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Irland wählte, Tirol wählte, Iran wählte

Eine ganz Reihe paralleler wie unterschiedlicher Lehren lässt sich aus den drei Wahlen dieses Wochenendes ziehen.

Vor allem: Der Wähler ist ein unglaublich mobiles Wesen geworden. Es gibt keine fixen Lager mehr. Wählerverschiebungen finden in sehr großem, früher völlig unbekanntem Umfang statt. Das lässt auch Interessantes für die bevorstehenden Bundespräsidentenwahlen erwarten.

Das bestätigt der Trend der ersten Meinungsumfragen für diese Wahl: Es gibt kaum noch Stammwähler, auf die sich einer der Kandidaten verlassen könnte. In engem Zusammenhang damit steht die Tatsache, dass sich bei jeder Umfrage der Stimmanteil für jeden Kandidaten massiv verändert. So ist etwa der ÖVP-Mann Khol binnen drei Wochen vom fünften auf den zweiten Platz vorgestoßen, es kann für ihn (ebenso wie für jeden anderen) aber auch ganz leicht wieder an den fünften Platz zurückgehen.

Die Wahlen bieten aber auch eine zweite interessante Erkenntnis: Die Wähler stellen mit ihrer Stimme nie ein Zeugnis für die Vergangenheit aus – auch wenn Politiker das oft gerne so hätten –, sondern sie wollen jeweils ihre eigenen Erwartungen für die Zukunft optimieren. Deshalb hat die irische Regierung eine krachende Niederlage erlitten, obwohl sie eindeutig eine exzellente Politik gemacht hat. Hat sie doch das Land im Rekordtempo aus einer schweren Krise herausgeholt. Ist sie doch europaweit eigentlich vorbildlich gewesen.

Aber vielen Wählern sind vergangene Verdienste gleichgültig. Sie wählen die Zukunft.

Die Tiroler Gemeinderatswahlen zeigen nur einen einheitlichen Trend: nämlich dass auf Gemeindeebene die Persönlichkeit des jeweiligen Bürgermeisterkandidaten alle anderen Aspekte und Parteisympathien überragt. Daher gibt es keine klaren übergreifenden Trends. Klar scheint nur, dass in Lienz das brutal-ungeschickte Verhalten der Schullandesrätin Palfrader, die der Stadt das einzige achtjährige Gymnasium Osttirols wegnehmen will, zu starken ÖVP-Verlusten beigetragen hat.

Weitaus am wichtigsten sind aber die Wahlen in Iran gewesen. Die Erfolge der Reformer dürften die Steinzeitmullahs zunehmend aus ihrer Allmachtposition vertreiben, die das weitaus fortschrittlichste Land der islamischen Welt so viele Jahre so massiv behindert haben. Die Leute suchen ihr eigenes wirtschaftliches Glück, sie wollen Freiheit und nicht mehr die alltägliche Bevormundung und Einschränkungen durch alte, lebensfremde Männer. Weder im Christentum noch im Islam sind Kirchenstaaten ein dauerhaftes Modell.

 

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