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23 Tote totgeschwiegen: Jetzt wird das Misstrauen explodieren

Das Bekanntwerden von  23 Todesfällen in einem einzigen Land nach Corona-Impfungen bei Menschen mit schwerster Gebrechlichkeit und von mehreren Toten in einem weiteren Land steht in krassem Widerspruch zu den ständigen Alles-Problemlos-Meldungen der österreichischen Gesundheitsbehörden. In Österreich wird trotz dieser Todesfälle weiterhin ungebremst in den heimischen Altersheimen geimpft. Genauso skandalös: In keinem einzigen österreichischen Medium war nach Bekanntwerden dieser Fälle auch nur eine Zeile darüber zu lesen. Mit diesem neuerlichen Totschweigen einer dramatischen Entwicklung verlieren die österreichischen Medien wirklich das letzte Vertrauen (mit nachträglicher Ergänzung).

Lediglich in Servus-TV war der Satz zu hören: In Norwegen sind nach Erhalt der Impfung 23 Menschen verstorben. Mehr aber auch nicht.

Diese Information war aber keine Erfindung des Salzburger Senders. Denn sie war sowohl in der bürgerlichen FAZ aus Frankfurt ausführlich zu lesen, wie auch in der linken taz aus Berlin, wie auch in anderen deutschen Medien. Die FAZ berichtet auch über etliche Nach-Impfung-Todesfälle aus Deutschland. Vor allem hat mir ein der norwegischen Sprache kundiger Freund inzwischen bestätigt, dass die gleiche Information auf der Seite des norwegischen Gesundheitsdienstes steht. Die norwegischen Behörden warnen nun ausdrücklich vor Risiken für kranke Patienten, die älter als 80 sind. 

In österreichischen Medien habe ich im Impf-Zusammenhang hingegen nur einen ganz anderen Bezug auf Norwegen gefunden: Das Land werde in den nächsten Wochen weniger des Biontech/Pfizer-Impfstoffes erhalten, weil angeblich eine Produktionsanlage umgestellt werde, damit mehr produziert werde. Nachdem das aus Norwegen bekannt geworden war, wurden auch aus der EU Verzögerungen bei der Biontech/Pfizer-Anlieferung gemeldet.

Nun, gewiss ist unklar, ob ein Zusammenhang zwischen Bekanntwerden der Todesfälle und den Lieferschwierigkeiten besteht. Ebenso wie noch der kausale Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Impfung durch unabhängige Untersuchungen herausgefunden werden muss. Aber es ist absolut unvermeidlich, dass in Zeiten wie diesen da viele Menschen nachzudenken beginnen. Auch wenn dieses Nachdenken dann als Verschwörungstheorie bezeichnet wird.

Klar ist aber, dass die Vorgänge in Norwegen einen massiven Rückschlag für die in Österreich anlaufende Impfkampagne bedeuten.

Und vor allem ist klar: Die nun eindeutig bewiesene grob unvollständige Berichterstattung der gesamten österreichischen Medienlandschaft (mit der erwähnten kleinen Ausnahme) bedeutet ein absolutes Waterloo für die Medien. Kein Mensch wird ihnen jetzt noch glauben, dass sie nicht bloß verlängerte Arme der offiziellen Propaganda sind. Davon werden viele Österreicher auch dann überzeugt sein, wenn der Grund der Nichtberichterstattung ein anderer sein sollte: dass die Medien nämlich aus eigenem "nur" deshalb nicht berichtet haben, weil sie den fürs Wochenende angekündigten (und von der FPÖ unterstützten) Demonstrationen der diversen Corona-Leugner- und Impf-Skeptiker-Gruppen kein zusätzliches Brennmaterial liefern wollten.

In Wahrheit haben die Medien damit aber zweierlei erreicht: Erstens die Zertrümmerung der eigenen Glaubwürdigkeit, die ohnedies angesichts der Unmengen an Steuergeld von Bundes- und Landesregierungen für zum Teil sinnfreie Inserate sowie angesichts der vom Staat ermöglichten Zwangsgebühren für den ORF schon vorher schwer beschädigt gewesen ist. Und zweitens haben die Medien damit Verschwörungstheorien aller Art Raketentreibstoff für die nächsten Jahrzehnte geschenkt.

Denn letztlich wird sich ja doch nicht verhindern lassen, dass die norwegischen Nachrichten durchsickern. Daher wäre wahrheitsgetreue, ungeschminkte und sofortige Faktenorientierung von Anfang an tausendmal klüger gewesen.

Die bisher bekannten Fakten können ja auch teilweise beruhigen, aber eben nur teilweise:

  • Es geht offenbar nur um wirklich gebrechliche ältere Personen, die nach einer Impfung verstorben seien.
  • Es gibt aber andererseits keinen Hinweis aus Norwegen, dass vielleicht ein Anwendungsfehler passiert wäre, wie etwa eine Unterbrechung der Kühlkette oder irgendwelche Hygieneverletzungen (die bei einem so hochentwickelten Land auch extrem unwahrscheinlich wären).
  • Es gibt noch keine harten Fakten, wie lange im Schnitt der Abstand zwischen Impfung und Tod gewesen ist (Sehr lange kann es aber auch nicht sein, da ja auch in Norwegen erst seit Weihnachten geimpft wird).
  • Das norwegische Gesundheitsinstitut betont, dass bei der Gruppe der "Menschen mit schwerster Gebrechlichkeit" offenbar auch eigentlich relativ milde Nebenwirkungen zu schwerwiegenden körperlichen Reaktionen führen können.
  • Oslo schließt daraus, dass für Menschen mit einer ohnehin nur noch kurzen Lebenszeit der Vorteil einer Impfung marginal oder irrelevant sein könne.
  • Zugleich betonen die Norweger: Es gebe keinerlei Hinweise, dass junge und gesunde Menschen auf die Impfung verzichten sollten. Offen bleibt, wie jung und wie gesund man sein soll.
  • Diese Aussage ist jedenfalls ein diametraler Widerspruch zu der Tatsache, dass derzeit quer durch Europa und so auch in Österreich vor allem die Altersheiminsassen geimpft werden. Und von denen sind nun einmal sehr viele schon sehr gebrechlich.
  • Und Tatsache ist, dass bisher nirgendwo vor tödlichen Konsequenzen der Impfung gewarnt worden ist (offenbar hatte man bei der Erprobung des Impfstoffes keine Gruppe der schwerst gebrechlichen Älteren in den Testgruppen, verimpft ihn aber an diese).

Die Impfstoffanbieter Biontech/Pfizer selbst meldeten lakonisch, dass sie über die gemeldeten Todesfälle in Kenntnis gesetzt worden seien. In Norwegen seien in erster Linie Menschen geimpft worden, die sehr alt und teilweise unheilbar krank seien. Na und? Hat Biontech davor gewarnt?

Noch verblüffender ist dann die Behauptung des Pharmakonzerns, die Norweger würden die Zahl der Vorfälle bislang als "nicht alarmierend" und "im Rahmen der Erwartungen" einstufen; es werde geprüft, ob ein Zusammenhang zu den Impfungen bestehe. Die Regierung erwäge derweil, ihre Impfanweisungen anzupassen und dabei den Gesundheitszustand von Patienten stärker zu berücksichtigen.

Eigentlich wären solche Impfanweisungen aber wohl eindeutig Sache von Biontech/Pfizer.

Besonders fassungslos machen die österreichischen Gesundheitsbehörden: Denn es wäre eigentlich zwingend gewesen, dass man die hiesige Altersheimaktionen sofort unterbricht, oder dass man auch bei uns gemäß den norwegischen Empfehlungen vorerst auf die Impfung Schwerkranker über 80 verzichtet. Es gibt ja genug Menschen außerhalb dieser Gruppe, an die stattdessen die vorhandenen Impfdosen vergeben werden könnte.

Statt dies zu beschließen oder auch nur zu diskutieren, versucht man in Österreich, die neuen Entwicklungen vorerst einmal zu ignorieren und möglichst geheim zu halten. Das ist eigentlich unfassbar. Das lässt alle bisherigen Fehler verblassen und könnte zum zentralen Thema der künftigen Corona-Debatte werden.

Zornig macht wohlgemerkt nicht die Erkenntnis, dass man jetzt eine weitere Gruppe (neben Allergikern und Schwangeren) gefunden hat, die nicht geimpft werden sollte, sondern die Tatsache, dass die österreichischen Gesundheitsbehörden nicht sofort auf solche Entwicklungen reagieren, dass sie nicht sofort an alle Altersheime entsprechende Warnungen abgesetzt haben, dass sie offenbar mit der WHO in einem Schnarchwettbewerb liegen. Und dass ORF und Zeitungen all das totschweigen.

PS: Ich werde mich dennoch impfen lassen, da ich zum Glück dieser Gruppe (noch) nicht angehöre. Wenn auch mit deutlich weniger Begeisterung.

Nachträgliche Ergänzung: Eine Zeitung hat doch berichtet, der Kurier. Daher bedaure ich die Generalisierung in obigem Text.

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