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Ein liberaler Sozialismus ist eine Illusion

Freiheit und Eigenverantwortung können nicht ohne Persönlichkeitsbildung gelingen. Doch nichts ist so schwierig, wie der Versuch, den staatsgläubigen, kollektivismus- und kompetenzorientierten Sozialisten, für die die Schule ein Instrument zur Umverteilung von Ausbildungschancen ist, die Notwendigkeit einer Persönlichkeitsbildung zu erklären.

Die öffentlichen Schulen werden primär über Gesetze, Verordnungen, Erlässe und Weisungen gesteuert. Das ist mit Konstruktivismus-, mit Regulierungs-, mit Interventions- und mit Organisationskaskaden verbunden. Aber Innovationen können weder geplant noch verordnet werden. Der Verzicht auf Vielfalt und Wettbewerb bewirkt eine Strukturkonservierung.

Die Schulleiter von öffentlichen Schulen werden parteipolitisch bestellt. Einzelne Schulleiter dokumentieren das sogar mit einem großen Kreisky-Bild in ihrem Amtszimmer. In diesen Schulen zählen vor allem Parteizugehörigkeiten, aber keineswegs fachliche Qualitäten oder sachliche Argumente.

Öffentliche Schulen sind ideologische Spielwiesen für die Selbstdarstellung von Schulleitern und ihrer höfischen Gesellschaften geworden. Die Auswahl der Lehrer orientiert sich immer mehr an weltanschaulichen Kriterien. Im Mittelpunkt steht die Überprüfung der Gesinnungstüchtigkeit im Interesse des sogenannten "Schulprofils".

In den öffentlichen Schulen gibt es eine sehr starke Tendenz zu einer Zentralisierung und zu einem schleichenden Kollektivismus. Die Zentralisierung bewirkt eine Fehlleitung von Ressourcen. Der Kollektivismus, der mit einer "schulautonomen" Gleichschaltung von Schulbüchern, von Fachinhalten und von Unterrichtsmethoden verbunden ist, bewirkt einen Konformismus und verhindert eine Nutzung des Potentials Andersdenkender.

Die Kollektivisten vertreten die Idee einer "Freiheit in der Gemeinschaft". Sie vermarkten ihre Angriffe auf die Freiheit des einzelnen Lehrers als "Befreiung". Selbstgleichschaltung durch vorauseilenden Gehorsam wird belohnt. Im Namen des Sozialen (Sozialismus) wird auf Unikate und auf Vorbilder mit eigenständiger Positionierung verzichtet.

Ins Kollektiv eingeschmolzene, entmündigte und bevormundete Lehrer mit "krummem Rücken und mit geschlossenen Lippen" sollen freie, selbständig denkende, Fragen stellende, kritisierende, widersprechende und erörternd argumentierende Schüler fördern?

Die öffentlichen Schulen danken immer mehr als Wissensunternehmen ab. Sie haben schon längst aufgehört, "Orte der Muße" zu sein. Nützlichkeits-, Zweck- und Kompetenzorientierung treten an die Stelle einer Persönlichkeitsbildung. Darunter leiden Sprach- und Denkfähigkeit, die Erörterungs- und Argumentierfähigkeit sowie die Urteilsfähigkeit der Jugendlichen. Die moderne Kompetenzorientierung bewirkt einen Verzicht auf den Erwerb einer Inkompetenzkompensationskompetenz.

Die Freiheit eines einzelnen Schülers und des einzelnen Lehrers ist den Egalitaristen, den Distributions- und Wettbewerbvermeidungspädagogen kein Anliegen. Sie ersehnen eine Umverteilung.

Ein liberaler Sozialismus ist eine Illusion! Die Sozialisten sind auch ohne Freiheit und ohne Persönlichkeitsbildung glücklich.

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit.

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