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Miroslav und der Reichsparteitag

Da wackelten dem Zuseher die Ohren: Die deutsche TV-Moderatorin sprach nach dem ersten WM-Spiel Deutschlands unbekümmert davon, dass dieses "für Miroslav Klose ein innerer Reichsparteitag" gewesen sei.

Eine reichlich dumme und deplatzierte Bemerkung - noch dazu in Hinblick auf einen Fußballer mit bekannter und hörbarer polnischer Abstammung. Erstaunlich ist die Reaktion des ZDF: Die Dame musste sich entschuldigen, aber weitere Konsequenzen gibt es nicht.

In Österreich hätte es wahrscheinlich schon Parlamentssondersitzungen oder Anzeigen wegen Wiederbetätigung gegeben. In Deutschland hingegen gehört diese Redewendung, die ich hierzulande ungefähr vor 25 Jahren zuletzt gehört habe, offenbar noch immer zur Umgangssprache, wie das ZDF sogar ausdrücklich betonte.

Kann man aus  dieser recht gelassenen Reaktion schließen, dass der Grad der einschlägigen Hysterie in Deutschland geringer ist als in Österreich? Das wäre relativ neu. Hat doch in Deutschland sogar einmal ein Parlamentspräsident zurücktreten müssen, weil er bei einer historischen Gedenkrede die in der schriftlichen Version stehenden Anführungszeichen nicht ausdrücklich ausgesprochen hat, sodass Korrektheits-Fanatiker sagen konnten, er identifiziere sich mit dem Zitierten.

Hat bei der milden Reaktion auf den Reichsparteitag die Tatsache geholfen, dass die Täterin eine der ja noch immer sehr seltenen Frauen im Sportjournalismus ist, gegen die ja die Politische Korrektheit nicht so aggressiv zuschlägt? Oder wird das ohnedies in Deutschland zum dominierenden Sommerthema? Oder geht es einfach um die Akzeptanz der allgemein bekannten Tatsache, dass der Sportjournalismus jener journalistische Bereich ist, der im Schnitt deutlich rechts der politischen Mitte daheim ist?

Dafür spricht jedenfalls auch der Umstand, dass ein, zwei Tage vorher ein anderer, ebenfalls deutscher Sportmoderator die Redewendung vom "Durch das Rost fallen" verwendet hat. Auch diese Wendung steht ja in Österreich auf dem Index der Politischen Korrektheit. Und zwar nicht wegen des  für österreichische Ohren falschen Geschlechts des Rostes, sondern als angebliche Anspielung auf die NS-Todeslager. Obwohl diese Redewendung viel, viel älter ist als der Nationalsozialismus. Aber was solls: Schließlich wird von Political Correctness sogar schon das Vokabel "Schwarzfahren" als angeblicher Rassismus verpönt.

Apropos "Wackelnde österreichische Ohren": Noch nie ist dem Fußballfreund das Verfolgen von Fußballspielen so sehr verleidet worden wie durch das ununterbrochene Tromepeten der sogenannten Vuvuzelas. Das schmerzt durch die grenzwertige Tonlage mehr als die Fouls auf dem Rasen. Das ist aber dafür politisch korrekt und wird nicht verboten.

PS.: Und warum sehe ich dauernd Fußballübertragungen im deutschen Fernsehen? Der Hauptgrund heißt Herbert Prohaska. Der restliche Grund für diese Fahnenflucht ist die viel breitere Berichterstattung und die Intelligenz der Kommentatoren - trotz der erwähnten Dummheiten.

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