"Deutsch-Förderklassen" - Ein Affront für linke Wohlfahrts-Pädagogen

Angesichts eines Bildungsnotstandes im Bereich "Deutsch als Fremdsprache" hatte die türkis-blaue Regierung eine umfassende Reform geplant: Schüler mit "ungenügenden" Sprachkenntnissen sollten in separaten "Deutsch-Förderklassen" (ab Schuljahr 2018/19) unterrichtet werden (in Volkschulen 15, in Allgemeinbildendenden Höheren Schulen und Neuen Mittelschulen 20 Wochenstunden).Der linke "Wohlfährigkeits-Journalismus" reagierte darauf umgehend mit Panikmache ("Deutschklassen an Bedürfnissen der Kinder vorbei." – ORF-Schlagzeile) sowie gebetsmühlenartigen Schreckensmeldungen: "Die versammelten Kritiker halten dieses Konzept für fatal." (Standard) (laut Duden: "Verderben bringend".)

Nach dem choreographierten Widerstand linker Sabotage-Pädagogen (v.a. aus dem Umfeld des roten Wiener Stadtschulrates) blieb davon schließlich nur mehr eine homöopathische Placebo-Maßnahme übrig: Betroffen sind jetzt nur mehr Schul-Neueinsteiger. Der größte Teil von denen, die bisher schon Deutsch nicht ausreichend auf den Niveaustufen A1-B1 (es gibt sechs davon A1/2 – B1/2 – C1/2) sprechen, wird also wohl als Lost-Generation vom Sozialsystem absorbiert werden (besonders Flüchtlingskinder).

1.) Die Mär von der "Ghettoisierung"

Der reguläre NMS-Stundenplan (5.-8. Schulstufe) umfasst bis zu 30, der von Volkschulen 20-25 Wochenstunden. Insgesamt verbringen diese "Förder"-Schüler also ca. 20 bis 30 Prozent der Zeit wieder in ihren Stammklassen. Dies erfolgt im Rahmen nichtsprachintensiver Fächer wie Musik, Turnen, Zeichnen. (Natürlich dürfen diese pejorisierten "Ghetto"-Kinder auch das Mittagessen gemeinsam mit den anderen einnehmen oder sich in den Pausen unterhalten…)

Linke Multikulti-Integrations-Fetischisten geben sich aber weiterhin unbekehrbar: Wäre es doch "Tatsache, dass mit so einem Modell eine Gruppe von Kindern wieder verstärkt mehr an den Rand gedrängt wird." (Plattformsprecherin, s.u.) An vielen Wiener Schulen sind mittlerweile allerdings deutschsprachige Kinder in der Minderheit und absurderweise sind gerade diese von Ausgrenzung bedroht. Durch die geplanten Förderklassen wird endlich unmissverständlich festgelegt, dass Deutsch die Leitsprache sein sollte.

Für unverbesserliche Wortführer der "Wir-schaffen-das-schon-Sprach-Pädagogik" ein Ratschlag: Sie möchten sich doch einmal in Saudi-Arabien in die 5. Schulstufe setzen und folgende Schrift und das dazugehörige Lautsystem entziffern: لاتُوجَدُكَلِمَاتٌأوتَعَابِيرٌمُطَابِقَةٌ.

Was? Geht nicht?

Flüchtlingskindern erscheint nämlich die deutsche Sprache als völlig abartiger Kauderwelsch. Die meisten arabischen Flüchtlings-Mädchen wurden in ihren Herkunftsländern (geschlechts-diskriminierend bedingt) zudem weder eingeschult, ja nicht einmal in Arabisch verschriftlicht. Nach ihrer Flucht überspringen sie dann einfach mehrere Schuljahre und sollen diesen Rückstand im sogenannten "Sprachbad" (Immersion) in kürzester Zeit nachholen.

Am Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 wurde solcherart die Grüne Terezija Stoisitz als Hokuspokus-"Sonderbeauftragte für sprachlich-gesellschaftliche Integration in Schulen" inauguriert: "Ich bin so stolz auf unser Österreich und unser Schulsystem… Es ist einfach ganz, ganz wichtig, dass man die vielen traumatisierten Kriegsflüchtlings-Kinder ganz schnell in Klassen setzt, damit sie durch ihre Teilnahme am Schulalltag ihre schrecklichen Kriegserlebnisse vergessen. Deutsch lernen sie dann sowieso!" (Stoisitz in Ö1)

2.) Die Mär von der "pädagogischen Unwissenschaftlichkeit" der Reform

ÖVP-Bildungssprecher Taschner wird zudem grobes Ignorantentum unterstellt: Wische er "doch den Einwand, dass es kaum wissenschaftliche Argumente für eine solche Trennung" gäbe, "vom Tisch." (ORF) Freilich bleibt man diese "wissenschaftlichen Expertisen" (Autor, Quelle, etc.) genauso schuldig wie im Mittelalter den Beweis des geozentrischen Weltbildes. In Wirklichkeit sind nämlich "einige dieser Expertisen" (nichts als) "ideologische Scheuklappenpolitik". (Taschner)

Nachhaltig-bleiern wird weiterhin an der Annahme festgehalten, eine Fremdsprache könne man ausschließlich in einem sogenannten "Sprachbad" ohne fundierte DaF (Deutsch als Fremdsprache)-Sprachvermittlung (Grammatik, Kommunikation auf Hochdeutsch!) spielerisch erlernen. Darunter versteht man zwar den sogenannten "simultanen Früh-Bilingualismus" (das Erlernen von zwei Sprachen parallel), welcher aber maximal bis auf das frühe Schulalter beschränkt bleibt. Und außerdem funktioniert das nur, wenn das Erlernen der Fremdsprache in einer überwiegend einheitlichen Sprachgruppe erfolgt.

Als Lehrer (mit fast 30-jähriger DaF-Erfahrung) musste ich an österreichischen Inlandschulen feststellen: Die meisten fremdsprachigen Schüler-Quereinsteiger vergeudeten ihre Schulzeit jahrelang in einer für sie völlig unverständlichen Sprachumgebung in den sogenannten Regelklassen. Am Ende ihrer Schullaufbahn sprachen sie Deutsch nur bruchstück- und fehlerhaft, schriftlich erreichten viele von ihnen nicht einmal Niveau A2.

Interventionen meinerseits bei den parteipolitisch gefesselten Schulbehörden wurden nicht einmal ignoriert.

Ein weiterer leistungsvernichtender Aspekt der österreichischen Kuschelpädagogik versteckt sich hinter der Kategorie "außerordentlicher Schüler": Nichtsprachmächtige Kinder werden ein bis zwei Jahre in den Regelklassen einfach gar nicht beurteilt, dürfen aber aufsteigen. Durch fehlende Leistungsmotivation bzw. Fremdbeurteilung ist der Lernfortschritt oft nur marginal. Wird schulisches Scheitern dann später evident, werden Noten (durch Druck von oben) dann einfach ins Positive hinein nivelliert.

3.) Die Mär vom "breiten pädagogischen Widerstand"

Auf Taschners Kritik an "linker Scheuklappenpolitik" prophezeit der ORF warnend: "Eine Aussage, die wohl Widerspruch provozieren wird." (ORF) Und zwar – so wird suggeriert – flächendeckend "wie in Wien jetzt gewissermaßen von der Schulbasis" (ORF) her (wobei Eltern- und Schülervertreter fehlen!)

Die sperrig klingende "Plattform zur schulautonomen Umsetzung von Sprachfördermaßnahmen" soll angeblich "Lehrer, Wissenschaftler und Direktoren, um nur einige zu nennen" (ORF), umfassen. Ohne ORF-Protektion hätte diese Möchtegern-Widerstandsgruppe freilich nicht einmal die Öffentlichkeits-Wahrnehmungsgrenze überschritten (bis dato gibt es nicht einmal einen Internetauftritt).

Für die "Sprecherin dieser Plattform" (eine in linker Gutmenschen-Rhetorik eingeübte "Volksschullehrerin in Wien Donaustadt") hatte der ORF bereits im Sinne eines Papageien-Stichwortgeber-Journalismus wohlwollend recherchiert: "Sie bezeichnen die "Deutschförderklassen als pädagogisch mehr als fahrlässig. So schlimm ist das?" (ORF) – "Das ist sehr schlimm!" (Plattformsprecherin)

4.) Die Mär von der "Überforderung der Schüler durch Lernen"

So wird befürchtet, dass "Kinder, die ein Sprachdefizit hat (sic!)" und "in eine Gruppe zusammengesteckt" werden, "sozusagen (ihre) wichtigste pädagogische Theorie nicht haben, nämlich das pädagogische Vorbild … Sechsjährige Kinder lernen, primär über Vorbilder – nicht nur in der Sprache, sondern auch was Lernkultur betrifft ... Sie lernen voneinander." – So die Plattformsprecherin in etwas holpriger Formulierung.

Anders ausgedrückt: Sprachanfänger sollen also Deutsch vorrangig von ihren Klassenkumpels im breitesten Regionaldialekt lernen, und das unter verschärften Wiener Bedingtheiten: "505 Kinder aus 36 Nationen drücken die Schulbank. Nur 40 Prozent der Sprösslinge verfügen über einen österreichischen Reisepass, der Migrationsanteil liegt bei 90 Prozent." (Krone über eine Simmeringer Brennpunktschule).

Ein weiterer Vorwurf lautet: totale Überforderung. Müssten doch tatsächlich "sechsjährige Kinder drei Stunden am Tag Deutsch lernen … Das ist … so nicht möglich … Denn sie sollen miteinander sich fächerübergreifend der Sprache handelnd bedienen." (Plattformsprecherin) – Nicht sinnvoll soll also sein: In der (zum Lernen geschaffenen Institution) Schule genau das einzufordern: nämlich lernen. Lehrern wird darüber hinaus eine Vorbildfunktion auf die Sprösslinge strikt abgesprochen.

In dieser "Kuschelschule-ist-geil-Pädagogik" lernen dann Sechsjährige voneinander Spielen, Raufen, oder internationale Vulgärausdrücke. Letztere sind nämlich beim Spracherwerb die nachhaltig-einprägsamsten. Unter linken Wohlfahrtspädagogen ist der Begriff "Lernen" mittlerweile derart negativ besetzt, dass man darunter anscheinend nur mehr brutalstes "Pauken" (etwa nach der in arabischen Koranschulen üblichen Rohrstaberlmethode) versteht.

Trotzdem bleibt aber doch Disziplin das "Fundament aller Erziehung"; auch wenn diese unter Kuschel-pädagogen "alles verkörpert, was Menschen verabscheuen: Zwang, Unterordnung, … Triebunterdrückung. Einschränkung des eigenen Willens." (B. Bueb – ehemaliger Direktor der Reformpädagogik-Eliteschule Salem)

In Wirklichkeit verbirgt sich aber hinter dieser Abneigung nichts anderes als "eine unverbindliche Liberalität", resultierend aus "der Bequemlichkeit der Erwachsenen, während sie die Kinder mit sich selbst alleine lässt." (Sarrazin) Nicht umsonst schneiden die deutschen 68er Hochburgen Bremen, Berlin, Hamburg in den Pisa-Ergebnissen besonders katastrophal ab.

Immerhin analysiert die Plattformsprecherin aber richtig, "dass diese Kinder ja oft Lernvoraussetzungen mitbringen", wo "einiges fehlt", das "man als Lehrer in so einer Gruppe, … wo 20 Kinder mit gleichen, ähnlichen Defiziten sitzen, auch nicht stemmen kann." Heißt also im Klartext: Kapitulation vor den Folgen der "Geht scho"-Welcome-Pädagogik. Geradezu entrüstet stellt die Plattformsprecherin dann fest: "Und man kann sich vorstellen, dass die Kinder dasitzen und Vokabeln lernen? Das funktioniert nicht."

5.) "Linke Scheuklappen-Pädagogik"

Eingespielt linkes Programm freilich ist ein vorauseilender "Integrations-Schulhierarchie-Anbiederungs-Reflex": Würden doch schon längst und allerorten spezielle Nischen-Wunder-Wuzzi-Schulen existieren, an denen die besten Integrationskonzepte umgesetzt würden.

"Und wir an unserer Schule…, wir haben ein Modell entwickelt, Fördermodelle, die integrativ passieren. Und wir sind da erfolgreich. Unsere Kinder lernen Deutsch." (Plattformsprecherin) Wow! Die Kinder lernen also tatsächlich Deutsch, wobei vorher "Lernen" als nicht möglich bezeichnet wurde! Somit hätte sich Fassmann den ganzen Flohzirkus eigentlich sparen können!

In Wirklichkeit haben wir es hier aber mit einer fahrlässig-selbstgerechten "Ich-bin-ich-Selfmade-Fremdsprachen-Pädagogik" zu tun, an dem sich Deutschlehrer inklusive Parteibuch-Fortbildner (in Form eines destruktiv-eskalierenden Regelkreises) ergötzen. Auf unzähligen "Weiterbildungs"-Seminaren werden inflationär-mantrahaft Zauberworte ausgestoßen wie: "Interkulturalität" gepaart mit dem üblichen Gelabere von Integration, Toleranz, Inklusion, Differenzierung, Individualisierung, Offenem Lernen, Schülerzentriertheit …

Fordert man dann aber konkrete DaF-Grammatik-Fachdidaktik ein, wird es schnell still in der Runde. Der Grammatik-Lackmustest, ob diese Fremdsprachen-Seminare die Druckerschwärze ihrer vollmundig klingenden Überschriften wert sind, lautet so:

Frage 1:

Warum heißt es richtig: "Ich gehe in die Schule weg." Aber nicht: "Kolumbus deckt Amerika ent." Sowohl "weg-gehen" als auch "ent-decken" sind (grammatikalisch gesprochen) sog. Vorsilben.

Die DaF-Grammatik gibt die Regel vor: Die Vorsilbe "weg" wird betont artikuliert und ist somit trennbar; die Vorsilbe "ent" ist unbetont und deshalb untrennbar. Somit wird aber auch das Perfekt unterschiedlich gebildet: "ist weg-ge-gangen" versus "hat ent-deckt" (und nicht "hat ent-ge-deckt").

Vernachlässigt man aber grammatikalisch-präzise Sprachaneignung, so setzen sich die eingelernten Fehler nachhaltig fest und sind später nur mehr schwer bis gar nicht mehr zu korrigieren. (das sogenannte "Tschuschen-Deutsch").

Natürlich gilt für Bullerbüh-DaF-Funktionärs-Bürokraten: "Sie trinken heimlich Wein und predigen öffentlich Wasser." Die meisten der im Auslandsschulwesen über Jahre hinweg tätigen Lehrer erlernten nie die Fremdsprache im Sprachbad. Noch verhängnisvoller ist aber, dass die meisten der DaF-Unterrichtenden nie eine entsprechende Spezialausbildung genossen und weiterhin nach dem Muttersprachler-prinzip unterrichten: "Des brauch ma ned!" und "I bin i!"

6.) "Parteibuch-Gesinnungs-Pädagogik"

Was verleitet aber linke Kampfrhetoriker hartnäckig zu solch unwissenschaftlicher Ausfällen? Etwa, dass einige (im Dominanzbereich des sozialistisch regierten Stadtschulrats für Wien höchstwahrscheinlich über ein rotes Parteibuch verfügende) Direktoren lakaienhaft noch einmal für linke Kuschelpädagogik mobil machen? Ein böswilliger Troll ist, wer sowas auch nur andenkt …

Doch zurück zum ORF-Stichwortgeber-Journalismus: "Aber, weiß das der Bildungsminister nicht? Sie beziehen sich ja auch auf eine wissenschaftliche Expertise, die besagt: Der integrative Weg ist erfolgreicher." Sagenhaft: Dem konservativen Unterrichtsminister Fassmann (immerhin ehemaliger Universitätsprofessor) wird glattes, absolutes Dilettantentum unterstellt (allen linken Vorgängerinnen wie etwa Ex-SPÖ-Bildungsministerin Heinisch-Hossek, mit Hauptschul-Lehramtsprüfung, freilich nicht).

Auch das demokratische Argument, wonach "80 Prozent der Österreicher für diese Deutschförderklassen sind", treibt linke Pädagogen zur Weißglut. Unterstellt wird dem Wahlvolk plötzlich einfach nur mehr blanke Dummheit: Nämlich das Fehlen von "Information und Einsicht in einen praktischen Lehrer- und Schulalltag". (Plattformsprecherin)

Eigenartigerweise diente die Institution Schule in prä-philanthropischen Gesellschaften auch dazu, infantile Ur-Bedürfnisse zu sozialisieren: Bereits als Kleinkind lernte man eben unter Tobsuchtsanfällen, irgendwann nicht mehr in die Hose zu kacken (obwohl das einfacher war), indem einem die Mutter stundenlang auf dem Topf absitzen ließ ...

"Und ich glaube, dass gewisse Leute, die diese Modelle entwickeln, das nicht wissen, wie sechsjährige Kinder lernen … oder was ihre Bedürfnisse sind." (Plattformsprecherin) Na ja, vielleicht arbeiten im österreichischen Unterrichtsministerium seit Regierungswechsel plötzlich Angestellte der Wiener "MA 48 für Abfallwirtschaft"…

"Oder sie interessiert es nicht wirklich, weil man damit eine politische Meinung sozusagen in der Gesellschaft bedienen will." Also raus aus dem Sack, das Populismus-Totschlagsargument: Der tumbe Pöbel darf erst dann zu Wort kommen, wenn er auf Linie der Gutmenschen-Ideologie gebracht worden ist.

Groß ist die Angst auch davor, dass pädagogische Potemkinsche Dörfer enttarnt werden könnten: "Wenn diese Deutschförderklassen kommen, werden die Eltern deutschsprachige Kinder … nicht mehr an (solchen) Schulen anmelden." (Plattformsprecherin) Plötzlich könnte man nämlich dahinterkommen, unter welch sprachwidrigen Umständen in solchen Multi-Kulti-Sprachgewirr-Schulen die eigene Muttersprache gar nicht mehr erlernbar gewesen war.

Inkonsequenter Weise wird nun gerade Integration plötzlich negativ bewertet: Würden doch "diese Kinder (wieder) in sogenannte Stammklassen aufgeteilt". (Plattformsprecherin)

Genau das war aber doch bisher das Integrations-Paradeargument! "Dort sitzen eben auch deutschsprachige Kinder!" (Plattformsprecherin) Puhhh! Echte deutschsprachige Kinder…! Sowas gibt’s tatsächlich auch noch!

"Und wenn man davon ausgeht, dass einige dieser Kinder in diesen Deutschförderklassen Deutsch in diesem halben Jahr nicht lernen",… (Wie? Das soll tatsächlich möglich sein, dass jemand im österreichischen Inklusions-Schulsystem negativ abschneiden könnte?!) … "dann kommen diese Achtjährigen mit Erstklass-Kindern zusammen. Und das ist einfach eine Durchmischung, das wünscht sich kein Elternteil". (Plattformsprecherin)

Eigenartiger Weise gilt jetzt plötzlich aber wieder die Stimme des tumben Volkes Pöbel, der zudem noch eine diskriminierende Sprache spricht.

Dann wieder "Stichwortgeber-Journalismus": "Sie meinen die Regierung verstärkt das Problem, das sie eigentlich lösen wollte? Dass Kinder in ihrem Leistungsfortschritt behindert werden." (ORF) – "Nachweislich! Nachweislich (…) … – ja!" (Plattformsprecherin)

Das wäre in etwa so, wie wenn es bösartige Feuerwehrkommandanten mit der Order gäbe, Brände hinterhältig mit Benzin zu löschen. Unserer Regierung jedenfalls wird das nämlich unterstellt.

So bleibt nur mehr eine letzte Hoffnung: "Zum anderen setzen wir natürlich auf die Öffentlichkeit, die wir schaffen." (Plattformsprecherin) Den letzten Satz: "Öffentlichkeit, die wir schaffen" sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Diese Öffentlichkeit nämlich wird erst dann wieder ernst genommen, wenn sie links-pädagogische Indoktrination reproduziert.

Basics für Deutsch-als-Fremdsprache

Dass diese jahrzehntelang praktizierte "Geht-von-alleine-DaF-Pädagogik" nicht funktionieren kann, zeigen schon wenige Fakten.

"Die Alphabetisierung lasse sich in zwölf Wochen hinkriegen, für die folgenden Sprachkurse der Stufen A1, A2, B1 seien jeweils 15 Wochen nötig." Selbst unter besten Bedingungen "gehe sich das" aber nur "in knapp 60 Wochen aus". Allerdings "müsse dafür der Flüchtling jedenfalls schon vorher des Lesens und Schreibens mächtig gewesen sein, über Schulerfahrung verfügen und Gelegenheit haben, Deutsch im Alltag auch wirklich zu üben". In Wirklichkeit sei "deshalb eher eine Zeitspanne bei zwei Jahren" anzusetzen. (Der Standard – Leiterin des Sprachinstituts Mentor)

Zur Klarstellung

Ich unterrichte(te) von 1992-2015 an verschiedenen österreichischen Auslandsschulen Deutsch als Fremdsprache, seit 2015 auch Flüchtlingskinder und seit 2009 an einer inländischen Brennpunktschule mit (stark steigendem) Anteil nicht-muttersprachlicher Kinder. Von 1995 – 2009 war ich DaF-Prüfer für "Deutsches Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz" sowie "Österreichisches Sprachdiplom Deutsch". U.a. hielt ich 1997 einen DaF-Fachvortrag im Rahmen eines international besetzten Symposiums in Polen ("Bilingualer Unterricht oder Immersion?")

Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien). 

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