Klimahysterie, Vernunft und Freiheit

Vor etwa fünf Jahren kam ich mit einem jungen Mann, der etwa in seinen frühen Zwanzigern stand, über Politik und Klima ins Gespräch. Er wurde schnell sehr emotional und meinte, daß wir eine Diktatur bräuchten, die die „Klimaschutz“-Maßnahmen erzwingen könne. Ich versuchte, ihm klarzumachen, dass das eine sehr schlechte Idee ist.

Bei diesem Jüngling hatte die allgegenwärtige Klima-Kampagne offensichtlich ihr Ziel erreicht: Er war überredet worden, die politische Freiheit (bzw. deren Reste) geringzuachten, weil nur noch diktatorische Maßnahmen das Klima „retten“ könnten.

Dabei ist höchst ungeklärt, wie das operativ umgesetzt werden soll. Die Vernunft fragt nämlich, wie man aus Österreich oder aus Europa das Weltklima überhaupt beeinflussen können soll. Nur ein Gedankenexperiment: Wenn in Österreich oder in ganz Europa alle Industrieanlagen stillgelegt und jeglicher Autoverkehr verboten würde, würden dann z. B. die Chinesen gleichzeitig auf alle Emissionen verzichten? Oder die Vulkane?

Hat man darüber hinaus auf die Aktivitäten der Sonne im Zusammenhang mit Veränderungen des Klimas vergessen?

Die politische Freiheit (bzw. deren Reste) aufzugeben, um einen äußerst vagen „Klimaschutz“ zu erreichen, ist Wahnsinn. Wie man aber den Aussagen der pseudo-hohepriesterlichen „Experten“ in den Medien entnehmen kann, ist eine solche Geistesverwirrung bereits weitverbreitet. Wer weiß überdies, womit diesbezüglich die Kinder an den Schulen traktiert werden?

Freiheit gegen „Klimaschutz“: Wie kommt man auf diesen Irrsinn?

Der junge Mann wurde ja zum Opfer der Lügenmedien. Bei ihm hat „das Tier“ sein Ziel erreicht. Bei vielen anderen auch. Es braucht dann nur noch der sprichwörtliche „starke Mann“ daherzukommen, der das „Klima“ oder gleich die ganze Welt mit politischen Maßnahmen zu retten verspricht. Das kann aber nur eine Lüge sein.

Vernunft und Physik

Eine zweite Frage, welche die Vernunft sich stellt: Man geht bekanntlich von einem Abschmelzen der Pole und der Gletscher aus. Was die Eismassen an den Polen betrifft, muß man sich jedoch fragen: Gilt das Archimedische Prinzip nicht mehr?

Wasser nimmt bekanntlich im gefrorenen Zustand bei weitem mehr Raum als Wasser im flüssigen Zustand ein. Ein randvoll mit Wasser gefülltes Glas, in dem Eiswürfel schwimmen, geht daher auch beim Abschmelzen der Eiswürfel nicht über. Interessanterweise hört man davon in der Öffentlichkeit nie etwas.

Die Fragen stellen sich also: Kann das Abschmelzen von arktischem Polareis, wenn es denn überhaupt stattfindet, tatsächlich den Meeresspiegel erhöhen? Gibt es eine signifikante Erwärmung der Antarktis (die eisbedecktes Festland ist)? Wie man lesen kann, ist das allenfalls in sehr eingeschränktem Umfang der Fall. Und: Fällt das Abschmelzen der Gletscher quantitativ ins Gewicht, wenn es um ebendiesen Meeresspiegel geht?

A propos Gletscher: Diese kommen und gehen. Der von der Pasterze freigegebene und im Juni 2015 geborgene Zirbenstamm zeigt, daß am Großglockner sich nicht immer ein Gletscher befand. Was soll daher so schlimm sein, wenn sich da und dort Gletscher zurückziehen? Man hört zwar oft, dass das Eis das Geröll zusammenhält und somit beim Rückgang der Gletscher erhöhte Steinschlaggefahr besteht. Das wird wohl so sein. Lawinenschutzmaßnahmen sind aber auch sonst üblich.

Andererseits kann man sich die Frage stellen, ob das Gletscherschifahren unter ökologischem Gesichtspunkt eine so gute Idee ist.

Vernunft und Religion – Klimawandel als Ersatzreligion

Wenn wir uns die Struktur der Klimapropaganda genauer ansehen, werden wir dort quasi- oder pseudoreligiöse Züge entdecken. Sie ist eine Art pervertiertes Glaubenssystem. Sie ist pseudo-dogmatisch, liefert also keine einsichtigen Gründe und legt vor allem weder ihre moralische Autorität noch ihre eigentlichen Beweggründe dar. Sie ist alarmistisch, verbohrt, unduldsam und aggressiv und baut eine eigene „Religionspolizei“ auf, eine neuartige, säkulare „Inquisition“. Sie gibt dreisterweise vor, das Klima „retten“ zu können, wenn man Autofahrer und Gewerbetreibende schikaniert.

Sie beantwortet allerdings die Frage nicht, was denn dann kommen würde, wenn das Klima „gerettet“ sein wird. Eisbären im Neusiedler See? Harmonie unter den Menschen? Das Paradies auf Erden?

Nein, die Vernunft erkennt hier eine Pseudo-Religion, eine frei erfundene und uneinsichtige Ideologie. Hinter ihr stecken Motive, die mit legitimem Umweltschutz nichts zu tun haben. Wissenschaftler, die sich mit guten Gründen dem Klima-Konsens verweigern oder zu differenzierten Analysen gelangen, kommen in den Hauptstrommedien nicht vor.

Die Kampagne soll ja nichts an ihrer suggestiven Kraft verlieren. Sie wird offenbar eingesetzt, um die Menschen an immer mehr Restriktionen zu gewöhnen, um sie dann besser kontrollieren zu können.

Resümee: Zurechtrücken der Perspektive

Die Vernunft bedrängt in ruhigen Stunden den Menschen, was denn überhaupt der Sinn des menschlichen Lebens ist. Sie erkennt, dass auch unter optimalen Klimabedingungen das Leben auf ein Ende zugeht.

Weder die Menschheit als ganze noch erst recht einzelne Individuen haben das Klima der Erde in der Hand. Wenn jemand in seinem Leben Tausende Demonstrationen „gegen den Klimawandel“ organisiert und Hunderttausende Unterschriften im selben Anliegen gesammelt hätte, was hätte er damit operativ erreicht?

Welchen Nutzen hätte er selbst davon? Zählt das am Ende des Lebens?

Nein, niemand darf sich vom unum necessarium, dem „einen Notwendigen“, ablenken lassen. Das Weltklima haben wir nicht in der Hand. Aber jeder hat es in der Hand, wie es in seinem Gewissen aussieht, wie das „Klima“ der Seele ist, ob er mit sich im Reinen ist, wie die Redensart geht, also ob er letztlich mit Gott im Reinen ist. Das allein zählt.

Wenn das alle so machen, wird auch der Umweltschutz an seinem legitimen Platz stehen können, ohne zur hysterischen Heilserwartung zu mutieren. Oder für sinistre Kampagnen missbraucht zu werden.

MMag. Wolfram Schrems ist Theologe, Philosoph, Katechist. Diese Überlegungen über die Klimakampagne unter dem Blickwinkel der Vernunft (bzw. Unvernunft) stehen im Anschluss an seinen bereits im Tagebuch veröffentlichten Text

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