Viele Studenten haben mir voll Empörung die jüngste ÖH-Aussendung zugeschickt. Sie meinen, damit habe sich die Hochschülerschaft endgültig als undemokratisch und auch als kollektiver Fall für die Psychiatrie entlarvt – zumindest die ÖH der Universität Wien. Aber eigentlich ist es auch irgendwie niedlich, was da ein paar Funktionäre welchen Geschlechts immer (bei der ÖH gibt’s da ja bekanntlich zahllose) ungehindert an Unsinnigkeiten verbreiten können.
Sie können es sogar demokratisch legitimiert tun, da ja die große Mehrheit der Studenten die Wahl ignoriert hatte. Die müssen dann halt immer über solche Aussendungen schäumen. Die jüngste trägt erstaunlicherweise den Absender: „Aussendung der Universität Wien“. Bisher hat sich kein Rektor, kein Uni-Rat irgendwie von dem distanziert, was da via Mail an alle Studenten gegangen ist.
Es ist eine Selbstbeschreibung der ÖH mit folgender Einleitung: „Wir sind bemüht, unsere politische Praxis an folgenden Grundsätzen auszurichten. Im Rahmen dieser, sind wir offen für alle Interessierten!“ (Es wäre wohl ein Glücksfall für Studenten mit so vielen Grundsätzen, würden sie auch noch die Beistriche richtig setzen; aber das nur am Rande.) Damit ist in erstaunlicher Offenheit klargelegt: Wer diese ÖH-Einstellungen nicht teilt, der darf nur seine Zwangsbeiträge zahlen, der wird aber ausdrücklich nicht vertreten. Die ÖH-Grundsätze lauten laut der Aussendung so:
„Feministisch * Queer * Antinationalistisch * Antihomophob * Fraktionsunabhängig und Autonom * Emanzipatorisch * Antirassistisch * Antiheteronormativ * Antihierarchisch * Gegen Transphobie * für *Frauen-, Lesben-, Inter-, Transräume * Basisdemokratisch * Antisexistisch *
Antibiologistisch * Antitraditionalistisch * Gegen Männerbünde * Gegen Burschenschaften * Gegen Elitebildung * Antidiskriminierend * Antifaschistisch * Antiklerikal * Antipatriarchal * für ein Recht auf Abtreibung * Gegen Sexismus für Sex * für lustvolles Leben * Antikapitalistisch * Antiklassistisch * Partizipativ * Solidarisch * Gegen Lookism * Gegen Antisemitismus * Für Barrierefreiheit!“
Die Armen tun mir richtig leid! Gegen was die alles sein müssen! Ob sie sich auch alles merken? Oder sagen sie es sich vielleicht täglich im Chor gegenseitig vor, damit sie nur ja nicht vergessen, gegen was sie zu sein haben?
Ich gebe jedenfalls zu, nicht alle da aufgezählten -ismen zu kennen. Aber zumindest „für lustvolles Leben“ bin ich voll (selbstverständlich auf fremde Kosten, aber das ist bei den Linken sowieso immer üblich). Ansonsten musste ich manches erst nachschlagen. Jetzt weiß ich aber immerhin, dass „Lookism“ darin besteht, das Aussehen als einen Indikator für den Wert einer Person anzusehen.
Hurra! Damit habe ich nach der Freude am lustvollen Leben ja gleich schon einen zweiten Punkt gefunden, wo ich den ÖH-Anforderungen voll genehm wäre. Denn bei den ÖH-Funktionärinnen, die man in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen hat, habe ich keineswegs lookistisch gedacht: Da hat das Aussehen durchaus dem Wert der Person entsprochen.
Die ÖH-offizielle Eigenschafts-Liste zeigt übrigens auch eine besonders heftige Fixiertheit auf Sexismus, um nicht zu sagen: eine schwere Traumatisierung. Gegen Sexismus sind die ÖH-Mensch*innen nämlich gleich zweimal: Zumindest wenn „Anti“- und „Gegen-“ dasselbe bedeuten. Freilich ist das nicht so sicher: In der feministischen Zauberwelt von Unterstreichungen, Sternchen und Binnen-I bedeuten ja viele Worte das Gegenteil von früher.
Auch die zahllosen Sternchen habe ich noch nicht ganz begriffen. Sie kritisieren sicher ebenfalls irgendetwas ganz Böses. Daher distanziere ich mich jedenfalls auf das Heftigste davon. Von den Sternchen. Oder wenn verlangt eben vom Gegenteil.
Eigentlicher Anlass der Aussendung an alle Zwangsbeitragszahler: die Ladung zu einer Frauenvollversammlung der ÖH der Uni-Wien. Dort soll eine Frauenreferentin als „Teil des autonomen Kollektivs, das das Frauen*referat der ÖH Uni Wien gestaltet“, gewählt werden. Eine Kandidatin muss natürlich all diese schon in der Einladung dekretierten Überzeugungen mittragen (vom Auswendiglernen ist erstaunlicherweise nicht die Rede, aber das könnte vielleicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden).
Ziemlich heftig erinnert mich das Phrasengedresche an die Phrasen des „demokratischen Zentralismus“ der KPdSU. Der hat freilich viele Millionen Todesopfer gefordert. Damals wurde ja auch immer so getan, als ob gewählt würde, obwohl in Wahrheit das „Kollektiv“ und eine Fülle agitatorischer, aber letztlich diffuser Schlagworte regiert haben.
Jedenfalls bleibt die Aufklärung durch die ÖH-Mensch*innen aus, wie denn eine Wahl mit einem offenbar schon vorhandenen „autonomen Kollektiv“ zusammenpassen soll? Wer hat das Kollektiv eingesetzt? Von wem ist dieses überhaupt autonom – außer wohl von jenen Bursch*innen, die es finanzieren müssen, die aber ausdrücklich unerwünscht sind? Wozu überhaupt eine Wahl, wenn ohnedies das Kollektiv das Sagen hat? Und warum bleibt das offensichtlich entscheidende „Kollektiv“ vor den Wählern geheim?
Wahrscheinlich nimmt aber bis auf die paar Kollektiv*istinnen niemand das Ganze wirklich ernst. Was schade ist. Denn die ÖH ist ja ein perfektes Exempel, wie der Schwachsinn in die Welt kommt. Besonders oft in die universitäre.
Die Frau*innen haben aber auch ein wirklich ernstes Problem. Das lautet so: „Die Satzung der ÖH Uni Wien sieht vor, dass sich für den Posten der Frauenreferentin nur cis_Frauen bewerben können - diese Einladungspolitik gilt für die Frauenvollversammlung überhaupt und definiert somit auch die Wahlberechtigten. Wir kritisieren diese Einladungspolitik, da sie im Widerspruch zu unseren Grundsätzen steht.“
Alles klar? Wenn nicht alles klar ist, dann meine Wikipedia-Weisheit zur Info: cis_Frauen sind nicht etwa solche, die das cis intonieren können, sondern das sind einfach Frauen, die Frauen sind. Die ÖH-Frauen wollen zwar als Frauen, die Frauen sind, nur unter sich sein, sind aber dagegen, dass nur Frauen, die Frauen sind, gewählt werden dürfen.
Jetzt ist wohl alles klar. Und nur dumme Männer, die sich auch als Männer fühlen, hören da einen kleinen Widerspruch.
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann jedenfalls auch ich dort Frauenreferentin werden, wenn sich die Kritiker*innen durchsetzen. Ich muss nur vorgeben, dass ich mich als Frau fühle.
Das würde ja auch durchaus dem kruden Gewäsch entsprechen, das an dieser Universität auf Steuergeld von angeblichen Wissenschaftlern verzapft, pardon: gelehrt wird (ohne irgendeinen Widerstand des eigentlich verantwortlichen Rektorats). Es läuft dort vor allem unter der Tarnüberschrift „Politologie“, die zum Nest der Feministinnen verwandelt worden ist. Wahrscheinlich werden dort aber auch Astrologie, die Untaten der Marsmännchen, die Wohltaten der Venusmännchen und die Heilkräfte linksdrehenden Wassers erklärt. Oder die des rechtsdrehenden?
zur Übersicht
Haben nicht die handelnden Personen eine REIFEprüfung, in Österreich Matura genannt, abgelegt?
Oder haben wir da einen Beweis dafür, daß in Österreich eine bestandene Matura
keineswegs auch einem Nachweis vorhandener Reife gleichkommt?
Das alles liest sich wie die letzten Tage der Mensch(*Innen)heit und es vergeht einem dabei gründlich das lustvolle Leben.
Dieser Österreichische Hohlbirnenverein gehört so schnell wie möglich aufgelöst, bevor er noch mehr Schaden anrichtet.
Übrigens ist "rechtsdrehendes Wasser" sowieso NAZIwasser, somit verboten und kann daher niemals heilkräftig sein, wie überhaupt sämtliche rechtsdrehenden Produkte!
Jugendirrsinn ist eine gefährliche Krankheit, noch beunruhigender als die Pubertät.
Geht es bei Letzterem noch um den realtiv harmlosen Hormonhaushalt, unterliegen viele noch-nicht-ganz-Erwachsene typischerweise dem Wahn, der Speerspitze der zukünftigen "Dscheneräschn" angehören zu müssen ...
Gute Nacht!
Diese verächtlichen Frauen werden sich im Endeffekt nur selber wieder schaden. Es ist bekannt, dass das Ansehen eines Berufes /Fachgebietes normalerweise sink, je mehr Frauen darin tätig sind, siehe Lehrer. Prof. Hans-Hermann Hoppe spricht von einem akademischen Lumpenproletariat.
"Seit den frühen 1960er Jahren tauchte ein neues Massenphänomen auf. Es entstand ein neues 'Lumpenproletariat' von Intellektuellen und intellektualisierten Jugendlichen - die Produkte eines sich ständig erweiternden Systems sozialistischer (öffentlicher) Bildung -, entfremdet vom Hauptstrom bürgerlicher Moral und Kultur (während sie sehr viel komfortabler als das alte Lumpenproletariat von dem Wohlstand lebten, der von dieser Basiskultur geschaffen worden war). Multikulturalismus und kultureller Relativismus (Leben und leben lassen) und egalitärer Antiautoritarismus (respektiere keine Autorität) wurden von zeitlich begrenzten und vorübergehenden Phasen der geistigen Entwicklung (Jugend) zu einer permanenten Einstellung unter erwachsenen Intellektuellen und ihren Studenten erhoben." (Hans-Hermann Hoppe, Demokratie der Gott der keiner ist, S.385)
Unterberger schreibt:
"Hurra! Damit habe ich nach der Freude am lustvollen Leben ja gleich schon einen zweiten Punkt gefunden, wo ich den ÖH-Anforderungen voll genehm wäre. Denn bei den ÖH-Funktionärinnen, die man in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen hat, habe ich keineswegs lookistisch gedacht: Da hat das Aussehen durchaus dem Wert der Person entsprochen."
Hier ein Foto der damaligen ÖH-Spitzenfunktionärinnen, die eine - Janine Wulz - hat jetzt eine Klage wegen dem pleite gegangen Cafe Rosa auf dem Hals. Eine Freund meinte damals zu dem Foto, beide wären bestens geeignet für einen studentischen Nebenjob in der Geisterbahn.
http://www.flickr.com/photos/martin-juen-fotografie/5537304142/
Danke, Herr Dr. Unterberger, daß Sie uns über solche unglaublichen Vorgänge informieren ! Es ist unfaßbar, was heutzutage alles möglich ist.
Aber eine Frage stellt sich mir vor allem: wo bleiben hier die nicht von diesen diversen Wahnvorstellungen angekränkelten Studenten und ihre Proteste ???
Warum formiert sich hier nicht eine Gruppe der Vernünftigen und bietet dem Schwachsinn Paroli ?? Leider bin ich viel zu alt und keine Studentin mehr - aber es juckt einen ja förmlich, hier uns Gleichgesinnte um sich zu scharen und Widerstand zu leisten.
das ist c. schmieds geschoss! sie erfuellt alle kriterien und ehrlich arbeiten ist nicht gefordert.
Die mit dem hirn zwischen den beinen und wollen an die Macht.