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Fußnote 473: Der Nutzen des Dienstrechts

Ich ziehe alles Geschriebene zurück und behaupte das Gegenteil: Das neue Lehrerdienstrecht bedeutet doch einen großen Fortschritt!

Denn das Dienstrecht macht sämtliche Lehrer zu „Professoren“! Gratuliere. Diese Koalition ist wirklich eine Große. Diese revolutionäre Maßnahme wirft Österreichs Bildungssystem nun um Lichtjahre nach vorne. Schande über mich! Wie konnte ich das nur übersehen! Dieser geniale Schachzug der Unterrichtsministerin erinnert geradezu an den alten Kaiser und seine Monarchie: Damals hat man den Staatsdienern ja auch anstelle einer ordentlichen Bezahlung jede Menge austriakischer Titel und Orden an den Hals gehängt, bis alle Welt über Österreich gelacht hat. Aber auf das mit dem Universal-Professor ist nicht einmal der Kaiser gekommen. Es ist der entscheidende Erfolgsbeweis der sozialistischen Gesamtschulreform (die ja auch von BZÖ, Grünen und Liste Stronach heftig beklatscht wird). Alle sind gleich; gleicher geht’s gar nicht mehr. Jetzt fehlt nur noch die letzte Stufe, an der aber die Linken auch schon heftig basteln: Matura und Master für alle Österreicher (oder doch gleich den Doktor?). Dann sind wir wirklich das gescheiteste Volk der Welt. Und alle müssen endlich zugeben: Die Linke hat ja doch recht. Sie möge uns nur weiter vorangehen. Und wir folgen ihr.

PS: Damit ist auch das Paradoxon gelöst, warum die roten Ministerinnen so auf das Dienstrecht gepocht haben. Bisher war es ja nicht wirklich erklärbar, warum die Regierung so vehement für etwas kämpft, was ihr angeblich langfristig Milliarden kostet, während die angeblich Beglückten so vehement dagegen sind.

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