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Buchbesprechung: Rassenbewusstsein im 21. Jahrhundert

Wenn US-Präsident Obama heute aus den Reihen der schwarzen Minderheit des Landes kritisiert wird, dann dafür, dass seine Politik nicht schwarz genug ist. Wenn mexikanischstämmige Abgeordnete, Senatoren oder Bürgermeister mit Attacken seitens (legal oder illegal) zugewanderter Latinos konfrontiert werden, dann deshalb, weil sie deren Interessen nicht nachdrücklich genug vertreten. Selbst die Immigranten aus Asien erkennen nach und nach, dass sich mit Initiativen zu Lasten der weißen Mehrheit materielle Vorteile erringen lassen.

Den Grund für die genannten Entwicklungen ortet der Autor Jared Taylor, Philosoph und Ökonom, im ausgeprägten Rassenbewusstsein dieser Bevölkerungsgruppen. Ein Rassenbewusstsein, das eine seit den 1960er Jahren betriebene, auf Integration und Förderung von Minderheiten gerichtete Regierungspolitik der weißen Mehrheit im Lande gründlich ausgetrieben hat.

Rassenbewusstsein zu zeigen, ist in den USA heute jedermann erlaubt – so lange er nicht weiß ist. 95 Prozent der Schwarzen im Lande haben Barack Obama zum Präsidenten gewählt. Eine beträchtliche Zahl von ihnen ausschließlich seiner Hautfarbe wegen. Niemand kommt auf die Idee, sie deshalb des Rassismus zu zeihen.

Würde dagegen ein Weißer seine Entscheidung für John McCain oder Mitt Romney mit dessen Hautfarbe begründen, stünde das Urteil sofort fest: Ein ewiggestriger Rassist. Nur in einer einzigen Sache wird den Weißen kollektives Bewusstsein zugestanden: Wenn es um deren unauslöschliche Schuld geht – ihre vor langer Zeit an schwarzen Sklaven begangenen Verbrechen…

Taylor untersucht den Mythos der multiethnischen Integration, die von den (linken) Eliten als Identität stiftendes Merkmal und Grund für die Stärke der Nation gefeiert wird. Er kommt zu einem ernüchternden Befund: Die USA wurden als Staat von Weißen für Weiße gegründet. Selbst der (fälschlich) zum Sklavenbefreier stilisierte Präsident Lincoln verschwendete keinen Gedanken an eine Integration oder Gleichstellung der Schwarzen. Vielmehr empfing er anno 1862 – nicht lange nach Ausbruch des Bürgerkriegs – als erster US-Präsident eine schwarze Delegation, um mit ihr über die Aussiedlung befreiter Sklaven zu verhandeln.

Ein (positiver) Beitrag zugewanderter, nichtweißer Minderheiten (gleich welcher Herkunft) zum Fortschritt der amerikanischen Nation ist schwer zu finden. Im Gegenteil – der größte Teil aller Probleme, mit denen die Vereinigten Staaten heute intern zu kämpfen haben, hat mit der schwarzen, rund 13 Prozent starken Minderheit und mit der seit den 1960er Jahren explodierenden Zuwanderung von Latinos (die mittlerweile rund 18 Prozent der Bevölkerung stellen) zu tun.

Wäre eine bunte Bevölkerungsmischung – wie von den Progressiven rund um den Globus ebenso unermüdlich wie unwidersprochen behauptet – tatsächlich vorteilhaft, müssten Staaten wie der Libanon, Jugoslawien oder Afghanistan Erfolgsmodelle darstellen. Das Gegenteil ist der Fall. Stattdessen schreiben homogene, „reinrassige“ Staaten wie Japan, Taiwan oder Südkorea Erfolgsgeschichten. Das sollte auch nicht weiter verwundern, denn rassistisch motivierte „Hate Crimes“, „affirmative Actions“ oder Zerwürfnisse um ethnisch „gerechte“ Quotenbesetzungen für Führungsfunktionen sind dort unbekannt. Alle damit verbundenen Reibungsverluste ebenso.

Taylor stellt die berechtigte Frage: „Wenn die Nichtweißen damit fortfahren, ihre rassenbasierten Interessen auszubauen, ist es dann klug, wenn die Weißen weiterhin so agieren, als ob sie keine hätten?“ Sein Buch versteht er als „den Versuch, Rassenbeziehungen zu verstehen, wie sie sind, und nicht, wie wir uns wünschen würden, dass sie sein sollten.“

Dass Wikipedia ihn als „White Supremacist“ denunziert und als Stichwortgeber des Ku-Klux-Klan darstellt, überrascht nicht. Gegen seine – passagenweise etwas ermüdende – Präsentation von Zahlen und Fakten weiß der Meinungshauptstrom eben kein anderes Mittel ins Treffen zu führen als die Rassismuskeule.

Der Autor weist akribisch (mit hunderten von Quellenverweisen) nach, dass die Vorstellung einer zum gemeinsamen Vorteil gereichenden, multikulturellen Gesellschaft nichts weiter ist als eine Illusion. Ethnische Inhomogenität bringt Spannungen und Probleme, keine „gegenseitige Befruchtung“. Gleich und gleich gesellt sich eben gern. Nie waren die einzelnen ethnischen Gruppen in den USA durch tiefere Gräben getrennt als heute.

Noch jeder Versuch einer von den politischen Eliten gewünschten, zum Teil mit robusten Mitteln vorangetriebenen Rassenmischung, ist gescheitert. Allein die „Hauptkampflinie“ hat sich deutlich verschoben: Rassenunruhen entzünden sich heute nicht mehr bevorzugt zwischen schwarz und weiß, sondern meist zwischen der etablierten schwarzen und der (durch massenhafte illegale Einwanderung) progressiv wachsenden, lateinischen Minderheit. Bürgerkriegsähnliche Zustände in den von mexikanischstämmiger Zuwanderung besonders stark geprägten Bundesstaaten (wie Kalifornien, New Mexico und Texas), die nur durch massive Aufgebote von Eliteeinheiten der Polizei unter Kontrolle gehalten werden können, sind keine Seltenheit.

Ob in den Schulen, an den Arbeitsplätzen, in öffentlichen Einrichtungen, ob beim Wohnen oder in der Kultur: Von freiwilliger, von den Betroffenen selbst gewünschter Integration kann keine Rede sein. Wer nicht anders muss, bleibt bei seiner Gruppe. Je weniger Berührungslinien, desto weniger Gefahr von rassisch motivierten Konflikten.

Keine Rede von der vorteilhaften Wirkung des „einander besser Kennenlernens“: Je mehr man über die jeweils andere Gruppe weiß, desto größer deren Ablehnung. Dass die angeblich diskriminierten (in Wahrheit aber durch einschlägige Gesetze und Quotenregelungen zu Lasten der Weißen massiv bevorzugten) nichtweißen Minderheiten mittlerweile zu den lautstärksten Befürwortern rassenorientierter (d. h. antiweißer) Politik geworden sind, passt ins Bild.

Allen anders lautenden zeitgeistigen Behauptungen zum Trotz, sind die zum Schluss getroffenen Feststellungen des Autors, die auch für Europa von Bedeutung sind, bedenkenswert: „Die demographischen Kräfte, die wir in Bewegung gesetzt haben, haben Bedingungen geschaffen, die inhärent instabil und potentiell gefährlich sind. Alle anderen Gruppen wachsen zahlenmäßig und verfügen über eine klare rassische Identität. Nur die Weißen haben kein rassische Identität, befinden sich permanent in der Defensive und auf dem Rückzug. Sie haben die Wahl: Wiedererlangung des Sinns für ihre Identität und die Entschlossenheit, ihre Zahl zu erhalten, ihre Traditionen und ihre Art zu leben – oder in Vergessenheit zu geraten.

Für jene Europäer, die sich unentwegt vor einer weiter zunehmenden Übermacht der USA ängstigen, ist das eine möglicherweise trostreiche Lektüre. In Wahrheit aber ist es eine erschreckende Bestandsaufnahme, die mit wenigen Anpassungen auch auf die Alte Welt anzuwenden ist. Die westliche, weiße Kultur scheint ihre Zukunft hinter sich zu haben…

White Identity, Racial Consciousness in the 21st century
Jared Taylor
New Century Books
340 Seiten, broschiert, Englisch
ISBN: 978-0-9656383-9-5
Kindle: $ 11,21, gedruckt dzt. vergriffen, gebraucht ab $ 60,-

Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien

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