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Die G20 und die Tektonik der Weltwirtschaft

Die Großen 20 dieser Welt wollten einen Gipfel erklimmen – sie überwanden im Rückblick freilich nur einen kleinen Sandhaufen. Die bösen Worte beim Gipfelanstieg sind nachher dennoch diplomatischen Freundlichkeiten gewichen, als ob man sich in Seoul in irgendeinem wichtigen Punkt einig gewesen wäre.

Die Weltwirtschaft wird freilich ohnedies nicht durch inszenierte Gipfeltreffen verändert, sondern nur durch die realen wirtschaftlichen Verhältnisse. Das ist ärgerlich für die großen Staatsmänner, die sich gerne als Gestalter der Welt präsentieren. Es ist vor allem mühsam für sie: Sie wurden alle zurückverwiesen auf ihre Hausaufgaben.

Die globalen wirtschaftlichen Verhältnisse verändern sich wie tektonische Platten. Sie scheinen lange ruhig und stabil. Bis es dann zu einer Erdbebenwelle kommt, die die Erdoberfläche deutlich verändert. Genau das ist in der Wirtschaftskrise 2008/09 passiert. Seither ist China wichtiger, sind die USA und Europa unwichtiger geworden. Was sich nun auch im Währungsfonds zeigt.

Niemand weiß, wie lange diesmal die nach der Bebenserie eingetretene Beruhigung anhalten wird. Denn: So wenig sich tektonische Platten durch Eingriffe der Großtechnik zähmen lassen, so wenig lassen sich die wirtschaftlichen Kräfte durch Beschlüsse der Großen dieser Welt ändern.

Barack Obama hatte dazu einen besonders skurrilen Vorschlag präsentiert: Er verlangte Grenzwerte für Leistungsungleichgewichte. Das heißt übersetzt: Erfolgreiche Exportnationen wie China, Südkorea , andere Süd- und Ostasiaten, noch immer Deutschland, aber seit etlichen Jahren auch Brasilien sollen weniger exportieren dürfen.

Das wurde von Peking & Co natürlich eiskalt abgeschmettert.  Was die Zwickmühle für Obama vergrößert: Denn er hatte sich in seinen – recht stark sozialistisch-planwirtschaftlich geprägten – Ideen vorgestellt, dass er einerseits durch den neuerlichen Druck weiterer 600 Milliarden Dollar (Motto: Es werde Geld) die US-Konjunktur anheizen, andererseits aber gleichzeitig verhindern kann, dass das neue Geld primär in die Exportnationen fließt.

Diese aber könnten es sich gar nicht leisten, auf Exporte freiwillig zu verzichten. Peking etwa fürchtet eine politische Explosion, wenn es nicht ständig durch aggressives Exportwachstum mehr Jobs schafft. Zur Erleichterung der Exporte hält es seine Währung daher künstlich niedrig.

Dennoch sollte Peking eine Gefahr zunehmend ernst nehmen: Dass der Dollar rapide an Wert verliert – und damit auch der wichtigste Schatz in Chinas Tresoren.

Für die USA hingegen rächen sich nun die Jahre heftigen Konsumierens und ebenso heftigen Entsparens sowie eines Schrumpfens der industriellen Basis des Landes.

Was neue ökonomische Erdbeben sicher macht: Die zwei wichtigsten ökotektonischen Platten der Erde bewegen sich auf einen neuen schweren Zusammenstoß zu. Bei dem alle Schaden erleiden werden.

 

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

 

 

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