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Politisch-korrekter Filmriss

24 Bilder pro Sekunde ergeben für das menschliche Auge schöne fließende Bewegungsabläufe. Deshalb sind diese 24 Einzelbilder pro Sekunde bei Kinofilmen Standard. Man kann natürlich auch den Zelluloidstreifen zerschneiden und sich die Tausenden Bilder eines Filmes einzeln ansehen. Jedes Bild für sich. Ohne einen Bezug zu den vorangegangenen oder den kommenden herzustellen. Eine Handlung oder ein Gesamtbild wird man so nicht erkennen können. Deshalb ist das natürlich ohne jeden Sinn, deshalb wird diese Art der Filmbetrachtung gemeinhin auch nicht praktiziert, aber genau das machen derzeit die politisch-korrekten Politiker, Journalisten und Wissenschaftler, wenn es um Islam, Islamismus und Terrorismus geht.

Wann immer irgendwo auf der Welt ein Gotteskrieger mit einem „Allahu Akbar“ auf den Lippen Menschen in die Luft sprengt, köpft oder anderswie abschlachtet, und das kommt mittlerweile mehrmals pro Tag vor, dann wird jede dieser Taten für sich, ganz isoliert und ohne jede Bezug zu anderen Attentaten im Namen des Propheten betrachtet, analysiert und bewertet.

Wenn die Hamas Raketen auf Kindergärten und Schulen abfeuert, dann ist die menschenverachtende Politik der Israelis daran schuld. Wenn in Europa ein Islamist mit einem Auto in eine Menschenmenge rast, dann ist es unsere fehlende Willkommenskultur. Wenn im Irak die letzten Nichtmoslems in die Luft gesprengt werden, dann sind das die Folgen der US-Politik und der US-Invasion.

Wenn in Nigeria Boko-Haram wieder einmal dutzende Christen abschlachtet, dann ist das das Erbe der europäischen Kolonialpolitik. Wenn in China in einem Bahnhof eine Bombe hochgeht, dann ist das die Unterdrückungspolitik des Pekinger Regimes. Und jede Wette, wenn in Deutschland demnächst Islamisten zuschlagen sollten, dann sind die eigentlich Schuldigen die PEGIDA-Demonstranten, die mit ihren Protesten das „Klima im Land vergiftet haben“.

Kein Erklärungsversuch ist zu hanebüchen, keine Ausrede zu plump, nur damit die westlichen Appeaser und Duckmäuser weiterhin ruhig schlafen können und der blutig rote Faden, der all diese Ereignisse miteinander verbindet, für das gemeine Stimmvieh unsichtbar bleibt.

Deshalb müssen all diese Ereignisse für sich stehen, müssen der Gesamtkontext und die Historie völlig ausgeblendet werden. Diese singuläre Betrachtungsweise, dieser politisch-korrekte Tunnelblick verhindert eine sinnvolle wissenschaftliche Analyse, führt zu einer völlig realitätsfernen Politik und zu einer abstrusen medialen Berichterstattung, die nur noch jene erreicht und befriedigt, die sich auf diese reduzierte Denk- und Sichtweise einlassen.

Nur ein verbindendes Element haben all diese Gräueltaten laut politisch-korrekter Lehre: Sie haben nichts mit dem Islam zu tun. Auch der historische Kontext muss völlig ausgeblendet werden, ansonsten könnte aus all den vielen Einzelfällen plötzlich ein gewaltiger Film mit einer relativ simplen Botschaft vor unseren Augen entstehen. Und das will doch keiner, zumindest nicht jene, die in Europa (noch) an der Macht und bei den Futtertrögen sind.

Und weil selbst diese Einzelbildanalyse nicht mehr ausreicht, um die Bürger ruhig zu stellen, werden die Taten auch noch verharmlost, relativiert und wenn irgendwie möglich unter den Tisch gekehrt. Beliebt ist dabei die bewährte Täter-Opfer-Umkehr. Die islamistischen Gräueltaten sind immer nur eine Reaktion auf etwas noch Schlimmeres und Böseres: Kapitalismus, westlicher Imperialismus, Zionismus, weißer Rassismus, fehlende Willkommenskultur, etc. Selbst wenn Islamisten über 100 Kinder abschlachten, ist das im Grunde die Schuld des pakistanischen Militärs.

Umgekehrt wird jede Kritik an Islamismus und Islam sofort dämonisiert. Kritiker als Idioten, Nazis, Rassisten und eine Gefahr für den Frieden im Land hingestellt. Bei den Islamkritikern gibt es, ganz im Gegensatz zu den Islamisten, überhaupt keine Einzelfälle, hier wird alles und jeder miteinander in Verbindung gebracht. Wenn es sein muss, sogar mit den Kreuzzügen vor mehreren hundert Jahren.

So entsteht vor den Augen der verängstigten politisch-korrekten Schafherde ein mächtiges, weit verzweigtes und furchtbar fieses rassistisches Netzwerk. Um diesen riesigen Popanz erschaffen zu können, ist keine Methode zu unseriös und zu schmierig. Da verkleiden sich schon mal TV-Reporter als PEGIDA-Demonstranten, um frech in die Kamera zu lügen, da kritzeln linke und grüne Parteifunktionäre Hakenkreuze und rechte Hassparolen an Hauswände, nur damit die Bürger vom Hauptfilm, der gerade in ganz Europa läuft, abgelenkt werden.

Es ist eine Situation, wie sie Platon in seinem Höhlengleichnis beschrieben hat. Die Menschen sitzen in einem Erdloch und starren auf die von der Politik und den Medien an die Wand projizierten Schattenspiele. Doch immer mehr Menschen stehen auf und verlassen die politisch-korrekte Höhle, auch wenn dieser Prozess, wie einst von Platon beschrieben, sehr schmerzhaft ist.

Und genau das beunruhigt die europäischen Eliten. Am liebsten würden sie ja den Höhlenausgang zumauern, doch das trauen sie sich (noch) nicht. Derzeit begnügt man sich damit, den Ausgang mit Desinformationsmüll zu verstellen.

Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Kürzlich sind seine neuen Bücher „Die Feinde der Freiheit“ und „Das Phänomen Conchita Wurst: Ein Hype und seine politischen Dimensionen“ erschienen.

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