reportagen über den neuen Menschenstrom aus Honduras Richtung USA sein. Da berichtet eine junge Migrantin: "Ich habe studiert, aber das war völlig umsonst. Es gibt unzählige Absolventen mit einem Diplom in der Hand, die keine Arbeit finden."

Man sollte solche beklemmenden Aussagen, dieses "völlig umsonst" nicht verdrängen, weil sie nicht ins eigene Weltbild passen, sondern den Mut zu tieferen Analysen haben. Dabei stößt man auf zwei hochspannende Denkansätze, die viel besser die Unterentwicklungsprobleme erklären. Und die auch für entwickelte Industrieländer gelten.

Der erste besteht in der kritischen Frage: Haben die jungen Leute auch das Richtige studiert? Denn die Nachfrage nach Politologen, Publizisten, Soziologen usw. hält sich im Norden wie Süden in sehr engen Grenzen. Da wie dort ist alles, was mit Technik oder Informatik oder auch Handwerk zu tun hat, viel gefragter. Gibt es doch auch bei uns schon zu viele Politologen, denen letztlich nur Taxifahren bleibt.

Der zweite fast noch wichtigere Denkansatz auf der Suche nach erfolgreicher Entwicklung: Mindestens genauso wichtig wie das Bildungssystem sind Dinge, die man unter der Überschrift "Good governance" zusammenfassen kann, also die Qualität des Regierens. Das heißt konkret:

  • wenig Korruption;
  • eine funktionierende und saubere Justiz;
  • keine Überregulierung, also Beschränkung des Gesetzgebers auf das unbedingt Notwendige, damit sich die Menschen in der Wirtschaft auf die Arbeit konzentrieren können und nicht in Bürokratie ersticken;
  • Offenheit für Handel und ausländische Investitionen;
  • keine Diskriminierung von wichtigen Bevölkerungsteilen, etwa Frauen oder Minderheiten, durch mittelalterliche Gesellschaftssysteme.

All diese Dinge sind keine Hexerei. Genau mit diesen Strategien haben alleine in meiner Lebzeit Länder wie Südkorea oder Taiwan den Weg von tiefster Unterentwicklung an die Weltspitze geschafft.  

Vor allem aber gilt: Erst zusammen mit ihnen macht ein exzellentes(!) Bildungssystem Sinn.

PS: Warum mir da bei diesem Stichwort sofort die Zustände an der Wiener Uni einfallen?

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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