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Afrika: Wo ist Schwarz und wo ist Weiß?

In der Elfenbeinküste scheint sich das Ende eines Konflikts zu nähern, in dem die Rollen von Gut und Böse offensichtlich klar verteilt sind. Präsident Gbago ist abgewählt worden – weigert sich aber zurückzutreten. Weshalb er nun mit Gewalt und internationalen Truppen aus dem Amt gedrängt wird. Alles klar – oder ist vielleicht alles anders?

Gbago wirft seinem Opponenten Ouattara massive Wahlfälschungen im Norden des Landes vor, wo Ouattara seine Unterstützung hat. Nun: Von Europa aus kann niemand die Ausmaße einer Wahlfälschung in einem afrikanischen Land objektiv bewerten.

Überraschend ist aber jedenfalls, dass der Wahlgang in jedem Fall ein relativ knappes Ergebnis gebracht hat. Was eigentlich für Gbago spricht. Denn normalerweise lassen sich afrikanische Präsidenten mit mindestens 80 Prozent wiederwählen.

Noch mehr verblüffend ist aber, wie sehr Europas (und insbesondere Frankreichs) Politiker und Medien manche Aspekte dieses Konflikts verschweigen, die das scharfe Bild vom Guten und vom Bösen noch viel mehr ins Verschwimmen bringen würden. Dies gilt etwa für die weitgehend ignorierten Berichte von einem Massaker, das die Truppen des guten Ouattara an unbewaffneten Anhängern des bösen Gbago angerichtet haben.

Noch viel gravierender ist aber der im Ausland total verschwiegene religiöse Aspekt des Konflikts; Gbagos Norden ist islamisch, Ouattaras Süden ist christlich. Im Grund ist es also der gleiche Konflikt, der nun in Sudan – glücklicherweise – mit einer Teilung beendet wird. Freilich hat es dort eines jahrzehntelangen Bürgerkriegs und mehr als einer Million Kriegstoter bedurft.

Wer auch immer die Wahlen intensiver gefälscht hat: Sollte nicht die Außenwelt viel stärker über die wirklichen Ursachen des Konflikts nachdenken – wenn sie sich schon einmischt? Und sollte dabei nicht an eine grundlegende Lösung gedacht werden – die wohl nur in einer Trennung der unvereinbaren Lager bestehen könnte?

Haargenau der gleiche Konflikt zwischen einem islamischen Norden und einem christlichen Süden bricht nämlich auch im allergrößten Land Afrikas, in Nigeria, mit regelmäßiger Sicherheit blutig auf. Im Norden wird immer stärker die Scharia eingeführt – was im Süden die Ängste vergrößert. Das macht es doppelt sinnvoll, für die Elfenbeinküste über Modelle der friedlichen(!) Trennung nach sudanesischem Muster ernsthaft nachzudenken. Zumindest dann, wenn man nicht mitschuld an blutigen Kriegen und einem neuen millionenfachen Flüchtlingsstrom nach Europa werden will.

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