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Mauthausen: Die Aufregung

Fast rund um die Uhr war es breit gebrachte Spitzenmeldung: Das "Mauthausen-Komitee" wolle keine Teilnahme von FPÖ-Politikern an einer Gedenkfeier für die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen. Ein ganz zentraler Aspekt wurde dabei jedoch nie dazugesagt - was diese Meldungen zu verlogenen Fake News macht.

Die Begründung dieser Ausladung ist ein altbekannter Trick: Weil Freiheitliche in einer Zeitschrift geschrieben und Wahlkampfinserate platziert haben, in der ein anderer Autor einmal einen ganz grauslichen Satz geschrieben hat, sei die FPÖ als Ganzes untragbar.

Das alleine ist schon grotesk. Denn so ziemlich jeder österreichische Politiker und Intellektuelle hat schon einmal in fast jedem Medium etwas geschrieben oder gesagt und so ziemlich jede Partei hat in fast jedem Medium inseriert. Und in fast jedem Medium haben irgendwelche andere Autoren irgendwann etwas ganz Grausliches geschrieben. Eine solche Gleichsetzung ist daher nur ein billiges Scheinargument.

Den meisten Menschen fällt es ja schon schwer genug, zu dem zu stehen, was sie selbst im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal geschrieben, getan oder gesagt haben (siehe auch das berühmte Adenauer-Zitat: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?"). Geschweige denn, dass man für alle Texte Verantwortung tragen könnte, die irgendjemand anderer in einem Medium geschrieben hat, in dem man selbst aktiv ist. Diese Identifikation ist noch grotesker, wenn eigentlich gar niemand den ganzen Text kennt, aus dem der inkriminierte und sehr schlimm klingende Halbsatz stammen soll (ich auch nicht – ich habe jene Zeitschrift nicht einmal noch in der Hand gehabt, geschweige denn gelesen; ich hatte daher fast schon den Verdacht, die Zeitschrift existiere nur in der Antifa-Kampagne, wo sie ständig vorkommt).

Dieses Dreimal-über-die Bande-Denunzieren läuft immer nach dem gleichen Schema. Man kann daher davon ausgehen, dass es schon im Grundmodul sozialistischer Funktionärsausbildung gelehrt wird: Wenn Du mit Deinem Gegner nicht fertig wirst, dann unterschiebe ihm halt Texte anderer und stelle dann irgendeinen Bezug her. Und am besten eignet sich dazu immer das Brauneinfärben.

Noch viel erstaunlicher ist aber, wer eigentlich das Mauthausen-Komitee ist, das sich mit diesem Dreimal-über-die-Bande-Trick so aufregt. Denn wer glaubt, im Mauthausen-Komitee würden die letzten hochbetagten Überlebenden der Nazi-Greuel den Ton angeben, der irrt gewaltig. Längst ist dieses Komitee in den Händen der nachgeborenen SPÖ-Generation.

Und jener Mann, der da ständig im Namen des ganzen Komitees spricht, ist ein knallroter Genosse, ein Herr Willy Mernyi, der im Hauptberuf Bundesgeschäftsführer der "Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen" ist. Der gelernte Starkstrommonteur sitzt daneben auch in den ORF-Gremien und hat dort allen Wrabetz/Dittlbacher/Wolf-Umtrieben immer brav die Mauer gemacht. Der Mann ist -natürlich - erst Jahrzehnte nach Ende des Nationalsozialismus auf die Welt gekommen. Er ist Autor mehrerer bezeichnender Schriften wie: "Mit NLP zum politischen Erfolg" (=Neuro-Linguistisches Programmieren) oder: "Kampagnen und Aktionen erfolgreich organisieren". Letzteres setzt er offensichtlich und ganz im Dienst der Partei auch als Vorsitzender jenes Komitees um.

Der wirkliche Skandal ist weniger, dass die SPÖ und der engst mit ihr verschwisterte ÖGB diese Über-die-Bande-Kampagne gestartet haben. Der wirkliche Skandal ist, dass darüber zwar groß berichtet wird, aber ohne dass der ORF oder eines der sonstigen sich dazu auslassenden Medien den hauptberuflichen und biographischen Hintergrund des Herrn Mernyi auch nur andeuten würde. Er taucht vielmehr ganz parteineutral immer nur als Komitee-Vorsitzender auf.

Damit ist die ganze Berichterstattung nicht bloß unvollständig, sondern eindeutig verlogen und Fake News.

Man denke nur daran, wie der ORF beispielsweise bei Hochschülerschaftswahlen ständig bei der formal selbständigen "Aktionsgemeinschaft" dazu sagt, dass diese "ÖVP-nahe" sei.

Der ORF berichtet nicht über eine Kampagne, sondern ist Teil von ihr. Das ist zutiefst verachtenswert. Von der Notwendigkeit einer sauberen und in die Tiefe gehenden historischen Annäherung an das Thema einmal ganz abgesehen, die eigentlich auch folgende Fakten umfassen müsste:

  • So ist keine einzige Äußerung des Mauthausen-Komitees oder seines Vorsitzenden zu den wirklich unappetitlichen antisemitischen Sprüchen eines Bruno Kreisky bekannt (wie: "Wenn die Juden ein Volk sind, so ist es ein mieses Volk"). Diese sich über viele Jahre hinziehenden Kreisky-Äußerungen übertreffen alles bei weitem, was heutigen Freiheitlichen nachsagbar ist.
  • So hat Kreisky auch weitaus die meisten wirklichen Ex-Nationalsozialisten in seine Regierung aufgenommen, die es dort je gab. Was eine Sauerei war, auch wenn Kreisky selbst jüdischer Herkunft war.
  • So ist auch keine sonderliche Anti-NS-Aktivität der österreichischen Gewerkschaften während des Hitler-Regimes in den Geschichtsbüchern vermerkt.
  • So wurde der prominenteste Arbeiterführer, der im KZ war, nämlich Franz Olah, hingegen von Gewerkschaft und Partei in den Sechziger Jahren schändlich verfolgt und ins Gefängnis gebracht. Was absolut totgeschwiegen wird - gerade von jenen Medien, die gerne tief in der Vergangenheit wühlen.
  • So ist es ganz eindeutig, dass die FPÖ, die einst eine zweifellos stärkere Wurzel unter den ehemaligen Parteigenossen hatte als die übrigen Parteien, heute penibel bedacht ist, sich von jedem einschlägigen Anstreifen fernzuhalten. Mit etlichem Erfolg - den man eben schon daran sieht, dass ihr die SPÖ solche über die Bande anhängen muss.

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