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"Sexologen" an der Volksschule: Geschlechter-Leugnung und Homo-Propaganda statt Missbrauchs-Aufklärung

Ich bin der Vater eines sechsjährigen Kindes, das seit heuer die erste Klasse Volksschule besucht. Ich nenne – um niemanden persönlich an den Pranger zu stellen – weder Namen der Lehrer noch die konkrete Schule. Vor einigen Tagen durfte ich an einem Elterninformationsabend des Vereins "Selbstbewusst" zu einem in der Klasse geplanten Workshop zum Thema "Missbrauchsprävention" teilnehmen. Bei der Schulklasse meines Kindes handelt es sich um eine sogenannte "Jahrgangsmischung", es werden also Kinder aller vier Volksschulstufen gemeinsam unterrichtet.

Der Elterninformationsabend war, um es gelinde zu sagen, unangenehm. Mit der Tatsache, dass mir zwei kinderlose "Sexologen" (Eigenbezeichnung) die erste Stunde lang erklärt haben, wie ich meine Kinder zu erziehen habe, kann ich insofern leben, als die Schule meines Kindes eine sehr hohe soziale Spreizung aufweist und manche Eltern vielleicht tatsächlich Gewinn aus dem Vortrag ziehen konnten. Die konsequente Vermeidung des generischen Maskulinums ist inzwischen so verbreitet, dass ich sie hier nur nebenbei erwähne.

Interessanter ist, dass im Vortrag seltener von Buben und Mädchen, als von "Kindern die sich der männlichen/weiblichen Geschlechtskategorie zuordnen" gesprochen wurde. Hier hat dann auch die absolut infame Vermischung des zu unterstützenden Anliegens (Missbrauchsprävention) mit der weltanschaulichen Agenda des Vereins eingesetzt.

Hier nur zwei – vereinfacht wiedergegebene – Behauptungen, die während des Vortrags unwidersprochen (auch seitens der Lehrerinnen) geblieben sind: "Zehn Prozent der Bevölkerung sind homosexuell"; und: "Es gibt keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern" (abgesehen von der Form der Geschlechtsorgane, wie ich im weiteren Verlauf des Vortrags anschaulich sehen durfte) …

Nach der ersten Stunde wurde der freudig erwartete zweite Teil des Vortrags eingeleitet, in dem vorgestellt werden sollte, was denn die Kinder nun im Workshop vermittelt bekommen sollen. Da wird dann Missbrauchsprävention (1. und 2. Schulstufe) im weiteren Verlauf munter mit Sexualaufklärung vermischt, und die Sexualaufklärung (3. und 4. Schulstufe) mit Indoktrination (es erschließt sich mir nicht, was zum Beispiel das Thema Gleichberechtigung mit Sexualaufklärung zu tun hat).

Einen Höhepunkt hatte der Abend, als die Eltern erfahren durften, dass ihren Kindern im Rahmen der expliziten Sexualaufklärung (also immerhin nur die 3. und 4. Schulstufe) anhand von sehr getreuen Stoffmodellen Form, Lage und Funktion von Klitoris und Prostata beigebracht werden. Im weiteren Verlauf des Lebens der Kinder mag dieses Wissen ja recht nützlich werden, aber was 8-, 9- oder 10-Jährige damit anfangen sollen, weiß ich nicht.

Ich finde es auch sinnvoll und wichtig, dass Jugendliche (!) den sicheren und unverkrampften Umgang mit einem Kondom beherrschen, aber ob es notwendig ist, dieses Wissen kleinen Kindern aufzunötigen, bezweifle ich. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch nicht Sexologie studiert habe, sondern nur versuche, meine drei Kinder jeweils individuell und einfühlsam auf ihrem Weg zu verantwortungsbewussten Erwachsenen zu begleiten.

Diese Kritik habe ich den Lehrerinnen meines Kindes auch im persönlichen Gespräch mitgeteilt. Ich lehne die Methoden und die Weltanschauung des Vereins ab. Ich bin enttäuscht, dass die Lehrerinnen aus – für mich nicht nachvollziehbaren Gründen – ein so wichtiges Thema an einen externen Verein abgeben. Um dies nochmals zu betonen: Ich habe absolut nichts gegen eine altersgerechte Aufklärung, sofern diese durch ihre Lehrerinnen stattfindet. Und ich bin mir sicher, dass die Lehrerinnen – neben der grundlegenden Vermittlung des notwendigen Wissens zu Missbrauch und Sexualität – auch die Fragen, die die Kinder bewegen, individuell, altersadäquat und mit der entsprechenden Sorgfalt beantworten könnten. Hier Steuergelder aufzuwenden, um solche Vereine am Leben zu erhalten, halte ich für falsch und verantwortungslos.

Und kann es wirklich im Interesse der Kinder sein, deren Eltern einer Sexualaufklärung per se, kritisch gegenüberstehen, diese (die Sexualerziehung) aus dem Regelunterricht herauszuheben und es den Eltern somit zu ermöglichen, den Kindern dieses Wissen gänzlich vorzuenthalten?

Ich kann nicht schweigen. Ich kann meinen Kindern nicht mehr in die Augen schauen, wenn ich sie diesem Verein ausliefere und meinen Unmut diesbezüglich nicht zu Gehör bringe. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, dem es so geht. Und so füge ich meine Stimme zu denen, die denken wie ich, und schreibe auch stellvertretend für jene, die sich das selbst nicht trauen oder dazu nicht in der Lage sind.

Ich werde mein Kind an den beiden Tagen des Workshops nicht krankschreiben, sondern sie aus den oben genannten Gründen nicht in die Schule schicken. Dies werde ich auch den Lehrerinnen in einem Schreiben mitteilen. Sollte dies rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, so bin ich selbstverständlich bereit diese zu tragen. (Nur um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Solche Konsequenzen sind mir weder explizit noch implizit angedroht worden.)

Der (dem Tagebuch bekannte) Autor arbeitet im öffentlichen Dienst und bittet daher, anonym bleiben zu können.

 

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