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Endlich: Griechenlands Chefstatistiker werden angeklagt

Man sollte sich nie zu früh freuen: Die lange erwartete Anklage gegen die griechischen Chefstatistiker ist kein Hoffnungsschimmer, sondern absolut deprimierend – wenn man sie genauer anschaut.

Der Mann namens Andreas Georgiou als Chef und zwei weitere Mitarbeiter der staatlichen Statistikbehörde werden nicht etwa angeklagt, weil Griechenlands Statistiker jahre- und jahrzehntelang die Miteuropäer belogen und die Lage des Landes brutal geschönt haben; weil sie in Kollaboration mit diversen Politikern Griechenland in den Euro hineingeschwindelt haben; weil sie letztendlich entscheidend dafür waren, dass Griechenland den Miteuropäern Hunderte Milliarden gekostet hat.

Aber nein, wegen all dem wird nicht angeklagt. Der Vorwurf bedeutet vielmehr das Gegenteil! Die Angeklagten sollen das Defizit 2009 zu groß dargestellt haben. Sie sollen Teil einer von Deutschland angeführten Verschwörung gewesen sein, um strenge Sparmaßnahmen durchzusetzen.

Man fasst es nicht, welcher Geist noch immer in Griechenland dominiert. Man fasst es nicht, dass überhaupt jemand auf die Idee kommen kann, solch abstruse Gedanken zu einer Anklage zu formen.

Die paranoiden Fanatiker hinter diesem Strafverfahren begreifen gar nicht, welche Argumentation sie damit ermöglichen: Wenn nämlich die Finanzlage Griechenlands ohnedies nicht so schlimm ist, sondern nur von „Verschwörern“ dramatisiert worden ist, dann hat das klare Konsequenzen. Dann soll das Land uns Miteuropäern einfach unser Geld und unsere Haftungen zurückgeben! Wenn Griechenland das tut, dann hat es auch die volle Berechtigung, die Statistiker anzuklagen. Wenn aber nicht, dann ist es für die wohl absurdeste Verschwörungstheorie der europäischen Nachkriegsgeschichte verantwortlich.

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