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Rettet China die Europäer?

Anleger sehen Wirtschaft gerne als rein rationales Handeln fernab der Politik. Und kommen doch ständig und rundum mit deren Ansprüchen in Kontakt oder Konflikt. Dies gilt für den nationalen wie europäischen Gesetzgeber genauso wie für die große Weltpolitik.

Das gilt insbesondere für die neue Rolle Chinas in Europa, die sich in den letzten Wochen dramatisch gewandelt hat. Das Land, das bisher nur für Billigproduktionen von Massenwaren und als Absatzmarkt für Qualitätsprodukte gesehen wurde, entwickelt sich zum zentralen Spieler in der Schuldenkrise einiger europäischer Länder, die ja auch die anderen Euro-Staaten bedroht.

Griechenland wie Portugal und mit besonderem Erfolg Spanien haben den asiatischen Riesen um Hilfe angefleht. Sitzen doch die Chinesen auf fast drei Billionen(!) Devisenreserven, die das Land in den letzten Jahren netto verdient hat. China will mit diesem Geld derzeit mehrere Aufgaben bewältigen: Einerseits muss es die Dominanz von Dollar-Noten in seinen Tresoren reduzieren, weil es dadurch allzusehr vom amerikanischen Schuldner abhängig ist; andererseits muss es aber auch darauf  achten, dass weder Dollar noch Euro noch Yen rapide an Wert verlieren. Denn dann wäre ja Chinas Staatsschatz besonders arg getroffen.

Das sollte China verantwortungsbewusst handeln lassen. Freilich täuscht sich jeder, der glaubt, dass die Chinesen so blöd wären, blindlings Ramsch-Anleihen der PIGS-Staaten zu kaufen. Das tun sie nur, wenn sie Zug um Zug auch substanzielle Beteiligungen in der Realwirtschaft kaufen können. Das aber ist keineswegs unproblematisch. Vor wenigen Jahren noch hat sich Europa vehement gegen Einkaufspläne chinesischer (und russischer) Staatsfonds gewandt. Man wollte nicht, dass privatisierte Schlüsselbranchen dadurch wieder verstaatlicht werden – und schon gar nicht durch einen Staat, der noch immer eine nationalistisch geprägte Funktionärsdiktatur ohne unabhängige Justiz ist.

Inzwischen ist den Europäern aber weitgehend der Stolz vergangen. Das wird sich auch politisch zeigen: Die Waffenembargos gegen China werden in Vergessenheit geraten, der Dalai Lama wird kaum noch Termine bei europäischen Ministern bekommen, die Freiheit Taiwans oder die Menschenrechte der Tibetaner, Uiguren und Dissidenten werden nicht mehr thematisiert werden. Alles läuft wie bei Dürrenmatts Besuch der alten Dame.

Schuldner, die jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt haben, müssen es am Schluss halt sehr, sehr billig geben.

Eines bleibt dabei ziemlich ärgerlich: Aus Spanien, dem derzeit trotz jahrzehntelanger Milliardenhilfe der EU größten Sorgenkind, schwärmen weiterhin Bauunternehmen und Banken aus, um sich mit dicker Brieftasche anderswo einzukaufen – freundlich oder auch feindlich. Warum öffnen die ihre Brieftasche eigentlich nicht im eigenen Land?

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“. 

 

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