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Wiener Tagebuch: Ullis Wasser-Kolchose

 

Die Sonne knallt vom Himmel, es ist hochsommerlich heiß. Weshalb ich mich zwecks Abkühlung in das "Bundesbad Alte Donau" begebe. Hier gibt es weitläufige Liegewiesen und große alte Bäume, die viel Schatten spenden. Und da Pools, Sprungtürme und andere Attraktionen fehlen, besteht das Publikum vor allem aus älteren Herrschaften und Familien mit kleinen Kindern. Halbstarke mit und ohne Migrationshintergrund sieht man hier kaum. Herrlich.

Nur mit dem Schwimmen ist das so eine Sache. Da steht, pardon, schwimmt man im Wald. Die Alte Donau ist nämlich regelrecht zugewuchert. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als entweder auf der Wiese zu schwitzen oder durch ein Dickicht von Wasserpflanzen zu schwimmen - auch im Badebereich. Das ist nicht nur für die Schwimmer, sondern für alle am und im Wasser unangenehm. So verfangen sich etwa in den ohnehin schwächlichen Schiffsschrauben der Elektroboote die Pflanzen. Ein Fortkommen ist nur schwer möglich.

Und warum ist das in diesem Jahr so schlimm? Ganz einfach: Bisher hat eine Privatfirma die Pflanzen in der Alten Donau gestutzt. Seit heuer hat das die rotgrüne Stadt selbst in die Hand genommen. Mit durchschlagendem Erfolg.  

Die Wiener SPÖ hat das Mähen der Wasserpflanzen sozusagen verstaatlicht. Schließlich sind Linke der festen Überzeugung, dass der Staat ohnehin alles besser als die bösen Unternehmer kann, egal ob es sich um Stahlproduktion (VOEST), Handel (Konsum), Fluglinien (AUA), Bankenwesen (Länderbank, Hypos etc.), Eisenbahn (ÖBB) oder Rundfunk (ORF) handelt.  Eine einzige linke Erfolgsstory!

Naja, aber das Abmähen von dämlichen Wasserpflanzen? Ja, das Abmähen von dämlichen Wasserpflanzen! Es passiert, was immer passiert, wenn Sozialisten verstaatlichen. Es funktioniert einfach nicht. Zunächst hatte die Stadt Wien noch die geniale Ausrede, das Wetter sei dafür verantwortlich. Wenn Sozialisten versagen, sind bekanntlich immer die anderen, die Klassenfeinde, schuld. Weil man das Pflanzenwachstum in der Alten Donau aber weder der FPÖ, noch Victor Orbán und auch nicht Donald Trump oder dem Neoliberalismus in die Schuhe schieben konnte, war es eben Petrus. Auch nicht gerade ein Freund der Sozis.

Doch der Schmäh, von Fake News wollen wir hier nicht sprechen, hat nicht so richtig gezogen, zumal die Anrainer, die sich damit naturgemäß auskennen, dem widersprochen haben. Nun hat die Stadt Wien das gemacht, was sie am besten kann, nämlich versprochen, dass in Zukunft alles besser wird. Wer‘s glaubt.

Der Grund, warum die Stadt Wien jetzt unter Leitung von Ulli Sima selbst mäht – bzw. es zumindest versucht – ist übrigens, weil die Privatfirma, die das bisher recht ordentlich gemacht hat, zu teuer war. Jede Wette, dass das Mähen der Wasserpflanzen nun um ein Vielfaches teurer wird, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass die Arbeit nicht mehr ordentlich gemacht wird. Das vorauszusehen ist keine Kunst. Wenn die Stadt Wien etwas selbst in die Hand nimmt, etwa den Bau eines Krankenhauses, dann weiß man, was dabei herauskommt. Zumindest braucht Wien in absehbarere Zeit keinen neuen Flughafen.

Werner Reichel ist Autor und Chefredakteur von Frank&Frei – Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil.

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