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Der Fall Casino Zögernitz: Eine traurige Posse mitten im Neunzehnten

Das altehrwürdige, etwas in die Jahre gekommene Etablissement Zögernitz, Spielstätte von Johann Strauß und Josef Lanner, erhebt sich (noch) vom Grünbereich seines Gastgartens umgeben im Zentrum Döblings. Das ganze Gebäude steht unter Denkmalschutz und befindet sich in der Schutzzone der Döblinger Hauptstraße. Im Norden des Areals, an der Grenze zu einem Wohnhaus der Achtzigerjahre begrenzen der Rest einer historischen Allee und das Betriebshäuschen der ehemaligen Pferdestraßenbahn das gut 7000 m² große Areal, nach Osten und zur Osterleitengasse erstrecken sich baumbestandene Flächen des ehemaligen Gastgartens, derzeit zum Teil als Parkplatz genützt.

Alte Ansicht des Casino ZögernitzDas historische Gebäude mit seinem berühmten Festsaal stellt mit seinem Garten ein Wahrzeichen von Döbling dar, und man sollte meinen, dass durch Denkmalschutz und Schutzzonenbestimmungen sowie durch eine entsprechende Flächenwidmung auch für kommende Generationen dieses ortsbildprägende historische Gebäude in seinem Bestand und seiner Erscheinung geschützt ist. 

Dem ist aber nicht so.

Nach dem Tode der vorletzten Besitzerin 2007 gelangte die Erzdiözese Wien in den Besitz dieses Anwesens und verkaufte es um wohlfeile 3,5 Millionen Euro 2008 an den jetzigen, Investor, welcher unter anderem nicht nur Geschäfte mit der Familie des syrischen Präsidenten macht(e?), sondern auch beste Beziehungen zu den Politikern der Wiener lokalen und kommunalen Szene herzustellen verstand.

So ist es zu erklären, 

  • dass das Bundesdenkmalamt einen Abänderungsbescheid für einen Teilabbruch des in seiner Gesamtheit denkmalgeschützten Casino Zögernitz erließ,
  • dass derzeit ein Flächenumwidmungsverfahren dahingehend läuft, um die freien Flächen des Zögernitzgartens mit unpassenden, das historische Kerngebäude erdrückenden Luxuswohnbauten zu umstellen,
  • dass mehr als zwanzig Bäume für dieses Investorenprojekt der Motorsäge zum Opfer fallen werden müssen,
  • dass die Bodenversiegelung über ein erträgliches Maß hinaus schreiten wird.

Laut Gesetz darf in einer Wiener Schutzzone nur bei öffentlichem Interesse eine Flächenumwidmung in Bauland erfolgen. Öffentliches Interesse ist jedoch beim Zögernitz nirgends zu sehen. Eine Bürgerbefragung in Oberdöbling würde dies bestätigen.

Doch davon wollen die politischen Verantwortlichen nichts wissen. Der Tenor lautet wie immer: Das Volk ist zu dumm, um seine wahren Bedürfnisse zu erkennen.

Ein unrühmliches Spiel treibt auch der sich gerne mit Konrad Adenauer vergleichende schwarze Bezirksvorsteher von Döbling, der gemeinsam mit der roten und grünen(!) Seite massiv für das Megaprojekt des Investors die Werbetrommel schlägt! 

Das Planungsgebiet 8050 für die Flächenumwidmung, in welchem die Liegenschaft des Casino Zögernitz liegt, umfasst zwischen Döblinger Hauptstraße und Franz-Josefs Bahn insgesamt 34 ha, vielfach parkähnliche Grünflächen, welche durch weitere Umwidmungen einer späteren Verbauung zugänglich gemacht werden sollen. Damit würde der Charakter dieses Bezirkes schnell verloren gehen. 

Der Bausünden sind in diesem Bezirk schon genug! Man denke an Neustift, Sievering, Nußdorf.

 

Derzeit läuft das Umwidmungsverfahren, vom 3.12.2015 bis 14.1. 2016 haben die Wiener die Möglichkeit, in den Entwurf der neuen Flächenwidmung Einsicht (Bezirksamt Gatterburggasse 14) zu nehmen und auch bis 14.1.2016 eine Stellungnahme bei der MA 21 abzugeben.

Darf ich auf die zuständige Seite des MA21, Magistratsabteilung für Stadtplanung und Flächenwidmung hinweisen: www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/8050.html

Besuchen Sie uns auch: www.facebook.com/casino-zögernitz-stop-der-verschandelung.

Auf dieser Seite können Sie sich ein Bild von diesem Megaprojekt machen.

Über ein Mail an zoegernitz2014@gmx.at können Sie Informationen erhalten.

Dr. Rainer Balduin ist praktischer Arzt in Döbling und Bezirksobersvator der Initiative Denkmalschutz für den 18. und 19. Wiener Gemeindebezirk. 

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