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Mena vs. Lena: linker Humor auf Österreichisch

Der Watschentanz in der linken Szene hat neue Dimensionen bekommen. Die Affäre Lena vs Mena ist zuerst zwar widerlich, aber entlarvend für die linke Szene gewesen, dann wurde sie langweilig und eine ärgerliche Ablenkung von den wirklichen Problemen des Landes. Inzwischen aber ist sie wirklich lustig geworden, hat ganz neue Spielflächen erobert und spielt die langweiligen ORF-Comedians völlig an die Wand.

Denn jetzt ist aus einem Match einiger großteils anonymer Akteure aus dieser Szene eine Schlacht am Boulevard geworden. Was der "Kronenzeitung" der Familie Dichand ihre Lena (Schilling) ist, ist dem Konkurrenzimperium der "oe24"-Familie Fellner ihr (Bohrn) Mena. Der eine ist da Kolumnist, die andere dort. Man hält sich halt seinen Hauslinken, lässt ihn seine Texte schreiben und zieht mit ihm auch in die Boulevard-Schlacht.

Vor allem aber beschießen die beiden Boulevard-Medien jeweils den Liebling der Gegenseite. Zur Demonstration einige der vielen Granaten aus dem Hause Fellner, wo man ganz offensichtlich glaubt, der "Kronenzeitung" durch weitere Beschädigung ihrer jugendlichen Mitarbeiterin schaden zu können:

  1. "So macht sich Wirt über Schilling lustig";
  2. "Causa Schilling: Voggenhuber rechnet mit den Grünen ab";
  3. "Spiegel enthüllt: Grüne wollten Schilling-Berichte stoppen";
  4. "EU-Umfrage: Grüne stürzen mit Schilling völlig ab";
  5. " ,Grünen- Hass‘: neue Enthüllungen zu Schilling-Lüge";
  6. "Wegen Lena Schilling: Bohrn Mena-Attacke auf die Grünen;
  7. "Schilling Causa: Grüne werfen Kritikern Silberstein-Methoden vor";
  8. "Bohrn Mena: Schockiert über Verfall" (Wörtlich heißt es darin: "Dass eine Regierungspartei, ausgestattet mit der Macht der Ämter und Millionen an Steuergeld, so demokratiefeindlich agiert, sollte uns in Alarmbereitschaft versetzen. Wäre es die FPÖ, wir hätten schon lange eine Lichterkette um den Ring gebildet.")
  9. "Grüne durch Schilling beschädigt";
  10. "Wirrer KPÖ-Flyer: KPÖ wirft Schieder Impotenz vor" (Besonders skurrile Attacke auf jene Partei, zu der Schilling möglicherweise wechseln will …):
  11. "All-Felix über Schilling-Affäre: Geiler geht’s nicht mehr!";
  12. "Grüner Insider: Die echte Krise steht uns erst bevor";
  13. " ,Skrupellos‘: Veronika Bohrn Mena rechnet mit Schilling ab;"
  14. "Jetzt fix! Bohrn Mena klagt Lena Schilling";
  15. "Nach Schilling: Grüne stürzen in Umfrage brutal ab";
  16. "Grüne haben Glaubwürdigkeit verspielt";
  17. "Dieser grüne Super-GAU ist nicht mehr zu reparieren";
  18. "Veronika Bohrn Mena: Lena wird nicht aufhören zu lügen";
  19. "All-Felix über Lena Schilling: Diese Frau muss verhindert werden";
  20. "Der Fall Schilling: Protokoll eines grünen Super-GAUs";
  21. "Wegen Lena Schilling: Wüste Gudenus-Attacke auf VdB: ,Linker Vogel‘" (Selbst der Ibiza-Reisende wird also aus der Schublade geholt, um loszuballern);
  22. "Jetzt sogar Streit um Schillings Tanzlehrer-Ausbildung" (die grüne Kandidatin gibt als Beruf auf dem Stimmzettel "Autorin, Tanzlehrerin" an – was beides mehr als zweifelhaft ist; als "Autorin" hat Schilling vor zwei Jahren ein Buch mit mäßigem Erfolg herausgebracht und als "Tanzlehrerin" ist sie der für diese Bezeichnung zuständigen Tanzlehrakademie überhaupt unbekannt).

Und so weiter, und so fort: Noch zahlreiche andere oe24-Beiträge stoßen ins gleiche Horn. Dabei war Lena vorher – wohl schon wegen ihres adretten Gesichtes – bei den Fellners immer sehr positiv angeschrieben. Bis eben der öffentliche Infight mit dem Fellner-Mitarbeiter Bohrn Mena ausgebrochen ist. Darauf kam Lena Schilling gezielt ins Feuer von oe24. Das ließ wiederum das Krone-Imperium nicht lange zögern. Ist doch Lena Kolumnistin bei der "Krone".

Ein paar Auszüge aus dem einstigen Auflagenweltrekordler, wie die "Krone" auf den Fellner-Mitarbeiter schoss:

  • "Bei NGOs unten durch: Die Bohrn Menas: Ein Ehepaar mit fragwürdigem Ruf";
  • "Ehepaar mit strittigem Ruf" (dabei wird einerseits um die ehemalige Pilz-Abgeordnete Bißmann zitiert, für die Bohrn Mena einst als Referent gearbeitet hatte; ihr zufolge sei sie von Bohrn Mena durch eine Fake-Seite in einem Konflikt mit Peter Pilz hineingelegt worden; andererseits wirft die Krone Martin Balluch aus der radikalen Tierschützer-Szene in die Schlacht, der Bohrn Mena sogar "dubiose" Methoden sowie "Verrat" vorwirft und ihm den Hang zu ständigen Klagsdrohungen unterstellt).

Noch viel tiefer greift Bohrn Mena selbst im Internet in die Schmähungskiste, wo er über angebliche "rassistische" Attacken auf sich ortet und sehr böse Schmähungen zitiert, die über ihn gefallen seien:

"Sie (so schreibt der langjährige SPÖ-Funktionär Bohrn Mena über seine eigene Ehefrau) hat einen einzigen Fehler: Mich. Sie hat das Pech, mit einem Latino verheiratet zu sein, der laut und impulsiv ist und NUR deswegen zur Zielscheibe einer zutiefst rassistischen Erzählung geworden ist: Der ,Affe', der seine Frau schlägt …"

Wobei ich zwar viel zu diesem Intrigenzirkus gelesen habe, aber nirgendwo solche Schmähungen. Dass irgendjemand Bohrn Mena seine Herkunft vorwerfen würde, ist mir allerdings trotz intensiver Suche völlig neu, oder dass ihn gar jemand "Affe" genannt hätte. Das klingt ganz nach dem typisch aggressiven Selbstmitleid der woken Opferszene.

Die wechselseitige Bekübelung hat einen Beobachter zur präzisen Diagnose gebracht: "Simmering gegen Kapfenberg war damals – jetzt ist’s ,Krone‘ gegen ,Österreich‘; oder Dichands gegen Fellners". Oder eben Mena gegen Lena.

Dem allen kann man nur hinzufügen: Bitte weiter so! Österreich und die Welt haben ja keine größeren Probleme …

Wir haben eh so wenig zu lachen. Und nichts ist da lustiger als eine neue Schlacht der Diffamierungsvorwürfe links gegen links auf tiefstem Gossenniveau mit den typisch linken Schlachtrufen "Sexistisch!" hier und "Rassistisch!" dort.

PS: Ebenfalls recht lustig sind die diversen Witze, die dazu im Internet kursieren. Ein paar sind etwa hier zusammengefangen worden.

PPS: Der ungewöhnliche Name "Bohrn Mena" setzt sich aus den Namen der beiden Eltern des linken Propagandisten zusammen, verzichtet aber auf den Bindestrich. Da offenbar in Österreich eine solche Namensduplizierung möglich ist, kann man Adeligen, die seit hundert Jahren auf Verlangen der Sozialisten ihre Adelsnamen nicht führen dürfen, einfach eine Heirat mit einer Frau Graf oder Fürst empfehlen. Oder warum sollten sich nicht Angehörige der "Casa Austria" den Namen "Kaiser Habsburg" per Trauschein ganz legal erwerben? Hoffentlich ohne die von Frau Schilling behaupteten Szenen einer Ehe ...

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