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Er lügt fast so oft, wie er den Mund aufmacht

So gut wie jeder Auftritt des Noch-SPÖ-Vorsitzenden bringt eine weitere Unwahrheit. In einem Ausmaß, das das in der Politik leider Übliche noch weit übersteigt.

Das hat er soeben wieder beim EU-Gipfel gezeigt. Dort hat er wörtlich gesagt: "Österreich wird Kontinuität haben, was die Zuverlässigkeit als europäischer Partner betrifft. Das ist allen klar hier." Netter Satz. Nur war das der gleiche Kern, der drei Wochen davor beim vorigen EU-Gipfel wörtlich die "Besorgnis" bei anderen Gipfelteilnehmern über die FPÖ verkündet hat. Wörtlich: "Die gelten als krass antieuropäisch."

Ganz eindeutig: Eine dieser beiden Aussagen muss eine Lüge sein, ist doch die FPÖ höchstwahrscheinlich Mitglied der nächsten Bundesregierung und kann denkunmöglich von den EU-Partnern gleichzeitig als "krass antieuropäisch" und zuverlässiger "europäischer Partner" eingestuft worden sein. Auch ein totaler Sinneswandel ist auszuschließen.

Der Mann dreht und wendet aber auch sonst die Wahrheit, wie er sie braucht. So füllen die Unwahrheiten, Halbwahrheiten, Beschönigungen, Verdrehungen Kerns etwa allein rund um den von ihm im vollen Wissen, für welchen Dreck der Mann berüchtigt ist, engagierten Herrn Silberstein ganze Bücher. Das meiste davon ist ja auch hier angesprochen worden.

Ebenso verlogen ist, dass Kern seit der Wahl nichts mehr von seiner Ankündigung wissen will, dass er als Zweiter definitiv in Opposition geht. Und dass der Erste jedenfalls Bundeskanzler werden soll. Das hat er bei seinem famosen TV-Interview mit Freund Tarek Leitner definitiv gesagt.

Zitat etwa laut "Presse": "Eine klare Ansage hatte Kern zu Ende des Gesprächs parat. Der Erste nach der Wahl solle die Regierung anführen. "Für mich ist das ganz klar", sagte Kern. Wer Erster werde, solle den Bundeskanzler stellen. Und wenn die SPÖ nur Zweiter werde, dann werde er in Opposition gehen."

Oder laut "Standard": "Bundeskanzler Christian Kern kündigte am Montag im ORF-"Sommergespräch" an, in Opposition zu gehen, sollte die SPÖ Zweiter werden."

Oder in orf.at: "Sollte die SPÖ bei der Nationalratswahl nicht Erster werden, will Bundeskanzler und SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern in Opposition gehen, sagt er im Interview auf Radio NÖ."

Es ist absolut unerträglich, wenn Kern jetzt so tut, dass ihn alle missverstanden hätten und er dabei das Gegenteil des Berichteten gesagt hätte. Ganz abgesehen davon, dass keiner dieser Berichte von Kern oder der SPÖ dementiert worden ist.

Begreift die Partei nicht, wie sehr sie auch selbst unter einem solchen Vorsitzenden moralisch immer weiter verkommt, wie sehr ihre ganze Reputation beim Teufel ist?

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