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Tirol, Stronach und der Zustand der Parteien

In Tirol wird es von drei Listen im Namen des meist abwesenden Frank Stronach nun bloß eine einzige geben. Das Chaos rund um diese Entscheidung zeugt vom Zustand der Stronach-Partei, aber auch von jenem der beiden einstigen Großparteien.

Dass Stronach die Garantie für Chaos ist, wurde in den letzten Monaten ziemlich vielen bewusst. Wenn in seiner Neupartei selbst die kleinste Entscheidung dem großen Steuerflüchtling vorbehalten ist, wenn es zumindest bis zur Stunde bis auf ein paar Schlagworte kein klares Programm gibt, wenn bisher alle interessanten Persönlichkeiten angesichts des diktatorischen Monopol-Anspruchs des Parteigründers abgesagt haben, dann ist ein solches Ergebnis vorprogrammiert. Jetzt werden dort halt einmal die Rechtsanwälte viel verdienen, wenn nicht Stronach noch plötzlich das Gegenteil dessen für wahr erklärt, was derzeit Linie seiner Wiener Parteiführung ist. Stronach hätte sonst statt dreier keine einzige Liste in Tirol, die er zu unterstützen geruht. Die Gültigkeit der Wahl könnte nun lange in Schwebe bleiben.

Aber auch Schwarz und Rot sollten sich nicht allzu laut über das Stronach-Chaos freuen. Denn auch ihr Verhalten rund um die Tiroler Groteske war sehr seltsam.

Die Schwarzen unter dem schwer angeschlagen in den Seilen hängenden Gesamtschulbefürworter, Fußballexperten und Interviewverweigerer Günther Platter stehen massiv in Verdacht, ganz bewusst in der Wahlkommission ausgerechnet jene Liste zugelassen zu haben, die von Stronach am heftigsten abgelehnt wird. Man wird es nicht nachweisen können, weil formalrechtlich haben die Stronach-Leute den Schwarzen ja etliche Vorwände für diese Entscheidung serviert, aber der Verdacht ist stark, dass die Tiroler ÖVP das in ihrer Verzweiflung sehr bewusst gemacht hat.

Und die SPÖ? Sie schwieg lange zu Stronach. Jetzt aber tritt sie plötzlich als sein Sekundant auf. Ihr Justizsprecher Hannes Jarolim stellte sich in dem Tiroler Disput massiv an seine Seite (wenn man den Verdacht auszuschließen versucht, dass er das in Wahrheit als Rechtsanwalt tut). Damit aber gibt es zum ersten Mal einen starken Beweis für das, was bisher Schwarz und vor allem Blau nur behauptet haben: Das Antreten Stronachs sei von der SPÖ inszeniert worden, um eine schwarz-blaue Mehrheit im Parlament zu verhindern. Solcherart wolle die SPÖ erstens die große Koalition und zweitens das Kanzleramt für sich retten.

Bisher hielt ich das für eine der vielen in der Politik üblichen Verschwörungstheorien, obwohl in einem kritischen Menschen eigentlich die Stronach-Festspiele der SPÖ-Medien von ORF bis „Krone“ schon längst Zweifel wachgerufen haben sollten. Jetzt aber scheint mir der Vorwurf endgültig an Gewicht gewonnen zu haben. Die SPÖ kalkuliert offenbar: Zwar werden auch etliche unserer Wähler zu Stronach wechseln, aber die ÖVP und vor allem die FPÖ werden noch viel mehr unter seinem Antreten leiden. Was bei der FPÖ ja auch in den Umfragen nachlesbar ist.

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